Nicht nur, daß sich Saturn am neuen Standort räumlich enorm verschlechtert hat gegenüber dem Ihmezentrum (auch wenn man eine normale Besucherzahl zugrundlegt als heute am Eröffnungstag), scheint es - zumindest bei DVDs - auch noch so zu sein, daß man die (nun ist mir doch das Kürzel dafür entfallen... zefix!!) selbstsendenden Chips einsetzt, die automatisch und ohne Zutun von außen und ohne Stromquelle ihre "eingebauten" Daten senden. Zwar hat die Dame an der Kasse die DVDs eifrig auf dem Kassentresen "gewischt", sodaß man unterstellen kann, die Chips werden abgeschaltet - aber "Glasauge sei wachsam!". Es kann nicht schaden, wenn man die Chips (unterm bzw. als Preisschild eingesetzt) gleich nach Verlassen des Ladens entfernt.
Prinzipiell läßt sich der Standort des Chips, damit des Kaufgegenstandes und damit der Wohnung des Käufers feststellen. Auch wenn man ruhigen Gewissens unterstellen kann, daß wohl kaum einer durch die ganze Stadt kurven wird, um den Typ zu finden, der völlig legal 3 DVDs für 37,97 gekauft hat...
Aber: wehret den Anfängen!!!! Siehe die Gillette-Spionage in einigen englischen Supermärkten!
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Mitteilung vom 15.8.2003
+++ Aufruhr um Gilettes RFID-Projekt +++
Der Rasierklingenhersteller Gilette hat in Großbritannien ein umstrittenes RFID-Projekt durchgeführt. Wer in einem Supermarkt in Cambridge (Großbritannien) Rasierklingen der Sorte Mach 3 von Gilette kaufte, konnte sich der besonderen Aufmerksamkeit des Herstellers und
Ladeninhabers sicher sein. Wie US-Medien berichten, startete Gilette in Zusammenarbeit mit der Supermarktkette Tesco ein RFID-Pilotprojekt. Bei RFID handelt es sich um winzige Chips, die an beliebigen Waren befestigt werden. Sie sollen beispielsweise bei der Inventur oder bei der Produktverfolgung helfen. Unternehmen, die sich bislang für
RFID interessierten, waren beispielsweise Bennetton oder Wal-Mart. Beide Firmen haben ihre Bemühungen wieder eingestellt oder auf Eis gelegt. Nicht so Gilette. Für den Rasierklingenhersteller verlief
der Test in Cambridge erfolgreich. Kunden, die dort Mach-3-Klingen aus dem Regal nahmen, wurden angeblich automatisch am Warenregal und später beim Verlassen des Tesco-Supermarktes fotografiert. Während das Unternehmen behauptete, mit dem RFID-Test die Effizienz seiner
Warenliefer-Kette überprüfen zu wollen, liefen die Verbraucherschützer Sturm. Sie forderten zu einem weltweiten Boykott von Gilette-Produkten auf. Die beteiligte Supermarktkette Tesco hat inzwischen einen weiteren RFID-Versuch gestartet. Derzeit werden in Sandhurst
DVDs mit den Mini-Chips versehen. Indirekt nahm das Unternehmen auch Gilette in Schutz. Das Fotografieren der Kunden sei auf Initiative von Tesco erfolgt. Man habe testen wollen, ob sich die Absicherung des Warenbestands mit Hilfe von RFID verbessern lasse. Gilette Deutschland und Großbritannien kommentierten die Meldung gegenüber unserer
Nachrichtenredaktion bislang nicht. In Deutschland waren ähnliche Maßnahmen nicht bekannt.