Allgemeines 21.922 Themen, 147.278 Beiträge

Wer hat Erfahrung mit Hausdurchsuchungen?

Markus Klümper / 28 Antworten / Flachansicht Nickles

Nicht dass ich konkret befürchte gefilzt zu werden. Aber ich habe einige Horrorstorys von Hausdurchsuchungen gelesen, die mir doch Sorgen machen. In einem konkreten Fall wurde bei jemanden statt raubkopierter Software lediglich der Einsatz von Shareware festgestellt. Kleinere Tools, für eigentlich ein paar Euro fällig gewesen wären. Obwohl wesentliche Standartprogramme ordnungsgemäß und legal betrieben wurde, wurde der PC sichergestellt und nicht mehr herausgerückt. Die Polizei habe die Urheber der Shareware aufgefordert, Anzeige zu erstatten, was aber nicht geschah. Rechner war trotzdem weg. Ist das legal? In was für Fällen ist so etwas üblich? Wer hat Erfahrung mit sowas? Ich nutze einiges an Software gewerblich und habe einige OEM-Versionen im Einsatz, dessen Nutzung durch das bekannte BGH-Urteil keineswegs pauschal legal ist. Ich habe keinen Bock mir wegen unklarer Rechtslage die Hütte leerräumen zu lassen. Schreibt doch mal, was ihr so erlebt habt! Das ich hier unter meinem vollen Namen poste, mache ich bewußt, denn ich habe soweit ein reines Gewissen...

bei Antwort benachrichtigen
Fetzen Markus Klümper „Wer hat Erfahrung mit Hausdurchsuchungen?“
Optionen

Ich denke, dass dein Kumpel verloren hat. Bei solchen Dingen bist du ohne Promistatus und/oder Geld und Lobby praktisch rechtlos. Dazu kommt noch, dass nicht der Wert der Programme entscheidend ist, sondern ob du den PC für eine Straftat benutzt hast. Unabhängig von der Anzeige des Programmierers war das ja der Fall und ich schätze, dass das ein monatelanges Tauziehen zur Folge hätte, in dem sich der Vertreiber des Programmes evtl. doch noch von den Behörden breit schlagen lässt.
Was die Rechlosigkeit anbelangt seien hier mal 2 Beispiele erwähnt:
Ein Mann, selbstständiger Handwerker wurde von seinem missgünstigen Nachbarn wegen Waffenhandels in einem Privatgespräch mit dem örtlichen Sheriff verdächtigt. Ergebnis: der Typ wird von einem SEK-Team halb tot geschlagen(inkl. Spätfolgen), kann seinen Beruf warscheinlich nicht mehr ausüben und es wurde, genau, nichts verbotswidriges festgestellt. Nicht eine Entschuldigung hat es gegeben und die Namen der Täter werden, natürlich nur aus Sicherheitsgründen, unter Verschluss gehalten.
Ein Bekannter bekam mal nach einer wüsten Kneippentour Morgens um 7 Besuch von den vermummten Herren, weil ihn ein Nachbar als Terroristen gemeldet hatte. Die diversen blauen Flecken und teilweise kaputte Wohnungseinrichtung, who cares? Bei solchen Aktionen gehen bevorzugt elektronische Geräte 'zufällig' kaputt. Da fällt ein Plattenspieler von selber runter, die Kaffemaschine stürzt sich vor Scham von der Arbeitsplatte, so alltägliche Vorkommnisse eben.
Meine Meinung ist, dass bei den Vollzugsbehörden oft genug nur die klügeren Kriminellen arbeiten. Die gehen ihrem 'Handwerk' mit offizieller Billigung nach und werden selten genug dafür bestraft, denn wenn die Polizei erst im Haus ist, dann wird schon was dran sein- ergo ist das Opfer immer irgendwie selber Schuld.
Nur so als Tip, ortsansässige Anwälte bringen bei Behördenärger, zumindest in Städten mit bis zu 100000 Einwohnern meist nicht viel. Man kennt sich vom Studium und diversen Partys und versucht die Zeit bis zur Rente möglichst locker rumzubringen. Da sind Urteile zu oft schon klar, bevor es überhaupt zur Verhandlung kommt.

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
bei Antwort benachrichtigen
@Aide deleen
@Aide Aide