.. oder warum ich niemals dort ein "Freund" sein werde. Für alle, die noch Bücher lesen:
http://www.kulturbuchtipps.de/archives/856
http://diefreiheitsliebe.de/allgemein/die-facebook-falle-wie-das-soziale-netzwerk-unser-leben-verkauft
http://www.heise.de/tp/artikel/34/34322/1.html
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/1562058/
http://wissen.dradio.de/internet-schicksalstage-im-sozialen-netz.33.de.html?dram:article_id=12599&dram:audio_id=58524&dram:play=1
Diese Buch erschien noch vor der Einführung von "Timeline" und "Open Graph".
Grüße
Michael
Viren, Spyware, Datenschutz 11.214 Themen, 94.192 Beiträge
Ich denke, die Meinungen über Facebook sind hier im Forum relativ eindeutig:
Eine größere Mehrheit (angeführt von M.N.) hat genügend Einblick in die Praktiken von Facebook und genügend Interesse an der eigenen Privatsphäre, dass sie Facebook ablehnen.
Eine kleine Minderheit verteidigt Facebook und findet es gut.
Mich wundert allerdings eine Tatsache, die ich sehr oft zu hören / zu lesen bekomme und die irgendwie schizophren zu sein scheint:
Die Befürworter von Facebook erklären meist gebetsmühlenartig, dass sie "dort nicht alles reinschreiben", dass sie "gefakte Accounts" verwenden, dass sie ihre wahre Identität bei Facebook verschleiern. Und das verstehe ich nicht.
Facebook ist dazu da, mit echten Menschen echte Kontakte herzustellen. Es soll ein soziales Netzwerk sein für soziale Kontakte.
Welchen Sinn hat es dann, dort teilzunehmen aber seine Identität zu verschleiern? Warum stelle ich dort Informationen "über mich" rein, die alle erfunden sind? Warum tun Menschen sich so etwas an? Wenn ich mich so verhalte, ist das eindeutig asozial.
Ich habe noch niemanden gehört, der von sich aus zugibt, Facebook so zu benutzen, wie es sich die Macher vorgestellt haben: Mit der echten Identität, mit echten Informationen über sich selbst und vor allem mit möglichst allen Informationen über sich selbst.
Ist es tatsächlich so, dass sich in diesem Netzwerk Millionen von Hochstaplern tummeln, die sich alle nur gegenseitig verarschen?
Wenn man dort teilnimmt, muss man sich doch die Frage stellen: Will ich meine Privatsphäre schützen oder will ich das nicht?
Wenn ich es nicht will, dann ist doch alles OK. Dann ist Facebook ein wunderbares Werkzeug.
Aber wenn ich es will, dann kann doch die einzige Konsequenz sein, dort nicht mitzumachen.
Wozu nützt eine soziale Interaktion, wenn ích den beteiligten Leuten irgendwann offenbaren muss: War alles nur Quatsch, ich bin gar nicht der, für den ihr mich haltet!
Ich glaube, die große Akzeptanz von Facebook hängt einfach mit einem Verfall der Sitten zusammen. Sie hängt damit zusammen, dass viele Leute überhaupt keine Scheu mehr haben, zu lügen, dass sich die Balken biegen. Und statt einfach mal die Klappe zu halten, ist das Geltungsbewusstsein so groß, dass man bei all diesem Mist mitmachen muss.
Dieses Mitmachen, aber "nicht richtig mitmachen" ist für mich ein völlig sinnloses Verhalten, für das mir meine Zeit und meine Nerven jedenfalls zu schade sind.
Daher hier gleich nochmal die Frage an alle Befürworter: Gibt es hier jemanden, der ganz offen zugibt, seine Privatsphäre aufgegeben zu haben und der bei Facebook wirklich alles von sich preisgibt, weil genau das die Intention dieses Netzwerks ist?
Gruß, mawe2