hallo!
von allen seiten wird mir wiederholt geraten, dass ich doch besser anonym durch das netzt surfen soll. und da ich gute 12 stunden pro tag quer durch das www gleite, ermahnten sie mich um so eindringlicher.
da ich in sachen pc keine ahnung habe, liess ich mich von jenen freunden beraten, die mir sogleich empfahlen, über einen proxy server das netz unsicher zu machen.
so aktivierte ich das programm "anonymität 4 proxy" und surfte los. allsbald kamen mir doch bedenken, ob das programm tatsächlich seine pflicht erfüllt und testete auf einer zweifelhaften site meine ip-adresse (ich kannte keine andere seite, um mir meine ip adresse anzeigen und lassen und kenne auch nicht den befehl, um es unter "ausführen" selbst herausfinden zu können)
erstaunt war ich, als mir doch tatsächlich meine ip angezeigt wurde. ich gehe davon aus, dass es meine ist, da die angezeigte nicht mit der vom proxy server übereinstimmte.
nun die frage: was nützt mir der weg über einen proxy server, wenn ich doch nicht meine ip ganz verbergen kann?
besteht denn überhaupt die möglichkeit, sie ganz zu verbergen, oder gebe ich mich da einer illusion hin?
für die antwort(en) schon einmal im voraus danke.
tom
Viren, Spyware, Datenschutz 11.242 Themen, 94.688 Beiträge
>> nur weil ich oben im Thread meine IP von gestern gepostet habe?!
Das heißt, das Thema arg vereinfachen, auch ein wenig polemisieren. Es war außerdem nicht das THEMA des Threadstarters (die ip war der 'technische Aufhänger' der Frage) - sondern die berechtigte Frage nach der Anonymität (siehe Überschrift).
Und sie ist in der Tat erreichbar, einige Wege dorthin und Argumente dafür habe ich genannt.
Was MN dazu schreibt, ist im Prinzip nicht so wichtig, und mit Schlagworten wie "Anonymität im Netz gibt es nicht" ist nun weder inhaltlich noch diskursiv auch nur ein Millimeter gewonnen.
Ich will es abkürzen: Selbst die geballte Macht von RIAA, FBI, Microsoft und vielen mehr versucht vergeblich, an zahllose "Drahtzieher" der Szene heranzukommen; und diese Menschen sind wahrlich im Netz präsent. Erfolge sind so selten, daß es gerade mal alle Halbjahr für eine Schlagzeile reicht.
Ein 'Normalmensch', nach dem nun auch nicht ansatzweise so intensiv 'gefahndet' wird, kann sich also erst Recht den Fängen von George Orwell entziehen. Damit das richtig verstanden wird: Er KANN anonym bleiben.
Das mag man bestreiten - alleine, es fehlen dann, außer Schlagworten, die Argumente. Ein paar habe ich genannt.
Im übrigen könnte es mir persönlich ja auch ziemlich egal sein, da ich genau weiß, was geht und was nicht.
Die Frage hat allerdings eine riesige gesellschaftspolitische Komponente. Deshalb ist sie wichtig.
a4.
PS: Die Ana-Logik des Eisenbahn-Vergleichs lag doch auf der Hand: Andreas hat als Analogon das Auto und Benzinkauf per Scheckkarte gewählt, ich habe als Analogon die bar bezahlte Einsebahnfahrt gewählt. Beide Vergleiche sind Vergleiche und deshalb gleich sinnvoll oder unsinnig. Kritisieren kann man daran die generelle Methode des Diskurses - aber nicht den Einzelvergleich.
Bei Analogien nach immanenten Elementen zu suchen, macht deshalb sowieso keinen Sinn, weil sie schon im Außenverhältnis mehr als problematisch sind.