Grad gelesen: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/intensivstationen-sterberisiko-steigt-bei-einlieferung-am-wochenende-a-1166716.html
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Auch wer einen Organspenderausweis hat, sollte sehr vorsichtig sein (wenn er es denn kann)! Eine Bekannte von mir hat ihren Organspenderausweis weggeworfen - sie arbeitet als examinierte Krankenschwester in einer großen Klinik und hat da entsprechende Erfahrungen gesammelt.
und hat da entsprechende Erfahrungen gesammelt.
Von ca 16 bis 22 hatte ich immer einen Organspendeausweis bei mir weil ich das für vernünftig hielt. Im Hinblick auf die ganze Scheiße die heute so abläuft und als "normal" akzeptiert ist, habe ich keinen mehr. Ich habe einfach zu große Angst vor Missbrauch. Das ist schade, aber so ist es.
Ich habe einfach zu große Angst vor Missbrauch.
Wenn ich meinen letzten Schiss getan habe, ist es mir doch egal ob die mich ausschlachten und dann verbrennen, oder sofort verbrennen. Wenn ich damit jemanden helfen kann, und sei es dem armen Operateur, ist das für mich ohne Relevanz.
Wenn ich meinen letzten Schiss getan habe,
Da hast du natürlich recht.
Wenn du allerdings auf der Straße halbtot aufgesammelt wirst und eine reelle Chance besteht, dass die dich auf der Intensiv irgendwie wieder zusammenflicken könnten, stattdessen aber "erst mal abwarten", weil man ja deine Organe - aufgrund des ach so tollen Organspenderausweises - nach deinem Ableben verscheuern kann, dann sieht die Sache schon anders aus.
Genau darauf wollte ich mit meiner Aussage hinaus, in die Richtung zielte die Aussage der mir bekannten Krankenschwester. Und genau aus dieser Erfahrung heraus hat die ihren Organspenderausweis vernichtet.
dass die dich auf der Intensiv irgendwie wieder zusammenflicken könnten,
Ich sehe das anders. Ich möchte nicht irgendwie wieder zusammengeflickt werden, um dann evtl. im Rolli dahin zu vegetieren.
Wir gehen irgendwann alle von dieser Welt, der Eine früher, der Andere später.
Und wenn man bei der Organentnahme zu lange wartet, hat man nur noch Mett...
Ich möchte nicht irgendwie wieder zusammengeflickt werden, um dann evtl. im Rolli dahin zu vegetieren.
Ich denke, dass das, was DU willst, da eher irrelevant ist!
Ich möchte nicht irgendwie wieder zusammengeflickt werden, um dann evtl. im Rolli dahin zu vegetieren.
Dafür gibt es eine Patientenverfügung in der Du diesen Wunsch zweifelsfrei dokumentieren kannst.
King-Heinz wies zudem auch darauf hin, dass ggf. eine unnötige Verschlechterung des Gesundheitszustandes billigend in kauf genommen wird. Dass kann im Extremfall so enden, dass Du anschließend dahinvegetierst weil man vorher erfolglos gewartet hat ob man nicht vielleicht "legal" Deine Organe spenden könnte…
Na wenn das so ist, kann man ja nur hoffen, dass keiner von euch je in die Bredouille kommt, einmal ein Transplantat zu benötigen.
Um niemand unnötig in die Gefahr zu bringen, unnötigerweise zu leiden, würdet ihr ja dann sicher auch auf die Annahme solcher Transplantate verzichten.
In jedem Jahr wird tausenden von Menschen durch Transplantate geholfen, auch weiterhin ein lebenswertes Leben zu genießen.
Einen ganzen Berufsstand zu diskreditieren, nur weil man mal etwas gehört hat, oder weil es auch darin mal ein schwarzes Schaf gibt, ist einfach unangemessen.
Eine Organentnahme setzt immer den Hirntot voraus und wird auch nicht nur von einem Arzt, im dunklen Kämmerlein, entschieden. Aber diese Informationen darüber habt ihr sicher alle schon ausreichend inhaliert.
Mal abseits des Schwallthemas, welches als "Studie" schon wieder mit soviel hätt, könnte, wöllte durchsetzt ist, dass es eigentlich nicht lohnt, es zu lesen und darüber nachzudenken in dieser Bild für Abiturienten...
