Für gerissene Bänder gibt es 3 in Frage kommende Ursachen:
1. alte Bänder
2. Falsche Lagerung (zu trocken)
3. ungeeignete Kombination von PC und Bandlaufwerk
Für Bandlaufwerke gibts bei SCSI eine extra Geräteklasse, sequential access device, einmal Positionieren und dann nur noch lesen bzw. schreiben. Ist der PC zu langsam um den Datenstrom zum Bandlaufwerk aufrecht zu erhalten, muß das Bandlaufwerk anhalten, zurückspulen, neu positionieren und wieder starten. Das geht auf Seiten des Laufwerks auf die Mechanik - für die Bänder ist es über kurz oder lang tödlich!
Schuld ist nicht die Technologie, sondern der falsche Einsatz. Ein LTO2 braucht nativ 30MB/s, eine einzelner PC mit konventioneller SATA-Festplatte ist nicht schnell genug dafür - bei größeren Dateien (Photos, Filme, Musik) geht das noch. Im Falle vieler kleiner Dateien, die sich ja dann oft auch gut komprimieren lassen, sieht das komplett anders aus. Das Lesen vieler kleiner Dateien von Festplatte geht wesentlich langsamer, hinzu kommt das das LTO2 bei komprimierbaren Daten ja dann 60MB/s benötigt.
Ein weiterer unterschätzter Punkt ist die Schreibleistung des Systems beim Restore. Das System muß die komprimierte Leserate des Bandlaufwerks auch Schreiben können ... bei LTO2 60, bei LTO3 schon 120MB/s.
Das ist schlußendlich die einzigste Einschränkung die man bei aktuellen Bandlaufwerken hat. Man muß sich mit den gedienten Laufwerken geringerer Kapazität zufrieden geben - die neueren kann man nicht nutzen. Im Falle vieler kleiner Dateien wäre selbst ein SSD-bestückter PC zu langsam für ein LTO6. Das ist Technik für die Sicherung lokaler Netzwerke mit Fibrechannel-Verbindung oder 10Gb Ethernet.
Ich hatte jahrelang ein LTO2, hat immer zuverlässig funktioniert, sowohl beim Backup als auch beim Restore. Ich hatte aber immer SCSI, und nun SAS-Platten im Raid 5. Seinerzeit bei Ebay gekauft, gebraucht, aber vom Händler mit einem Jahr Garantie. Hab jetzt ein SAS-angebundenes LTO4 und bin sehr zufrieden damit.