Mach Dich mit einer kleinen Portion Wahnsinn vertraut:
Beim digitalen Aufnehmen mit MPEG 4 wird in der Regel mit einer
Auflösung von 384 x 288 Bildpunkten gearbeitet. Auf einem
1024x786er PC-Monitor ist dieses MPEG 4-Bildchen kaum grösser
als zwei Zigarettenschachteln. Der Wahnsinn: Exakt dieses mickrige
Bildchen lässt sich über den TV-Ausgang in einen GROSSEN
FERNSEHER schicken! Und dieses mickrige Bildchen sieht selbst
auf einem 80 ZENTIMETER 4:3 Fernseher so gut aus, dass es sich
mit der Qualität eines VHS-Videorecorders messen kann! Auch
wenn Dir das im Augenblick unwahrscheinlich erscheint: Seit Mitte
2000 nehme ich sämtliche Spielfilme über eine 60 Mark
teure TV-Karte in den PC auf spiele sie von dort auf einen 80cm
Fernseher ab! In der Nickles-Wohnung sind die Zeiten der "Akte
X"-Aufnahmen auf VHS-Cassette entgültigt Steinzeit geworden.
Und bei Dir wird es bald nicht anders sein!
Der ganze Grundlagen-Krempel fängt an einer
ganz anderen Stelle an, als Du Dir vielleicht vorgestellt hast:
Sämtliche Fakten um PC-Hardware, Software und MPEG 4 kannst
Du erstmals vergessen. Wenn Du mit MPEG 4 glücklich werden
willst, dann musst Du Dich erst mal mit der nackten Substanz auseinandersetzen,
die alles entscheidet: der Bildqualität.
Zieh Dir das hier rein:
PAL-Videomaterial hat im Idealfall
eine digitale Maximalauflösung von 720 x 576 Pixel.
Wo immer Du ein Bild herkriegst: Im Studio wird PAL-Videomaterial
mit der digitalen Auflösung 720 x 576 Pixel (Bildpunkte)
hergestellt. Exakt das ist die maximale "Spielfilm"-Bildqualität
die existiert, mehr kriegst Du nicht! Eher weniger: Tatsächlich
exisitiert aktuell kein digitales Massenmedium, das die maximale
Studioauflösung von 720 x 576 WIRKLICH ausspuckt! DVD-Player
sind hier gleichermaßen ein sehr heikle Sache wie die modernen
digitalen Satelliten-Receiver, die es auch als PC-Karten gibt.
DVD spielen mit 720 x 576 ab, digitale Sat-Receiver empfangen
ihr Videosignal ebenfalls in voller PAL-Auflösung von 720
x 576 Bildpunkten, aber es gibt einen Knackpunkt: die Komprimierung
der digitalen Daten. Sowohl bei DVD als auch Digital-Sat-Broadcasting
wird das MPEG2 Video-Komprimierungsverfahren eingesetzt. DVD und
MPEG2 - das sind zwei Dinge, die eigentlich für exzellente
Bildqualität stehen. Und in der Tat: Filme die auf DVDs in
MPEG2 komprimiert werden überzeugen mit der besten Bildqualität,
die in der Unterhaltungselektronik derzeit erschwinglich zu kriegen
ist. Wer jetzt denkt, das digitale Fernsehern würde dank
MPEG2 eine gleichermaßen gute Bildqualität liefern
wie eine DVD, irrt.. Es gibt da einen Haken: Entscheidend ist
nicht nur das verwendete Komprimierungssystem sondern vor allem,
wie stark der Komprimierfaktor eingestellt wird. Höhere Kompression
bedeutet ein schlechteres Bild, aber dafür auch weniger zu
übertragende Datenmenge. Und genau da fängt die Verarschung
an:
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