...es könnte ja auch daran liegen, dass bei im Schnitt weniger Operationen bei gleicher Schwierigkeit deshalb grundsätzlich die Sterberate höher liegt und nicht, weil es da zu Druck kommt usw.
Hat eigentlich schon eine Studie untersucht, um wieviel höher die Sterberate am Wochenende im Strassenverkehr ist und damit neben den Fahrverboten für Diesel-PKW in Umweltzonen eine Steilvorlage für ein neuerliches Sonntagsfahrverbot in petto?
Dobrindt - bitte melde Dich! Hier gilt es, eine Mission zu erfüllen!
Apropos Dobrindt und dieser Satz:
Eine Organentnahme setzt immer den Hirntod voraus
Da hätten er und ein paar Andere aber bis jetzt Riesenschwein gehabt oder es sind doch Cyborgs...
Den Berufsstand des Politikers, hier Dobrindt, jetzt mit Hirn in Verbindung zu bringen, halte ich dann doch für sehr gewagt. Ob wohl, bei einigen ja zumindest das Rhetorik-Areal in Spuren nachzuweisen ist.
Den Berufsstand des Politikers, hier Dobrindt, jetzt mit Hirn in Verbindung zu bringen, halte ich dann doch für sehr gewagt.
Jetzt pauschalisierst Du gerade einen ganzen Barfußstand - chrchrchr;-)
Bei solchen Studien frage ich mich nur, wer für solchen Hirnfurz Geld und Zeit verplempert. Diese Studie ist typisch für die Rubrik: "Die finden alles `raus!"
Welche Optionen habe ich als Patient oder Unfallopfer, wenn mir das am Wochenende passiert und nur eine schnelle OP hilft? Da philosophiere ich dann mit dem Notarzt auf der Pritsche herum, mich wegen dieser Statistik doch bitte nicht am Sonntag um 22:34 Uhr aufzuschneiden, sondern doch lieber am Montag 03:12 Uhr, falls ich bis dahin nicht meinen Verletzungen erlegen bin oder was? So ein Schwachsinn...
Die grundlegenden Probleme im Gesundheitswesen durch Personalmangel und den damit verbundenen Überstunden, nachlassende Hygiene in den Einrichtungen, teilweise auch schlechte Ausbildung und andere Mankos, die dem Kostendruck geschuldet sind, fliegen als Thema heraus oder werden nur oberflächlich angekratzt.
Will man nicht wissen und was sich nicht rechnet, wird abgeschafft - Punkt. Warum nicht gleich das ganze Gesundheitssystem über den Jordan werfen, wenn man krank wird - Pech gehabt. Das Gesundheitswesen gehört m.E. zur gesellschaftlichen Daseinsvorsorge und da sind ebenfalls m.E. Kostenfragen obsolet, Leben an sich ist nicht rechnerisch aufzuwiegen in irgendeinem Wert, solange es lebenswert ist und dieses Lebenswerte auf medizinischem Wege erhalten oder wiederhergestellt werden kann.
Im Gegenzug sollte einem Menschen genauso ermöglicht werden, ein abzusehend würdeloses Sterben durch ein selbst bestimmtes Entscheiden vorwegzunehmen und sich damit im Guten von allen trennen zu können, statt als mit Krampf erhaltene biologische Hülle dahin zu siechen oder durch einen Suizid wieder andere meist Unbeteiligte mit in diese Scheisse zu ziehen.
Das Niveau dieser Studie ist das von so manchen Marktcheck- und ähnlichen Informationssendungen, bei der dann die Duschgels der einzelnen Discounter verglichen werden oder wo der wöchentliche Einkauf 0,06ct billiger ist.
Aber damit werden (Hirnlose) Massen angesprochen, die sich ihr Wissen und Urteil Bild-en lassen.
Und wie man lesen kann, finden sich nach solchen "Statistik-Studien" gleich auch einige Wissenden, die aus eigener Erfahrung und Hörensagen, die Aussagen bestätigen können.
Ich habe einen Freund, der wurde nachdem er mit einem Gabelstapler von der Laderampe stürzte, "liegen gelassen" (in der Unfallklinik). Er schien irreparabel, war aber nicht hirntot.
