"Ob die Eigentumsrechte eines Superreichen (=Musikindustrie) oder einer armen Omi verletzt werden, das hat doch einen gemeinsamen Nenner: Es ist Unrecht, und wer dies verursacht, ist kein Opfer, sondern Täter."
Mir treibt's die Tränen in die Augen. Genau so hätte einer der vielen lebensfremden Richter argumentieren können, der Tag für Tag Urteile spricht über Delikte, deren Hintergründe er nicht einmal ansatzweise menschlich zu erfassen weiß.
Wer einer Omi über den Schädel haut, hat mehr mehr Unrecht begangen als einer, der eine Bank in die Luft jagt. Wir sollten nicht vergessen, dass Recht und Unrecht einfach nur politsiche Begriffe sind, die die Machthaber einer Gesellschaft geformt haben. Ich meine nicht Grundrechte, derer sich unsere Politiker so heftig erwehren wollen und die immer nur dann geschaffen wurden, wenn volkspolitische Katastrophen vorausgegangen sind. Ich meine das geschriebene Recht im Fleischwolf der Rechtsprechung. Solange in unserem sauberen Staat Delikte gegen den Körper und die Gesundheit weitaus geringer bestraft werden als Delikte gegen das Kapital (in jedem STGB nachzulesen), solange beweist der Staat, dass es ihm nicht auf den Menschen sondern auf dessen Wert (sprich Kapital) ankommt.
Und in genau in dieses Sprachrohr blasen all jene, die auf die Eigentumsrechte der Superreichen pochen und ein Aufbegehren damit gleichsetzen, einer Oma über den Kopf zu hauen.
Herr Schäuble, seien Sie unbesorgt - sie haben ihre Fans.