Archiv Sound, Video, MP3 und Co 8.736 Themen, 38.491 Beiträge

Meine VHS-Videos sind auf DVD-RAM kopiergeschützt

Tilo Nachdenklich / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Weil ich ne Menge alte VHS-Kassetten auf dem Computer archivieren will, aber den Computer nun nicht hunderte Stunden damit belasten will, habe ich mir die hochgelobte Panasonic VHS-DVD-Kombi DMR-ES30V gekauft.

Eine VHS 240 Minuten Kassette auf einer DVD-RAM in ausreichender Qualität...kann man nicht meckern. Nur leider wird im VRO-Dateiformat gepeichert...man kann die Dateien aber mit allen möglichen Mediaplayern abspielen und auch die Dateiendung in VOB ändern.

So schön sich die DVD-RAM abspielen lässt, sowenig klappt das Kopieren der DVD-RAM auf den Computer, es wird mit Fehler abgebrochen. Nun habe ich einfach mal versucht mir die Dateien mit Nero Recode zu krallen. Auch hier ein Abbruch und die Feststellung die DVD sei kopiergeschützt!! Aber ich habe die DVD-RAM doch selber von meiner legalen VHS-Kassette erzeugt, um sie über die Zeit zu retten!!

Ich denke Panasonic macht mit dem Gerät einen Riesenumsatz und die Spanne dürfte auch stimmen. Es ist überhaupt nicht bekannt, welche Sackgasse das Gerät ist. Ich habe den Media-Markt-Verkäufer nach dem Dateiformat gefragt auf dem abgespeichert wird. Der tat herzlich blöde und brachte Allgemeinplätze über das DVD Minus Format. Das sei eine Norm, zu allem kompatibel und die würde der Recorder einhalten, wenn ich die DVDs finalisiere. Gut, ich habe es noch nicht probiert DVD-Minus zu erzeugen, eigentlich will ich den Krempel auf die Festplatte bekommen und nicht DVDs erzeugen.

Tilo Nachdenklich Nachtrag zu: „Meine VHS-Videos sind auf DVD-RAM kopiergeschützt“
Optionen

Ich habe jetzt einen Test gemacht mit DVD minus RW...finalisiert. Das geht, das werden normale VOB-Files. Media Player Classic hat damit Probleme, die Markierung auf der Zeitleiste läuft davon und dann kann man nicht navigieren. Der Windows-Media-Player tut es aber.
2) Von der Bildqualität bin ich etwas enttäuscht, wenn ich vom analogen Sat-Empfänger aufnehme. Unruhiges Bild mit etwas verrauschter Farbdeckung und im 4-Stunden-Modus leichte Ruckler bei Fließtext. Da ist die Kompression am Limit...nicht ganz so schlimm wie DVB-T. Auf alle Fälle ist normales (intaktes neues) VHS-Video besser.

Mein LG-Brenner spielt zwar die DVD minus RW von TDK ab (TDK minus ist in der Bedienungsanleitung als kompatibel angegeben), kann diese aber nicht formatieren. Na gut, mache ich das in der Panasonic-VHS-DVD-Kombi.

Vielleicht noch ne kurze Kritik zum Panasonic -DMR-ES30V:
1) Es gibt für alles Onscreen-Feedback/-Anzeige, nur nicht für die Kompressionsrate (1 Std., 2 Std, 4 Std., 6 Std) und den gewählten Eingang (AV1 usw.). Die Einstellungen werden bei normaler Bedienung (wenn man nicht durch die Setup-Menüs surft) nur als winzige Symbole am Display des Recorders angezeigt. In der Bedienungsanleitung steht, man solle die Tasten drücken für "Input Select" und und "Rec Mode" und dann erst die Aufnahme-Taste. Das ist absoluter Blödsinn: Dabei werden aber die Einstellungen sofort verändert.
- Ich bin nun an den Augen operiert und habe künstliche Linsen...die sich nicht scharf stellen. Ich bin also mit Lesebrille am Lesen des Manuals und mit Fernbrille gucke ich aufs Geräte-Display immer schön abwechselnd. Diese beiden ausnahmsweise winzigen Anzeigen habe ich dabei übersehen...und insgesamt einen Tag damit zugebracht, ein externes Signal rein zu bekommen (Analog-Sat) und die Kompriemierungsrate festzulegen/nicht zu verstellen.

2) Die Bediensoftware für Onscreen-Display. Sie reagiert oft träge mit Verzögerung. Man denkt, man bedient verkehrt. Etwa nach dem Einschalten nach Stromtrennung (Steckdosenleiste). Da soll man 3 Sekunden Return drücken, um die Sendersuche abzubrechen und damit die Bedienungsblockade aufzuheben. Real tut sich aber ewig nichts. So geht es an vielen Stellen weiter.
In verschachtelten Menüs kommt man wieder eine Ebene höher durch Return-Taste oder Enter oder Rückwärtspfeil. Das ist so ziemlich jedes Mal anders und manchmal gibt es den Rückweg gar nicht; vielmehr ist man aus allen Menüs raus und muss "Funktions" wieder neu aufrufen und sich neu durchklicken.

3) Bei laufenden Gerät (abspielen, aufnehmen) kommt man nicht in die Menüs und kann die Einstellungen nicht kontrollieren oder verändern. Auch dieser Weg ist verbaut, die Falle in 1) zu erkennen.

Fazit:
So ein Standalonegerät könnte die Erledigung so mancher Aufgabe für Computermuffel erheblich vereinfachen; man muss eben Kosten und einige Einschränkungen in Kauf nehmen. Tatsächlich sind ein paar versaute Urlaubstage fällig, bis man zurecht kommt.
Ach so der Preis: In der Kleinstadt bei Media Murks immer noch ungeheure 400 Euro. Fast, aber nur fast würde ich in Zukunft zur Computerlösung tendieren. Ich kann hier aber nur schlecht einen Extra-Computer aufstellen und wenn ich denke wie ich mit Software herumexperimentiere...so sind stets Neustarts fällig. Das verträgt sich nicht mit stundenlangen Umkodierungsaktionen die nicht unterbrochen werden dürfen. Das Gerät ist vielseitig, man kann analog oder digital einspeisen, man kann VHS auf DVD ziemlich störungsfrei in Echtzeit und erträglicher Qualität übertragen (Ton synchron). Und mit DVD-RAM hat man fast sowas wie einen Festplattenrecorder (Timeshift).