MP3-Dateien sollen weniger als 10% der auf originalen CDs gespeicherten Musik enthalten, der Rest wird weggerechnet, um die Dateien klein zu halten. Tontechniker reden von grauenhafter Qualität und Wissenschaftler meinen, MP3-Musik wirke anders auf Menschen als analoge Aufnahmen.
Sogar Audio-CDs würden nur etwa die Hälfte an Informationen enthalten, die ein Tonstudio erfasst. Davon noch mal weniger als 10%, mehr Daten werden nicht in einem MP3-Track gespeichert.
Die "fehlende" Musik würde im Gegensatz zu analogen Aufnahmen bestimmte Bereiche des Gehirns nicht ansprechen und dadurch das Empfinden beeinflussen. Weil weniger Informationen vorhanden sind, hätte man auch weniger Emotionen. Es gibt aber auch andere Meinungen zu diesem Thema.
Quelle: Seattle PI
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MP3 hat unter anderen die Übertragungstechnik im WWW revolutioniert. War vom Fraunhofer Institut auch nicht als Alternative zu CD, Platte, Band, und anderen Speichermöglichkeiten gedacht. Es ging schlicht darum: welche Signal-Informationen kann man weglassen, damit ein Hörer die Informationen dennoch wieder richtig aufnimmt. So ähnlich war das mal mit Stenografie bei der Schrift, heute ist das immer noch so bei gerasterten Bildern im Druck (cmyk+Raster).
Jede Übertragungs+Speichertechnik hat seinen Sinn und Zweck. Ob mangelhafte Musikinformation im Gehirn manche Bereiche nicht anspricht, das glaube ich nicht. Ganz im Gegenteil. Unser Gehirn ist stetig bemüht fehlende Informationen aus gespeicherten Erinnerungen aufzufüllen, um eine verwertbare Information zu erhalten. Ständig!
Im visuellen Bereich ist das bereits erforscht, z.B. sieht man ein Stopschild nur zu 1/4, weil ein LKW 3/4 es verdeckt, so stellt das Gehirn dennoch die Information "Stopschild" komplett bereit und beeinflusst unser Verhalten. Mit der Musik kenne ich keine Forschungsergebnisse. Das Ganze hat aber mit kulturellem Hintergrund zu tun. Bei Urvölkern in Afrika gibt es keine Stopschilder (und auch kein MP3). Völliges Unverständnis wäre die Reaktion. Umgedreht erkennen die Völker bejagte Tiere, versteckt im Dickicht das Urwaldes. Wir Europäer würden diese Tiere vor lauter Bäume garnicht entdecken.
Vermutlich funktioniert das beim Gehör sehr ähnlich. Man denke nur an die piepende, schlechte und verzerrte Kurzwellen-Übertragung. Ein Geigenton wird dennoch als Geigenton erkannt, obwohl die Übertragungstechnik überaus schlecht ist. Solche übertragene Musik macht auch dann noch Freude, weil unser Gehirn permanent Informationslücken unbewusst aus Erinnerung auffüllt. Ich behaupte sogar, das mangelhafte Information unser Gehirn positiv anregt (muß ja schließlich arbeiten).
Warum gibt sich der Mensch denn tatsächlich mit so wenig Information bei seinen Sinnen zufrieden? In einem anderem Tread könnte man das sogar politisch sehen. MP3 ist also kein Schrott!