Neuere Kopiergeräte enthalten Festplatten, die alles speichern, was kopiert wird. Diese Bilder könnten gestohlen werden, besonders gefährdet: netzwerkfähige Geräte. Verbraucher und Geschäftsleute würden wichtige Dokumente wie Steuerunterlagen auf irgendwelche Kopierer legen, wo sie später digital geklaut werden könnten, sagte Ed McLaughlin von Sharp. Noch sei das kein großes Problem, aber es würde funktionieren. Man soll daher besser auf den eigenen Geräten kopieren, bei netzwerkfähigen Geräten soll man das Default-Passwort ändern. Inzwischen gibt es immer mehr Kopierer, die Daten verschlüsseln und nach Gebrauch schreddern.
Quelle: Computerworld
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Moin,
doch, bei Geräten mit Festplatte landen in der Regel alle Kopiervorgänge zunächst auf der Platte, um auch für Sortiervorgänge etc. (fast) keine Grenze nach oben zu kennen. Hast du eine Vorlage mit 150 Seiten, willst diese 999x kopieren und sortiert ausgeben lassen, wäre dies für einen Kopierer ohne Festplatte eine unlösbare Aufgabe, soviel Speicher hat kein Gerät. Ist die Vorlage erstmal auf der Platte, ist diese Aufgabe kein Problem mehr.
An diese Daten kommt man bei den mir bekannten Geräten zwar theoretisch heran, wenn man die Festplatte ausbaut, die nicht veröffentlichte Datenstruktur auslesen kann (man muß sich also schon wirklich auskennen), um dann noch nicht wieder überschriebene Bereiche zu rekonstruieren. Da sowas im PC-Bereich von Datenrettungsunternehmen durchgeführt werden kann, besteht durchaus auch die gleiche Möglichkeit im Digitalkopiererbereich. Mit dem Haken - man muß in Besitz der Festplatte kommen. Die Rekonstruktion der Daten ist jedenfalls nichts für Otto-Normalanwender. Da es natürlich immer irgendwelche Experten/Freaks/Genies gibt (Linux für eine D-Box zu entwerfen, hätte ich nie im Leben hinbekommen, Andere hingegen schon), kann man die Gefahr natürlich auch nicht ausschließen.
Zwischengespeicherte Druckjobs sind da schon eher auslesbar, diese können bei einigen Modellen durchaus für dauerhafte Speicherung eingestellt sein (z. B. für Dokumente, die immer wieder mal ausgedruckt werden müssen oder die so lange gespeichert werden, bis wieder Platz benötigt wird - um evtl. kürzlich erfolgte Druckjobs erneut auszudrucken). Da sehe ich schon größere Möglichkeiten, da diese Jobs in der Regel auch nur mit einem Paßwort geschützt sind, kommt man da in der Tat auch von draußen über das Netz an die Daten - der Besitz der Festplatte ist dafür nicht erforderlich, die Umgehung des Passwortschutzes reicht.
Mir ist jedoch kein Gerät bekannt, bei dem ich einfach oben ein paar Vorlagen einlege, Menge X eingebe, den KOPIERvorgang starte und dann mit Vorlagen und Kopien wieder glücklich meines Weges ziehe und diese Daten dann in irgendeiner "Warteschlange" gespeichert werden. Das geht, aber ich muß diesen Vorgang bewußt starten. Ansonsten wird der Job auf der Platte gleich wieder gelöscht und irgendwann mal überschrieben.
Um alle Risiken auszuschließen (Möglichkeiten gibt es ja, wie oben beschrieben), gibt es durchaus auch Security-Kits, die sofort nach einem Druck- oder Kopierjob die verwendeten Festplattenbereiche unwiederherstellbar mehrmals überschreiben.
Daß sich irgendwann mal irgendwelche Freaks damit beschäftigen, Geräten Software unterzujubeln, damit Daten leicher nach außen getragen werden können, will ich ja nicht ausschließen; wo PC-Technik drin ist, kann man auch alles damit anstellen, was mit einem PC auch geht. Die Sachen, die Otto Normalanwender aber heute auf den Kopierer legt und eben kopiert, ist nach normalen Umständen weitestgehend sicher, auch der Copyshop-Besitzer wird sich ohne richtige Expertenkenntnisse, die er, wenn er sie hätte, sicher anders einsetzen würde, nicht Abends die Kopierjobs seiner Kunden ansehen können.
Ich hab's jedenfalls bisher nicht geschafft, mir mal irgendwelche Kopierdaten anzusehen, Festplatten aus Kopierern hatte ich bisher genügend in der Hand.
Also, Vorsicht in sensiblen Bereichen ist durchaus angebracht, ohne Frage, auch die (gewollte) Speicherung von Dokumenten auf dem Kopierer muß mit in ein Sicherheitskonzept einbezogen werden, aber in den etwa 5 Jahren, seit dem diese obige Meldung immer wieder durch's Netz geistert, ist noch kein derartiger Skandal durch die Medien gerauscht. Ich komme über das Netzwerk einfach nicht an die Kopierdaten, bestenfalls an eine Log-Datei, in der ich sehen kann, daß um XX.YY Uhr 32 Seiten doppelseitig kopiert und geheftet wurden.
Gruß
Jürgen