Grad gelesen: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/intensivstationen-sterberisiko-steigt-bei-einlieferung-am-wochenende-a-1166716.html
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https://ccforum.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13054-017-1812-0
Habe ich auch gelesen;-)
Um Dich zu beruhigen: Es wurden keine Fördergelder speziell für diese Studie "verplempert"
Angesichts der Ergebnisse unter "Conclusion" ist der Aufwand dafür trotzdem unnötig gewesen, weil die abstrakten Angaben für die höhere Sterblichkeit bereits selbst wieder relativiert werden und darauf hingewiesen wird, dass ähnliche Studien zu anderen Ergebnissen kommen durch Betrachten verschiedener Krankenhäuser; ein signifikanter Teil der Fälle durch ungeplante Fälle und hinausgezögerte Inanspruchnahme der Notfallambulanz durch die Patienten entstehen, die dadurch eine Behandlung verzögert haben bzw. es sich grundsätzlich um schwerere Fälle handelt, weil sie nicht am WE in´s Krankenhaus wollen.
Im Gegenzug dazu ist logisch die Wahrscheinlichkeit des Überlebens halt höher, wenn im Wochenverlauf Patienten schneller die Notfallaufnahme in Anspruch nehmen oder sich eben einer geplanten OP unterziehen.
Was zeichnet diese Rubrik denn aus?
Das "Journalisten" wie die des
https://ccforum.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13054-017-1812-0
Habe ich auch gelesen;-)
Um Dich zu beruhigen: Es wurden keine Fördergelder speziell für diese Studie "verplempert"
Angesichts der Ergebnisse unter "Conclusion" ist der Aufwand dafür trotzdem unnötig gewesen, weil die abstrakten Angaben für die höhere Sterblichkeit bereits selbst wieder relativiert werden und darauf hingewiesen wird, dass ähnliche Studien zu anderen Ergebnissen kommen bzw. die Ursachen nicht generell auf alle Intensivstationen zutreffen aus verschieden Gründen.
Was zeichnet diese Rubrik denn aus?
Das z.B. "Journalisten" wie die des Spiegel sich ein Thema herauspicken und einen Panikartikel draus machen, welcher bei näherem Hinsehen nicht dem vermittelten Bild entspricht, welches die Überschrift suggeriert. Insofern ist das ähnlich gehaltvoll wie das Vergleichen o.g. Dinge in den sogenannten Verbrauchersendungen.
Diese Themen liegen auch nicht im Fokus der Studie. Die Studie kann aber (statistisch relevante) Argumente liefern gegen eine Reduktion von Personal und Ressourcen.
Welche konkreten Mängel würdest Du denn als Reviewer benennen um eine Ablehnung der Annahme zu begründen?
Wäre aber der sinnvollere Ansatz angesichts der Probleme im Gesundheitswesen. Wenn die Argumente ernst genommen würden, gäbe es die Probleme nicht. Stattdessen wird trotzdem fleissig der Gaul "Sparen" geritten ohne Rücksicht auf Personal und Patienten. Wird jetzt deswegen an kleinen Kliniken mehr Fachpersonal am Wochenende vorgehalten oder ziehen die grossen Häuser die Patienten und Ärzte ab? Ich vermute mal, es geht auf die Einsparvariante hinaus und kleinere Häuser werden eher gleich noch dichtgemacht im Zuge solcher Massnahmen.
Sonst siehe oben - welchen Sinn hat so eine Studie, wenn sie nicht einmal hundertprozentig übergreifend verifizierbar ist, weil die Ergebnisse alleine innerhalb eines Landes von Klinik zu Klinik nicht zu vergleichen sind oder sich durch die Grösse unterscheiden.
Leider gibt es in den letzten Jahren einen verstärkten Trend dazu dies auszunutzen. Das geht teilweise sogar soweit, dass für seltene Erkrankungen extrem teure Therapien vermarktet werden, bei denen sich aber kein statistischer Nachweis über einen verbesserten Behandlungserfolg erbringen lassen.
Das trifft aber eher weniger auf die Notfallmedizin zu, sondern mehr auf die Spezialisten, die dann von den Behandlungen profitieren wie Kaiserschnitten, Gelenk-OP usw - tangiert den in dieser Studie angekratzten Bereich also eher weniger und ist für den Patienten oft damit verbunden, dass über die Kassenleistungen hinaus noch kräftige Zuzahlungen fällig sind.
Passend dazu jedoch ist das ein weiterer Kritikpunkt an der Kommerzialisierung der Medizin, welcher dann z.B. die Kliniken dazu bringt, unnötige Behandlungen anzuraten, weil sie Profit gerieren.
Letzter krasser Fall dazu wäre die bei uns an der Uniklinik Ulm abgewürgten Studie zur unterstützenden Krebstherapie mittels Methadon.
Wenn der Spiegel so ein Thema unter dieser Knallerüberschrift aufmacht, die Hälfte des Textes im Konjunktiv verläuft und dann noch Fach-Experten wie kahlen Glatzen oder schwarze Neumonde darin auftauchen, dann geht es nicht um das Thema an sich oder um Kritik zum Verändern öffentlich zu machen, sondern um typisches Click-Baiting...
...ergo Bild für Abiturienten...