Er hat den Löffel nicht abgegeben und wurde dann, nach etlichen Stunden, doch noch bestmöglich zusammen geflickt. Natürlich hat er bleibende körperliche Schäden zurück behalten, ist aber im Rahmen seiner Möglichkeiten topfit.
Bei solchen Studien frage ich mich nur, wer für solchen Hirnfurz Geld und Zeit verplempert.
Das kannst Du relativ einfach herausfinden indem Du Dir das mal das jeweils zugrunde liegende Paper besorgst. Das ist immer eine Gute Idee, weil in nicht-wissenschaftlichen Medien gerne mal wichtige Aussagen aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen unterschlagen oder verfälscht werden.
Um mal ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen:
https://dx.doi.org/10.1186/s13054-017-1812-0
Um Dich zu beruhigen: Es wurden keine Fördergelder speziell für diese Studie "verplempert" ("No funding was received to conduct this study.", S. 7). Drei der neun Autoren (die übrigens aus insgesamt 3 verschiedenen Ländern stammen) haben jedoch Fördergelder erhalten zum Zeitpunkt der Studiendurchführung ("PB, TF, and MP have received grants from the Austrian Centre for Documentation and Quality Assurance inIntensive Care during the conduct of the study.", S. 7)
Diese Studie ist typisch für die Rubrik: "Die finden alles `raus!"
Was zeichnet diese Rubrik denn aus?
Die grundlegenden Probleme im Gesundheitswesen durch Personalmangel und den damit verbundenen Überstunden, nachlassende Hygiene in den Einrichtungen, teilweise auch schlechte Ausbildung und andere Mankos, die dem Kostendruck geschuldet sind, fliegen als Thema heraus oder werden nur oberflächlich angekratzt.
Diese Themen liegen auch nicht im Fokus der Studie. Die Studie kann aber (statistisch relevante) Argumente liefern gegen eine Reduktion von Personal und Ressourcen.
Das Niveau dieser Studie ist das von so manchen Marktcheck- und ähnlichen Informationssendungen, bei der dann die Duschgels der einzelnen Discounter verglichen werden oder wo der wöchentliche Einkauf 0,06ct billiger ist.
Welche konkreten Mängel würdest Du denn als Reviewer benennen um eine Ablehnung der Annahme zu begründen?
Das Gesundheitswesen gehört m.E. zur gesellschaftlichen Daseinsvorsorge und da sind ebenfalls m.E. Kostenfragen obsolet, Leben an sich ist nicht rechnerisch aufzuwiegen in irgendeinem Wert, solange es lebenswert ist und dieses Lebenswerte auf medizinischem Wege erhalten oder wiederhergestellt werden kann.
Leider gibt es in den letzten Jahren einen verstärkten Trend dazu dies auszunutzen. Das geht teilweise sogar soweit, dass für seltene Erkrankungen extrem teure Therapien vermarktet werden, bei denen sich aber kein statistischer Nachweis über einen verbesserten Behandlungserfolg erbringen lassen.
Gruß
bor
https://ccforum.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13054-017-1812-0
Habe ich auch gelesen;-)
Um Dich zu beruhigen: Es wurden keine Fördergelder speziell für diese Studie "verplempert"
Angesichts der Ergebnisse unter "Conclusion" ist der Aufwand dafür trotzdem unnötig gewesen, weil die abstrakten Angaben für die höhere Sterblichkeit bereits selbst wieder relativiert werden und darauf hingewiesen wird, dass ähnliche Studien zu anderen Ergebnissen kommen durch Betrachten verschiedener Krankenhäuser; ein signifikanter Teil der Fälle durch ungeplante Fälle und hinausgezögerte Inanspruchnahme der Notfallambulanz durch die Patienten entstehen, die dadurch eine Behandlung verzögert haben bzw. es sich grundsätzlich um schwerere Fälle handelt, weil sie nicht am WE in´s Krankenhaus wollen.
Im Gegenzug dazu ist logisch die Wahrscheinlichkeit des Überlebens halt höher, wenn im Wochenverlauf Patienten schneller die Notfallaufnahme in Anspruch nehmen oder sich eben einer geplanten OP unterziehen.
