aber Du verkennst dabei, dass die Verbreitung von Linux deutlich größer sein dürfte als an den Counter-Messungen in der Onlinestatistik zu ersehen ist
Wie
ich diese Anteile einschätze, ist aber auch völlig nebensächlich.
Ich gehe von ungefähr 1% Linux-Anteil aus (das lässt sich so schön rechnen :-). Vielleicht sind es tatsächlich 2% oder 3%, vielleicht auch nur 0,5% - egal.
Entscheidend ist, wie die Hardwarehersteller das sehen. Und das ist ja nunmal Tatsache: Denen sind die Linux-Anteile einfach zu gering, genau deswegen kommt es ja zu der schlechten Linux-Unterstützung. Welchen Anteil die dabei unterstellen, ist doch egal. Es ist zu wenig. Und wenn Hersteller XYZ durch irgendwelche Recherchen drauf kommt, dass Linux einen Anteil von 5% hat und die Führungsetage entscheidet sich dann trotzdem dagegen, dann ist das eben so.
Bei 50% würden sie sich ganz sicher nicht degegen entscheiden. Wo die "kritische Masse" anfängt, weiß ich auch nicht.
Wenn ich davon ausgehe, dass allein Canonical einen jährlichen Zuwachs von 20 Millionen Anwendern im Business-Bereich angibt (also alle User die sich k-x-ubuntu frei saugen nicht mitgerechnet) und das dann mit RedHat, Suse, Oracle etc. pp addiere, dann kommen da schon ordentliche Zahlen raus.
Das sind immer noch Peanuts im Vergleich zu mehreren Milliarden Windows-Nutzern...
Und im hart umkämpften Hardware-Markt wird sich diese Kunden auf die Dauer keiner entgehen lassen wollen.
Das höre ich in Bezug auf Linux nun schon seit 20 Jahren... Wirklich weiter gekommen ist man da immer noch nicht.
Doch je mehr Apple und Android Fahrt aufnehmen, je mehr Linux im Businessbereich oder in den Verwaltungen, Unis etc. genutzt wird, um so mehr wächst der Zwang für die Hersteller.
Android spielt da keine Rolle. Fehlende Linux-Treiber für Grafikkarten, Soundkarten, Drucker, Scanner usw. werden kaum durch eine größere Verbreitung von Android entstehen. Android-Geräte sind einfach nicht in der Lage, solche Hardware zu nutzen.
Nochmal: Grundsätzlich finde ich Linux sehr charmant und nutze es selbst für spezielle Zwecke. Meine eigenen Spielchen sind aber nicht relevant.
Ich bin in erster Linie Dienstleister für "Normal-Nutzer". Ich warte schon seit 20 Jahren, dass eine Situation entsteht, in der ich Otto-Normal-Nutzer auch mal die Verwendung von Linux empfehlen könnte. Aber das kann man nicht, das Theater, das dadurch entstehen würde, kann ich mir einfach nicht aufbürden!
Ich scheitere schon regelmäßig, wenn ich alteingesessene MS-Office-Nutzer zu OpenOffice/LibreOffice "bekehren" möchte. Das will kaum jemand haben. Die meisten von denen, denen ich das mit viel Überzeugungskraft "aufgeschwatzt" habe, kommen nach ein paar Wochen wieder zu mir und bitten mich, nun mal doch ein "richtiges Office", also Microsoft Office zu installieren. Kosten spielen keine Rolle, Hauptsache, die Vorgänge laufen, wie man es gewohnt ist.
Solchen Leuten dann Linux zu empfehlen mit all den weiteren Unwägbarkeiten, die dann auf die Leute zukommen, ist wirtschaftlicher Selbstmord.
Würde Linux gleichberechtigt wie Windows vertreten sein, wäre die Situation für alle besser. Aber das ist eben eine Illusion.
Gruß, mawe2