Hallo.
Vorweg: ich bin ein "neo-linux-user".
Nicht sehr bewandert.
Ich habe jetzt folgende Distribution auf meinem Rechner:
Suse 9.3.
Eigentlich funktioniert alles wirklich toll und fehlerfrei, bin sogar über wireless-lan im Internet, ohne daß ich viel tun, oder mich auskennen mußte.
Nur: Es ist alles ein bißchen langsam.
Das hochfahren dauert relativ lange, sicher 3-4 Minuten, und auch wenn ich das Office Programm starte - was zwar alles hat, was ich brauche, und wirklich toll ist: Es dauert ewig bis es geladen hat.
Nun, mein Rechner ist etwas älter, und ich erwarte ja nicht, daß er in voller Lichtgeschwindigkeit arbeitet...aber soooo langsam?
Gibt es Möglichkeiten, wie ich das System bißchen "tunen" kann (man merke an meiner Wortwahl, daß ich wenig Ahnung habe, absolutes Neuland).
Würde es helfen, den Kernel zu kompilieren (was immer das auch sein mag *g*)
Oder gibt es Acceleratoren...?
Danke für Hinweise.
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Einen kleinen Windowmanager wie Blackbox, Fvwm2 .... verwenden. Die sind sehr sparsam im Speicherverbrauch, aber nicht immer so einfach bei der konfiguration. Ich habe auch noch einen K6 2 mit 500 Mhz und 256 MByte Speicher. Ich kann nicht behaupten , das der Rechner mit KDE 3.4 sooo langsam ist.
Wenn du einen eigenen Betriebsystemkern kompilierst, dann kannst du entscheiden welche Treiber du im Betriebsystemkern haben willst und auch wirklich brauchst. Dann wird meist der Bootvorhang schneller, da alle unnützen Treiber nicht mehr geladen werden. Außerdem soll der Kompiler gcc den Binärcode für die jeweilige CPU optimieren. Dadurch wird der Betriebsystemkermkern auch kleiner und eventuell auch schneller, ohne die CPU zu übertakten (die Taktfrequenz ist nur ein Kriterium für die Geschwindigkeit eines Prozessors).
Die Runlevels müssen "entrümpelt" werden. Linux verwendet ein abgeändertes System V Runlevelsystem (Unix System V ist damit gemeint).
Dafür kann man den Runlevel-Editor von yast nehmen. Du kannst eigentlich fast alle Netzwerkdienste abschalten, wenn du nur einen Desktoprechner hast.
Im Handbuch müssen die Dienste erklärt sein, für welchen Zweck sie programmiert wurden (Linux ist ein kombiniertes Server / Desktopsystem. Es wird kein Unterschied zwischen der Desktopvariante und der Servervariante wie bei Windows gemacht).
Was auch noch viel bringt ist der DMA-Modus der Festplatte. Beim PIO-Modus läuft der Datentransfer der festplatte über die CPU. Beim DMA-Modus sind für den datentransfer spezielle Chipsätze auf dem Motherboard verantwortlich. Leider braucht man für den DMA-Modus eine spezifischen Treiber, der nicht immer im Betriebsystemkern vorhanden ist (PCs sind sehr unterschiedlich bei der Hardware).
Du kannst mit folgendem Befehl den DMA-Modus überprüfen, ob er aktiviert ist:
hdparm -d /dev/hda
/dev/hda:
using_dma = 1 (on)
In diesem Fall ist der DMA-Modus für die erste Festplatte aktiviert (und funktioniert auch sehr gut).
Mit dem Befehl "hdparm -d1 /dev/hda" kannst du in der Regel den DMA-Modus einschalten. Ob er auch funktioniert, hängt davon ab ob ein passender Treiber im Betriebsystemkern verfügbar ist.
Es gibt aber auch eine Option im Betriebsystemkern, um den DMA-Modus schon beim Booten einzuschalten. Du müßtes hierfür einen eigenen Kern kompilieren. Du kannst dabei auch gleich überprüfen , ob ein passender Treiber für den eingebauten Chipsatz verfügbar ist.
(Treiber sind unter Linux Mangelware. Leider boykotieren viele Firmen Linux, in dem sie keine genauen Informationen über ihre Hardware liefern. Die Kernelentwickler können dadurch auch keine Treiber programmieren. Solche propitäre Hardware sollte man als Linuxbenutzer vermeiden und gar nicht erst in seinem Rechner einbauen).