Was zeichnet diese Rubrik denn aus?
Das "Journalisten" wie die des
https://ccforum.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13054-017-1812-0
Habe ich auch gelesen;-)
Um Dich zu beruhigen: Es wurden keine Fördergelder speziell für diese Studie "verplempert"
Angesichts der Ergebnisse unter "Conclusion" ist der Aufwand dafür trotzdem unnötig gewesen, weil die abstrakten Angaben für die höhere Sterblichkeit bereits selbst wieder relativiert werden und darauf hingewiesen wird, dass ähnliche Studien zu anderen Ergebnissen kommen bzw. die Ursachen nicht generell auf alle Intensivstationen zutreffen aus verschieden Gründen.
Was zeichnet diese Rubrik denn aus?
Das z.B. "Journalisten" wie die des Spiegel sich ein Thema herauspicken und einen Panikartikel draus machen, welcher bei näherem Hinsehen nicht dem vermittelten Bild entspricht, welches die Überschrift suggeriert. Insofern ist das ähnlich gehaltvoll wie das Vergleichen o.g. Dinge in den sogenannten Verbrauchersendungen.
Diese Themen liegen auch nicht im Fokus der Studie. Die Studie kann aber (statistisch relevante) Argumente liefern gegen eine Reduktion von Personal und Ressourcen.
Welche konkreten Mängel würdest Du denn als Reviewer benennen um eine Ablehnung der Annahme zu begründen?
Wäre aber der sinnvollere Ansatz angesichts der Probleme im Gesundheitswesen. Wenn die Argumente ernst genommen würden, gäbe es die Probleme nicht. Stattdessen wird trotzdem fleissig der Gaul "Sparen" geritten ohne Rücksicht auf Personal und Patienten. Wird jetzt deswegen an kleinen Kliniken mehr Fachpersonal am Wochenende vorgehalten oder ziehen die grossen Häuser die Patienten und Ärzte ab? Ich vermute mal, es geht auf die Einsparvariante hinaus und kleinere Häuser werden eher gleich noch dichtgemacht im Zuge solcher Massnahmen.
Sonst siehe oben - welchen Sinn hat so eine Studie, wenn sie nicht einmal hundertprozentig übergreifend verifizierbar ist, weil die Ergebnisse alleine innerhalb eines Landes von Klinik zu Klinik nicht zu vergleichen sind oder sich durch die Grösse unterscheiden.
Leider gibt es in den letzten Jahren einen verstärkten Trend dazu dies auszunutzen. Das geht teilweise sogar soweit, dass für seltene Erkrankungen extrem teure Therapien vermarktet werden, bei denen sich aber kein statistischer Nachweis über einen verbesserten Behandlungserfolg erbringen lassen.
Das trifft aber eher weniger auf die Notfallmedizin zu, sondern mehr auf die Spezialisten, die dann von den Behandlungen profitieren wie Kaiserschnitten, Gelenk-OP usw - tangiert den in dieser Studie angekratzten Bereich also eher weniger und ist für den Patienten oft damit verbunden, dass über die Kassenleistungen hinaus noch kräftige Zuzahlungen fällig sind.
Passend dazu jedoch ist das ein weiterer Kritikpunkt an der Kommerzialisierung der Medizin, welcher dann z.B. die Kliniken dazu bringt, unnötige Behandlungen anzuraten, weil sie Profit gerieren.
Letzter krasser Fall dazu wäre die bei uns an der Uniklinik Ulm abgewürgten Studie zur unterstützenden Krebstherapie mittels Methadon.
Wenn der Spiegel so ein Thema unter dieser Knallerüberschrift aufmacht, die Hälfte des Textes im Konjunktiv verläuft und dann noch Fach-Experten wie kahlen Glatzen oder schwarze Neumonde darin auftauchen, dann geht es nicht um das Thema an sich oder um Kritik zum Verändern öffentlich zu machen, sondern um typisches Click-Baiting...
...ergo Bild für Abiturienten...
