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NICKLES PROJEKT 2001: Der Aufbruch...

Besser weil digital? Vorsicht Verarschung!

Jeder TV-Satellit im Orbit hat mehrere "Sendeantennen", sogenannte Transponder, über die er seine Programme ausstrahlt. Ein einzelner Transponder hat eine Übertragungleistung, eine Bandbreite von ca 27-36 MHz. Das reicht aus, um EIN analoges TV-Programm, nebst einiger Audio-Kanäle auszustrahlen. Hat ein Satellit also beispielsweise 64 Transponder, dann kann er 64 analoge TV-Programme liefern. Bei digitaler TV-Übertragung, können pro Transponder 5-10 Programme GLEICHZEITIG übertragen werden. Durch die Umstellung eines Transponders von analog auf digital Betrieb, kann bei gleicher Technik-Substanz also das Zehnfache Programmangebot ausgestrahlt werden. Programmanbieter wie ARD, ZDF und die privaten mieten Transponder von den Satelliten-Betreibern - und können dann entscheiden, wie sie diese Transponder nutzen, ob sie über einen Transponder 5 oder bis zu 10 Programme senden. Und genau hier kommt der Faktor Bildqualität ins Spiel. Bei der MPEG2-Videokompression wird generell zwischen folgenden Klassen unterschieden:

MPEG2 Kompressions-Klasse Dafür benötigte Transponder-Bandbreite Bemerkung
Studio Qualität12 MBit/s Die beste Qualität, hier gibt es nichts zu bemängeln. Allerdings werden nur sehr wenige "Top-Programme" in dieser Qualitätsklasse ausgestrahlt.
Broadcast 8 MBit/sZwar keine DVD-Qualität, aber das reicht noch recht gut aus für odentliche Bildqualität.
VHS2 MBit/sÜbel: Das ist weniger Qualität als über Antenne und Kabel rüberkommt, VHS-Videorecorder-Qualität entspricht entweder der halben Bildqualität die ein PAL-Fernseher darstellen kann.

Je größer die Bilddiagonale eines Fernsehers, desto üble wirkt sich die Kompressions-Klasse auf die Bildqualität aus! Bei Programmen die mit hoher Kompression ausgestrahlt werden, sind im Bild die MPEG-Kompressionsklötzchen deutlich zu sehen, versauen den Spielfilm-Genuß ins Bodenlose! Dann bleibt oft nur ein schockierendes Resumee: In vielen Fällen ist der analoge Kabel-Empfang BESSER als eine digitale Ausstrahlung! Die beste Bildqualität wird generell nach wie vor mit einer ANALOGEN Satelliten-Empfangsanlage erreicht. Wer plant, eine Digital-Sat-Karte anzuschaffen um MPEG2 direkt auf Platte zu speichern und dann auf DVD zu brennen, dem sollte also klar sein, dass dabei nicht zwangsläufig eine hochqualitative DVD entsteht - eine Aufzeichnung auf analoges VHS-Band vom Kabelfernsehern kann besser sein! Wenn Du wissen willst, wie es um die Qualität eines Digitalen Pay-TV-Pakets steht, kannst Du einen Blick in die Satelliten-Fachzeitschrift Infosat werfen. Dort wird in Tabellen aufgelistet, auf welchem Satelliten-Transponder sich welche TV-Programme befinden. Je mehr Programme sich den gleichen Transponder teilen, desto schlechter wird ihre Bildqualität.

Ein generelles Problem bei MPEG2 sind auch die Encoding-Verfahren. Viele DVDs sind "schlecht" digitalisiert, haben an manchen Stellen Aussetzer, Ruckler. Auch beim digitalen Satelliten-Fernsehen bricht das Bild hin und wieder mal zusammen oder es es sind deutliche MPEG2-Kompressions-Artefakte zu sehen. Gerade bei blitzschnellen Bewegungen im Spielfilm, kriegen MPEG2-Encoder schnell einen Schluckauf.

Digitales Fazit: Zwar exisitiert die Maximal-Auflösung mit Maximal-Bildqualität in den Videostudios, beim Verbraucher kommt sie aber in dieser Form nicht an.

Am PC existieren diverse Lösungen um MPEG2 aufzunehmen und wiederzugeben - in maximaler Auflösung von 720 x 576 Pixel. Wer seinen PC als Alternative zum analogen Videorecorder verwenden will, braucht diese Maximalauflösung allerdings nicht!

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NICKLES PROJEKT 2001: Der Aufbruch

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Quelle: www.nickles.de