Zum ersten Mal in seiner Geschichte bricht die Sendung Wetten dass seine Liveübertragung ab.
http://www.tagesschau.de/inland/wettendass100.html
In meinen Augen sehr unprofessionell, denn man hätte eine so "riskante" Wette besser an den Schluss gelegt denn so ein Unfall war ohne Weiteres vorhersehbar.
Auch fand ich die Reaktion des ZDF sehr "Oberlehrermässig" dass sie plötzlich das ganze Bild auf die Zuschauer gelenkt haben, so dass man ja nichts sieht. Bitte nicht als Schaulustig verstehen, aber so eine Reaktion finde ich dann doch nicht toll. Auch der Abbruch ist in meinen Augen nicht gerade perfekt gewählt.
Off Topic 20.422 Themen, 226.838 Beiträge
Mich "interessiert" bei so was nur, wie es im Detail zu welchen Folgen kommt, wie kann man so was ggf. verhindern kann.
Sieht man sich die wenigen Bilder an, so fliegt der Kandiat wie ein nasser Sack vornüber auf den Boden. Er schlägt dabei lang hin, also, wie ein Brett und nicht mit Kopf voran oder in einer Drehung o.ä.. Mich hat zunächst erstaunt, das er sich bei so was gerade das Genick so schwer verletzt haben soll. Ich ging von starken Verletzungen im Gesichtschädel, Kontusion oder Schädelbruch aus.
Denkt man ein wenig nach, so kommt der "nasse Sack" in Kombination mit Nackenwirbelfraktur(en) einen bestimmten Sinn. Gerade als gut durchtrainierter Stuntman ist es, wie bei Sportlern oder enstpr. bewegunsgtrainierten Menschen absolut nicht üblich, ohne irgendwelche Körperspannung resp. Abwehrbewegungen zudem noch auf das Gesicht zu fallen. So was gibt es nur, wenn das Unfallopfer schon im Fallen bewusstlos ist. Ich gehe daher eher davon aus, dass der Kandidat sich seine Verletzung primär an der Dachkante des Autos holte, indem er in das beim Salto stark abgebeugte Genick einen "Schlag mit Kante" bekam, weil er zu niedrig war. Dabei genügt es, dass er einen Schlag auf den helmgeschützten Hinterkopf bekommt, der ihm das Genick überdehnt. Nur das macht Sinn (zumindest, was man so an den allg. zugänglichen Infos analysieren kann)
Stimmt das alles so, dann wäre der Unfall unvermeidbar, da eine für die erforderlichen Sprünge enstpr. Beweglichkeit des Kopfes sich nicht mit enstpr. Nackenprotektorsystemen hätte erzielen lassen.
Aber wie auch bei manchen Zirkusnummern ist so was unkalkulierbar.
Nun stellt sich aber meiner Meinung nach ganz zentral erst mal die Frage nach dem Unterhaltungswert solcher Dinge. Woraus ziehen wir diesen bei Hochseilartisten, Autorennen oder Löwennummern anstatt mit Schwebebalken, Rasentraktorrennen oder Pudelnummeren ebenso unterhalten zu sein? Ganz einfach aus dem Grusel einer potenteillen Katastrophe, die sich jederzeit vor unseren Augen abspielen kann. Also der morbiden Lust am Untergang des anderen in Kombination mit der Erleichterung, wenn so was gut gegangen ist, nicht das gesehen/durchlebt haben zu müssen. Wenn man so will die Katharsis des Moderne.
Ich halte es daher für etwas scheinheilig, zum einen diesen "thrill" zu "gnießen" dann aber andereseits, wenn gelegentlich doch das eintritt, worauf sich der "Unterhaltungswert" gründet, Zeter und Mordio zu schreien und so zu tun, als sei man als Zuschauer zu so was "vergewaltigt" worden.
Ich sehe mir aus diesen Gründen (u.a. weil ich schwere Unfälle mit Behinderung und enstpr. Schicksalen anderer Schwerverletzter in Krankenhaus und Reha erlebte) so was nicht an, egal, ob ungesicherte Hochseilnummer oder gefährliche, unklakulierbare Tiernummern (wie Handfütterrung wilder Haie etc. die auf Dauer nie gut gehen). Bei mir läuft immer im Hinterkopf ab, was auf den/die zukommt, wenn's danebengeht (gut, ist mein persöhnlicher Knax aus den Dingen).
Und die Gesellschaft muss sich das auch erst mal fragen, wie sie wo unterhalten werden soll.
Kommen wir aber zu dem Schluß, dass es nicht akzeptabel ist, für Unterhaltung Gesundheit oder Leben zu riskeiren, dann scheiden eine Menge an Zirkus-, Varietee- aber auch Sportevents aus. Ob man das aber wirklich möchte, bezweifle ich, das meiner Meinung nach z.B. auch Hobbies, wie Bergsteigen, Freeride etc. umfasst.