Angesichts der Ergebnisse unter "Conclusion" ist der Aufwand dafür trotzdem unnötig gewesen, weil die abstrakten Angaben für die höhere Sterblichkeit bereits selbst wieder relativiert werden und darauf hingewiesen wird, dass ähnliche Studien zu anderen Ergebnissen kommen
Im Abschnitt Background wird darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse aus vorhergehenden ähnlichen Studien nicht eindeutig sind. Angesichts möglicher Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern und der häufig schlechten Reproduzierbarkeit von medizinischen Forschungsergebnissen sehe ich da schon einen wissenschaftlich relevanten Beitrag. Irgendwer wird dann später wahrscheinlich mal im Rahmen einer Meta-Studie nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden schauen und Thesen für die Ursachen ableiten.
Stattdessen wird trotzdem fleissig der Gaul "Sparen" geritten ohne Rücksicht auf Personal und Patienten.
Sparen versucht man aber die ganze Woche über.
Sonst siehe oben - welchen Sinn hat so eine Studie, wenn sie nicht einmal hundertprozentig übergreifend verifizierbar ist, weil die Ergebnisse alleine innerhalb eines Landes von Klinik zu Klinik nicht zu vergleichen sind oder sich durch die Grösse unterscheiden.
"hunderprozentige verifizierbarkeit" kannst Du bei empirischen Forschungsmethoden grundsätzlich nicht produzieren. Die haben aber immerhin eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt um die Stabilität der Ergebnisse auf Teilmengen der Daten zu prüfen und geben die Ergebnisse mit einem 95% Konfidenzintervall an.
Im Abschnitt Background wird darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse aus vorhergehenden ähnlichen Studien nicht eindeutig sind.
Angesichts möglicher Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern und der häufig schlechten Reproduzierbarkeit von medizinischen Forschungsergebnissen sehe ich da schon einen wissenschaftlich relevanten Beitrag.
Das ist so sicher auch korrekt und vielleicht ist da mein Fehler, dass so überspitzt darzustellen.
Was mir aber extrem stinkt daran, ist dann dieses künstliche Aufbauschen und der Anwurf, welcher journalistisch daraus gemacht wird. Im Kontext und ohne nachdenkendes Lesen des Artikels oder der Studie (die sich auf englisch vermutlich eh die wenigstens Leser des Artikels geben werden) an sich steht die Botschaft im Raum, dass man sinngemäss bei einem Einliefern in die Intensivstation am Wochenende froh sein kann, am Montag noch am Leben zu sein.
Ob da dann tatsächlich auf Metaebene mal ein Ergebnis herauskommt in der Form, dass am Wochenende mehr und geschulteres Personal in den Notaufnahmen und Intensivstationen vorhanden ist, lasse ich im Raum stehen. Das ist m.E. eher unwahrscheinlich.
Gegen die am Wochenende eher üblichen schwereren Fälle durch Alkohol, Drogen, Schlägereien usw. ist selbst das machtlos.
Da hat sich trotzdem nur einer etwas herausgepickt und macht Quote mit Suggestivängsten.
Was mir aber extrem stinkt daran, ist dann dieses künstliche Aufbauschen und der Anwurf, welcher journalistisch daraus gemacht wird.
[…]
Da hat sich trotzdem nur einer etwas herausgepickt und macht Quote mit Suggestivängsten.
Vielleicht lese ich das einfach zu nüchtern, aber ich bekomme da beim Lesen keine Angst. Die Einflüsse auf das Todesrisiko sind doch gefühlt eher gering gegenüber z.B. "ungesunder Ernährung" (quasi alles was gut schmeckt).
Ob da dann tatsächlich auf Metaebene mal ein Ergebnis herauskommt in der Form, dass am Wochenende mehr und geschulteres Personal in den Notaufnahmen und Intensivstationen vorhanden ist, lasse ich im Raum stehen. Das ist m.E. eher unwahrscheinlich.
Die Wahrscheinlichkeit einer Verbesserung steigt allerdings auch mit der Aufmerksamkeit die ein solches Problem bekommt. Eine (wie auch immer geartete) mediale Präsenz eines solchen Themas nützt in der Praxis wahrscheinlich wesentlich mehr als wissenschaftliche Studien alleine. Du musst damit rechnen, dass die Entscheider über die Budgets sich eher nicht die Mühe machen solche Studien zu lesen. Insgesamt gehe ich somit davon aus, dass der Spiegel-Beitrag die Wahrscheinlichkeit einer Verbesserung steigert.
