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Die Autobahngebühr kommt

Tilo Nachdenklich / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Ihr dürft die Autobahn nochmal bezahlen, bzw. Autobahnfahren für die Besserverdienenden.
www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,druck-378661,00.html
Es beginnt ganz bescheiden mit 100 Euro. Wir erinnern uns, früher waren die GEZ-Beiträge ja auch nicht so hoch.

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testicle m. mann „Ich fahre sowieso ungern Autobahn, dann wird mir eben die Entscheidung...“
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Ich weiß nicht, ob Du den Artikel nicht ganz zu Ende gelesen hast, aber die Planung sieht auch vor Bundesstraßen zu privatisieren. Damit dürfte auch diese Ausweichmöglichkeit nicht gesichert sein.
Letztendlich ist dies aber gelinde gesagt eine doppelbödige Schweinerei. Es wird zwar niemand ernsthaft geglaubt haben daß die PKW-Maut auf ewig tabu sei, aber ein so dreister Schwenk ist schon ein Schlag ins Gesicht der Bevölkerung. Die Autobahnen wurden mit Steuermitteln gebaut und unterhalten, man könnte sie also durchaus als Gemeineigentum ansehen und dies moralisch zu Recht. Gleicches gilt für Bundesstraßen. Eine Bemautung der Autobahnen lies sich ja mit diesem Umstand durchaus nochvereinbaren, die Privatisierung von Bundesstraßen in meinen Augen jedoch nicht.
Die vorgebrachten Argumente sind zudem derart hahnebüchen daß einem angesichts der Merkfähigkeit mancher Politiker und politischer Beamter das Grausen kommen könnte. Das erste Argument mit der Entlastung durch Privatisierung ist auf den ersten Blick zwar plausibel, wenn man aber weiter denkt merkt man, daß die Einsparungen weit geringe ausfallen dürften, als hier glauben gemacht wird aus mehreren Gründen. Privatunternehmen werden sich die Filetstücke an Strecken aussuchen zur Bewirtschaftung, also die stark befahrenen Hauptadern, welche heute schon meist sehr gut ausgebaut sind und in gutem Zustand, dem Bund oder Land bleiben die Nebenstrecken bei denen es meist im Argen liegt. Diese Strecken werden zudem durch Ausweichverkehr stärker belastet werden als zuvor und deren Unterhaltungskosten steigen. Vom Umweltaspekt des Ausweicchverkehrs auf Nebenstrecken ganz zu schweigen.
Mit dem Umweltargument wird dann auch noch bei der Autobahnmaut argumentiert und hier ist dies genau gegenläufig wirksam. Jeder halbwegs vernünftige Autofahrer weiß daß ein PKW am wenigsten Treibstoff verbaucht und die wenigten Schadstoffe ausstößt wenn er mit relativ konstanter Gescwindigkeit ohne Ampelstops oder Stops an Kreuzungen lange Strecken auf Betriebstemperatur zurück legt. Genau die Srecken auf denen dies möglich ist werden nun bemautet und spätestens seit der LKW-Maut weiß jeder was auf Nebenstrecken passiert. Höheres Verkehrsaufkommen auf Bundes- und Landstraßen und Ortsdurchfahrten. Man erreicht hier genau das Gegenteil dessen womitt als Krücke argumentiert wird.
Dann soll noch die Mineralölsteue als Entlastung gesenkt werden. Abgesehen davon daß es mit 99% Wahrscheinlichkeit nicht geschehen wird allein schon weil man Mehreinnahmen erwirtschaften will als Ziel und mit einer Entlastung auf anderer Seite dies nicht möglich wäre ist dies widersinnig, da die ökologisch einzig sinnvolle Möglichkeit der Sanktion die Strafsteuer auf den Verbrauch ist. Würde die Mineralölsteuer gesenkt und jemand zahlt pauschal eine Maut ohne Abhängigkeit in der Fahrleistung so sind diejenigen im Vorteil die jeden noch so unnötigen Kilometer mit dem PKW zurücck legen. Diejenigen welche umweltbewußt weniger fahren und unnötige Kilometer vermeiden und somit Ressourcen sparen und Schadstoffe vermeiden werden ddurch indirekt benachteiligt.
Also liebe Politiker, einmal nachsitzen im Fach Argumentation.

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