Jeder TV-Satellit im Orbit hat mehrere "Sendeantennen",
sogenannte Transponder, über die er seine Programme ausstrahlt.
Ein einzelner Transponder hat eine Übertragungleistung, eine
Bandbreite von ca 27-36 MHz. Das reicht aus, um EIN analoges TV-Programm,
nebst einiger Audio-Kanäle auszustrahlen. Hat ein Satellit
also beispielsweise 64 Transponder, dann kann er 64 analoge TV-Programme
liefern. Bei digitaler TV-Übertragung, können pro Transponder
5-10 Programme GLEICHZEITIG übertragen werden. Durch die
Umstellung eines Transponders von analog auf digital Betrieb,
kann bei gleicher Technik-Substanz also das Zehnfache Programmangebot
ausgestrahlt werden. Programmanbieter wie ARD, ZDF und die privaten
mieten Transponder von den Satelliten-Betreibern - und können
dann entscheiden, wie sie diese Transponder nutzen, ob sie über
einen Transponder 5 oder bis zu 10 Programme senden. Und genau
hier kommt der Faktor Bildqualität ins Spiel. Bei der MPEG2-Videokompression
wird generell zwischen folgenden Klassen unterschieden:
MPEG2 Kompressions-Klasse
| Dafür benötigte Transponder-Bandbreite
| Bemerkung |
Studio Qualität | 12 MBit/s
| Die beste Qualität, hier gibt es nichts zu bemängeln. Allerdings werden nur sehr wenige "Top-Programme" in dieser Qualitätsklasse ausgestrahlt.
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Broadcast | 8 MBit/s | Zwar keine DVD-Qualität, aber das reicht noch recht gut aus für odentliche Bildqualität.
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VHS | 2 MBit/s | Übel: Das ist weniger Qualität als über Antenne und Kabel rüberkommt, VHS-Videorecorder-Qualität entspricht entweder der halben Bildqualität die ein PAL-Fernseher darstellen kann.
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Je größer die Bilddiagonale eines Fernsehers, desto
üble wirkt sich die Kompressions-Klasse auf die Bildqualität
aus! Bei Programmen die mit hoher Kompression ausgestrahlt werden,
sind im Bild die MPEG-Kompressionsklötzchen deutlich zu sehen,
versauen den Spielfilm-Genuß ins Bodenlose! Dann bleibt
oft nur ein schockierendes Resumee: In vielen Fällen ist
der analoge Kabel-Empfang BESSER als eine digitale Ausstrahlung!
Die beste Bildqualität wird generell nach wie vor mit einer
ANALOGEN Satelliten-Empfangsanlage erreicht. Wer plant, eine Digital-Sat-Karte
anzuschaffen um MPEG2 direkt auf Platte zu speichern und dann
auf DVD zu brennen, dem sollte also klar sein, dass dabei nicht
zwangsläufig eine hochqualitative DVD entsteht - eine Aufzeichnung
auf analoges VHS-Band vom Kabelfernsehern kann besser sein! Wenn
Du wissen willst, wie es um die Qualität eines Digitalen
Pay-TV-Pakets steht, kannst Du einen Blick in die Satelliten-Fachzeitschrift
Infosat werfen. Dort wird in Tabellen aufgelistet, auf welchem
Satelliten-Transponder sich welche TV-Programme befinden. Je mehr
Programme sich den gleichen Transponder teilen, desto schlechter
wird ihre Bildqualität.
Ein generelles Problem bei MPEG2 sind auch die Encoding-Verfahren.
Viele DVDs sind "schlecht" digitalisiert, haben an manchen
Stellen Aussetzer, Ruckler. Auch beim digitalen Satelliten-Fernsehen
bricht das Bild hin und wieder mal zusammen oder es es sind deutliche
MPEG2-Kompressions-Artefakte zu sehen. Gerade bei blitzschnellen
Bewegungen im Spielfilm, kriegen MPEG2-Encoder schnell einen Schluckauf.
Digitales Fazit: Zwar exisitiert die Maximal-Auflösung
mit Maximal-Bildqualität in den Videostudios, beim Verbraucher
kommt sie aber in dieser Form nicht an.
Am PC existieren diverse Lösungen um MPEG2 aufzunehmen und
wiederzugeben - in maximaler Auflösung von 720 x 576 Pixel.
Wer seinen PC als Alternative zum analogen Videorecorder verwenden
will, braucht diese Maximalauflösung allerdings nicht!
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