Gegen die am Wochenende eher üblichen schwereren Fälle durch Alkohol, Drogen, Schlägereien usw. ist selbst das machtlos.
Damit sprichst Du nun den größten inhaltlichen Kritikpunkt an den ich bei dieser Studie habe: Es schaut so aus als läge der SAPS3-Score (der soweit ich das verstanden habe eine Kenngröße für die Schwere von medizinischen Problem ist) am Wochenende rund 10% höher liegt (also interessanterweise in der selben Größenordnung wie die Risikoerhöhung; ohne Kenntnis der Skala aber wenig Aussagekräftig). Das könnte auf die von Dir angesprochenen Faktoren liegen, aber auch an einer abwartenden Haltung von Patienten. Es ist für mich nicht erkennbar in wie weit das im Rahmen der Sensitivitätsanalyse auch bereinigt wurde.
Letztendlich wäre es aus meiner Sicht zu empfehlen eine Teilmenge der Wochenend-Daten zu wählen die bei der Fall-Schwerere die selbe Verteilung wie innerhalb der Woche aufweisen und nach dieser Bereinigung die Sterbezahlen zu betrachten.
Man muss auch noch mal ganz klar drauf hinweisen, dass hier lediglich eine Korrelation festgestellt wurde und kein Kausalzusammenhang der eine Ursache erklären würde.
Gruß
bor
nur weil man mal etwas gehört hat, oder weil es auch darin mal ein schwarzes Schaf gibt, ist einfach unangemessen.
Du hast aber schon mitbekommen, dass es in den letzten Jahren gehäuft Fälle von Unregelmäßigkeiten im Rahmen von Organtransplantationen gab. Und genau das führt leider dazu, dass das Vertrauen in vieler geschwächt wird. Vertrauen in eine ist aber das wichtigste, damit Menschen sich dazu bereit erklären Ihre Organe zu spenden.
Eine Organentnahme setzt immer den Hirntot voraus und wird auch nicht nur von einem Arzt, im dunklen Kämmerlein, entschieden. Aber diese Informationen darüber habt ihr sicher alle schon ausreichend inhaliert.
Klar. Wenn Du zwei Sekunden drüber nachdenkst, dann kommst Du aber vielleicht auch von selbst drauf: Durch Unterlassen von medizinischen Maßnahmen könnte man diese notwendige Bedingung herbeiführen…
Durch Unterlassen von medizinischen Maßnahmen könnte man diese notwendige Bedingung herbeiführen…
Hast Du über diesen Satz überhaupt einmal nachgedacht?
Ich könnte kotzen...
Du unterstellst allen Ernstes einem Ärzteteam und davon ganz vielen, es würde billigend den Tot eines Menschen in Kauf nehmen, um sich evtl. daran zu bereichern.
Mit Deiner, nicht vorhandenen, sozialen Kompetenz, solltest Du dich wirklich aus sozialen Diskussionen heraus halten.
EOD
Du unterstellst allen Ernstes einem Ärzteteam und davon ganz vielen, es würde billigend den Tot eines Menschen in Kauf nehmen, um sich evtl. daran zu bereichern.
Ich unterstelle hier überhaupt gar nichts. Ich zeige lediglich auf, dass die Hirntod-Diagnose auch keine 100% Sicherheit bieten kann.
Und gerade Du selbst hast doch einen konkreten Fall beschrieben in dem eine Behandlung (aus welchen Gründen auch immer) unterlassen wurde:
Ich habe einen Freund, der wurde nachdem er mit einem Gabelstapler von der Laderampe stürzte, "liegen gelassen" (in der Unfallklinik). Er schien irreparabel, war aber nicht hirntot. Er hat den Löffel nicht abgegeben und wurde dann, nach etlichen Stunden, doch noch bestmöglich zusammen geflickt. Natürlich hat er bleibende körperliche Schäden zurück behalten, ist aber im Rahmen seiner Möglichkeiten topfit.
Tendenziell kann man wohl davon ausgehen, dass die schwere von körperlichen Schäden durch eine frühzeitige Behandlung vermindert werden kann.
