Allgemeines 21.918 Themen, 147.262 Beiträge

kann mir mal einer eine frage zu dem aktuellen urheberrecht

robinx99 / 15 Antworten / Flachansicht Nickles

hi,
also irgendwie sollten doch programme verboten sein, die einen kopierschutz umgehen können, oder?
doch trozdem wird überall z.b. der Videolan client beworben (z.b. nickles.de chip.de winload.de und andere), der erstens css umgeht und auch streams speichern kann.
und vieleicht noch eine viel dreistere frage, ist linux nach dem urheberrecht nicht auch problematisch. Immerhin kann man damit teilweise kopiergeschützte musikcds kopieren, die man unter windows nicht kopieren kann (zumindest nicht mit der standart software). So kann man mit knoppix und k3b durchaus dinge rippen, die eigentlich kopiergeschützt sind.
und auch knoppix wird überall legal auf deutschen seiten angeboten. Natürlich ist es eigentlich nicht die schuld von linux wenn ein kopierschutz so designed wurde, das er nur unter windows greift, aber ist das urheberrecht nicht so schwammit formuliert, das z.b. knoppix nicht eigentlich schon problematisch ist?

robin

bei Antwort benachrichtigen
UrhG SmallAl
UrhG robinx99
Na bestens ;-) SmallAl
Definitiv NEIN SmallAl
Herman Munster robinx99 „kann mir mal einer eine frage zu dem aktuellen urheberrecht“
Optionen

bei dieser "wirksamen Vorrichtung" kollidieren wieder einmal Juristen"deutsch" und die hier übliche Amtssprache, dummerweise auch "deutsch" genannt. "Jeder Kopierschutz ist zu umgehen, also ist keine Maßnahme wirksam" mag im Sprachgebrauch normaler Menschen eine korrekte und logische Überlegung darstellen - aber nicht im juristischen Sinne. Stoßrichtung sind ALLE Deutschen, nicht nur die (nur um ne Zahl zu nennen) 50 Leutchen, die hierzulande aufgrund ihres Fachwissens in der Lage sind, JEDEN Kopierschutz umgehend zu brechen.

Was dieser ganzen Diskussion fehlt, nach wie vor fehlt, ist eine genaue Definition, was denn so eine "Vorrichtung" ganz konkret zu verhindern in der Lage sein muß. Mit anderen Worten: wie SCHLECHT darf ein sog. "Kopierschutz" sein, damit er immer noch den Schutz des Gesetztes für sich in Anspruch nehmen kann und damit die ihn verwendenden Firma in die Lage zu versetzen, Leute, die von der CD, DVD, VHS oder was auch immer trotzdem eine Kopie angefertigt haben, vor den Kadi zerren zu können.

Reicht am Ende sogar die bloße Behauptung aus, es würde ein Kopierschutz verwendet? Ist am Ende das bloße Aufdrucken des Textes "Diese DVD ist kopiergeschützt" schon ausreichend? Ohne irgendwelche tatsächlichen dinglichen Vorrichtungen? Könnte sogar stimmen, denn wenn jemand herauszufinden versuchen sollte, WELCHER Kopierschutz denn konkretz zum Einsatz kommt, dürfte damit schon schnurstracks in die Illegalität eintauchen...

Ein Kumpel meint neulich auch mal, daß er von "Kopierschutz" einer CD oder DVD noch nie etwas bemerkt habe. Er verstehe die ganze Diskussion überhaupt nicht. "Koperschutz" war für ihn noch nie ein Problem. Kopieren mit oder ohne umwandeln in andere Dateiformate war ihm immer möglich. Und er hat keine nennenswerte Ahnung vom "Knacken". Schön. Aber er hatte dabei vergessen, daß er AnyDVD drauf hat... ;-)

Und überhaupt: auch, wenn beim Kopieren und brennen oder Umwandeln in z.B. MP3´s keine Fehlermeldung o.ä. auftaucht, ist es neuerdings trotzdem illegal. Es gibt ja CD- und DVD-Laufwerke, die rigoros über jeden Kopierschutz hinweglesen, wobei noch zu überprüfen wäre, ob der Hersteller diesen Aspekt absichtlich und von vorn herein so vorgesehen hat: "laßt uns ein DVD-Laufwerk bauen, das keinen Kopierschutz beachtet" oder ob er nur ein so gutes, fehlerunanfälliges Laufwerk gebaut hat, das keine absichtlich fehlerbefrachteten CDs/DVDs es ins Straucheln bringen, ohne das konkret im Auge zu haben, daß Kopierschutze es nicht stören können.

Ich habe den Eindruck gewonnen, als daß neue, aktuelle Laufwerke in deren Firmware Unterprogramme aufgepfropft bekommen haben, damit sie kopiergeschützes Material nicht korrekt auslesen, denn GANZ alte Audio-CD-Spieler lesen sehr sehr häufig heroisch über jeden heutigen Kopierschutz hinweg, weil sie diesen Fehler der CD "sehen" und ihn überspringen. D.h. für sie ist eine kopiergeschützte CD ein fehlerhafte CD und versuchen, die fehlerhafte Stelle zu überspringen und machen ungerührt gleich hinter der Fehlerstelle weiter. Wohl gemerkt: gebaut wurden sie lange VOR der Einführung von Kopierschutzen.

Wahrscheinlich mußten sie damals so tolerant lesen, weil die Herstellung der damals noch ziemlich neuen Herstellungstechnologie noch nicht sooo ausge-x-t war wie heutzutage, d.h. eine damalige CD konnte durchaus auch solche Preßfehler haben und der Spieler mußte damit umgehen können. U.a. auch schon mal deswegen, damit die "CD" wirtschaftlich ein Erfolg wird. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß in Musikzeitschriften aus der CD-Anfangszeit häufiger mal drinstand, daß von der CD XYZ eine Serie mit Preßfehler ausgeliefert wurde, deswegen nicht fehlerfrei abspielbar waren und umgetauscht würden gegen eine neue, fehlerfreie Pressung. Und dann gab es eben CD-Spieler, die auch solche CDs noch einwandfrei lasen, während andere Modelle an ihnen versagten.

Meines Wissens ist weder Makrovision noch CSS ein Kopierschutz im üblichen Sinne, da auch ohne irgendwelche Maßnahmen eine Kopie eines damit ausgestatteten Mediums ohne weiteres möglich ist. Auch Laien. Nur, daß man bei Anschauen der Kopie eines Macrovision-geschützen VHS-Videos mit starken Helligkeitsschwankungen und sonstigen Bildstörungen rechnen muß. Wem das schnuppe ist... Aber eine Kopie davon ist ohne weiteres möglich. DVD-Spieler sperren sich lediglich, wenn ihnen das Macrovision-Bit unterkommt, weil sie in der Firmware eine Funktion haben, die den Spieler dazu veranlaßt, sich zu verweigern, wenn es auftaucht. MV ist KEIN Kopierschutz, nur eine vorsätzliche Verhunzung des reinen Videosignals. Und CSS soll verhindern, daß man um die DVD-Regionen nicht herumkommt. Da CSS in den VOB-Dateien einer DVD drinnen ist und nicht außerhalb davon (CSS ist ein Feature des Inhaltes, nicht des Mediums selber), kann es eine Kopie der ganzen DVD auch nicht verhindern. Lediglich, wenn man versuchen sollte, den Film auf einer DVD für SVCD oder DivX u.ä.m. umzuwandeln, dann ist es ein wenig im Weg. Aber warum schon sollte jemand den vorzüglich auusehende Film auf einer DVD ohne Not totalst verschandeln und ne SVCD draus machen...

bei Antwort benachrichtigen