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News: Neues Gerichtsurteil

Langsame Internetgeschwindigkeit ist Kündigungsgrund

gelöscht_84526 / 34 Antworten / Flachansicht Nickles

Das AG Fürth (Urt. v. 07.05.2009 - Az.: 340 C 3088/08) hat entschieden, dass ein Kunde, der mit seinem Internet-Provider einen Vertrag über einen DSL 6.000-Zugang hat, den Vertrag fristlos kündigen kann, wenn der Provider tatsächlich nur eine Bandbreite von 3.000 kbit/s bereitstellt.

Vollständiger Bericht hier: http://www.dr-bahr.com/news/langsame-dsl-geschwindigkeit-ist-ausserordentlicher-kuendigungsgrund.html

Interessant ist vor allen Dingen dieser Satz: Den Verweis der Beklagten auf ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die vorsahen, dass die Beklagte nur die am jeweiligen Ort maximal verfügbare Bandbreite schulde, ließ das Gericht nicht gelten.

Eine solche Klausel sei unwirksam, weil sie den Kunden, der weiterhin den Preis für die höhere vereinbarte Bandbreite zahlen müsse, unangemessen benachteilige.

Meine Meinung: So ein Urteil war lange fällig!

Gruß
K.-H.^

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Markus Klümper Olaf19 „Prinzipiell würde ich dir da gerne zustimmen, nur ist es leider so, dass das...“
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Ich glaube ich muß mich mal freiwillig steinigen lassen. Was glaubt Ihr eigentlich, welche Auswirkungen das Urteil auf die Praxis hat? Ich glaube keine greifbaren, positiven Ergebnisse.
Warum? Nun, ich würde mal sagen, es ist dem Anbieter völlig scheissegal ob er 3000 oder 6000 kBit liefern soll, denn seine Kosten sind identisch. Nahezu 100%ig identisch.
"Nahezu" nur deshalb, weil manche 6000er Kunden richtig Traffic erzeugen, die unter DSL 3000 für etwas weniger Kosten konsumieren. In der Kalkulation ist der Traffic nebensächlich, denn sonst wären 20.000er Anschlüsse unbezahlbar, die es bei Kabelanbietern fürn Appel und nen Ei gibt. Und die durchaus auch Leistung bringen! Letztendlich ist der Unterschied zwischen den Geschwindigkeiten nur eine Konfiguration im DSLAM. Die Geräte und deren Betriebskosten sind identisch.
Schlimmer als nicht eingehaltene Geschwindigkeiten sind Vorfälle, wo die Leitung gnadenlos überfahren wird. Ich habe im Büro DSL 6000 eines regionalen Anbieters und das läuft 1000% einwandfrei. Mein Nachbar dort hat Freenet mit VoIP und nur Ärger, aber DSL 16.000. Ich glaube mit stabilen 6000 ist der erheblich besser bedient. Ich persönlich halte es auch hier mit einer allgemeinen, uralten Nickles-Devise: Schnell durch Optimierung aber kein Tuning auf Kosten der Stabilität!
Nebenbei gesagt finde ich DSL 3000 schon eine sehr feine Sache. Außerdem kann der Anbieter auch nix dafür, wo seine Kunden wohnen. Wer nur DSL-Light hat, zahlt eben den Preis des idylischen Landlebens. Wer stadtzentral wohnt bekommt eigentlich überall einen Anschluss mit dessen Speed sich leben läßt.
Ach ja, das Gerichtsurteil. Bei der Kostenkalkulation der Anbieter denke ich mal, daß ab sofort ein Paket mit weniger als DSL 6000 dann mal 50 ct weniger im Monat kostet. Und dafür die ganze Aufregung.
So und nun darf ich gesteinigt werden!

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