Tendenziell kann man wohl davon ausgehen, dass die schwere von körperlichen Schäden durch eine frühzeitige Behandlung vermindert werden kann.
In keinster Weise.
An den hat sich in seinem Zustand ganz einfach keiner heran gewagt. Da musste erst ein Ärzteteam zusammengetrommelt werden, das 15 Stunden an ihm operiert hat. Das einzige was bei dem nicht verletzt war, war der Kopf.
Aber lassen wir das, ich bin uneingeschränkt, unter den geltenden Gesetzen, für die "Resteverwertung" um Anderen zu helfen.
Wenn ich meinen letzten Schiss getan habe, ist es mir doch egal ob die mich ausschlachten und
Und wenn Du Deinen letzten Schiss getan hast, weil man Deine Organe braucht?
Es ist leider so, daß es einen klaren Zusammenhang gibt zwishen der Wartezeit auf ein Organ und der "finanziellen Potenz" des Empfängers.
Sicher nicht in jeder Klinik.
Mit Sicherheit ist - zumindest hierzulande - ein eher kleinerer Teil der Ärzteschaft zumindest in dieser Hinsicht bestechlich.
Aber wenn das Risiko minimal im Falle des Gewinnes ist? Schließlich gibt es hierzulande kaum Obduktionen.
Auch Ärzte sind nur Menschen.
Andererseits: Wenn ich an das Hickhack mit meinem Vater denke - weil nach OP verwirrt nach Hause geschickt - nicht rehafähig.
Er wurde auf Xarelto umgestellt - jeder 10. bekommt innere Blutungen (wie mein Vater) - was natürlich nur selten geprüft wird.
Das ist kein Einzelfall - leider!
Und Xarelto ist nur EIN Beispiel von Vielen, in denen der "Praxistest" als "Feldversuch" in diveresen Kliniken erfolgt - selbstverständlich OHNE Wissen der betroffenen. :(
Oft wissen nicht mal die behandelnden Ärzte, daß das von der Pharma als "sicher" bezeichnete Präparat alles andere als "sicher" ist.
Und was meine jahrzehnltelange Erfahrung mit Ärzten betrifft (Pharmaaußendienst):
Mir wird jedesmal schlecht, wenn sich ein Arzt auf "Studien" bzgl. eines Arzneimittels beruft. Die sind fast alles "Studien" vom Hersteller erstellt oder zumindest in Auftrag gegeben.
Das Ergebnis entspricht dann den gewünschten Forderungen.
Ich habe schon einige Ärzte kennen gelernt, die genau dies einfach nicht kapieren wollen.
Naja, wenn man bedenkt, wie sie sich auf ihre Prüfungen vorbereiten (als Student): Multible choise - man kennt das aus de Fahrschule.
Man muß nicht unbedingt das Thema verstanden haben, man muß aber verstanden haben, wie diese "Tests" funzen....
Na du hast doch die freie Entscheidung, du kannst ja ohne krank zu werden, und damit ohne Ärzte, uralt werden.
Die gleichen Probleme hat man doch überall, z. B. in jeder Werkstatt.
Das Leben ist hart, aber unfair...
man muß aber verstanden haben, wie diese "Tests" funzen....
Ich habe in meiner "Jugend" 5 Jahre in einem Pharmaunternehmen gearbeitet und selber an verschiedenen Studien (harmlos, Vitamin und Potenzmittel) teilgenommen.
du kannst ja ohne krank zu werden, und damit ohne Ärzte, uralt werden.
Mein Opa, z.B.
Der wurde 95, hatte sogar noc ein paar Zähne und nie im Leben einen Zahnarzt gesehen.
Und auch zu sonstigen Ärzten ist der nie gegangen.
Leider ist man manchmal doch auf die "Weißkittel" angewiesen.
Gut, wenn man dann einen hat, dem man auch wirklich vertrauen kann.
...auf die "Weißkittel" angewiesen. Gut, wenn man dann einen hat, dem man auch wirklich vertrauen kann.
Tut man das? Oder wählt man nur das vermeintlich kleinere Übel?
Das erklärt sich irgendwie von selbst - leider. Dummerweise kann man es sich nicht unbedingt aussuchen, an welchem Wochentag man eingeliefert wird, sollte es denn akut sein.