Viele der heutigen Computerspiele verdienen nicht die Bezeichnung Spiel, weil sie den Spieler unterwerfen und wie ein Hündchen an der Leine von Frauchen durch die Level ziehen. Der Spieler spielt nicht und ist nicht frei und kreativ in seinen Handlungen, sondern wird in ein lineares Leveldesign gequetscht, wo er sich den Entscheidungen der Spielmacher unterwirft. Er muß in Raum A, um dort Gegner A zu töten, um dann in Raum B zu gelangen und dort auch Gegner B zu töten, um dann einen Öffnungsmechanismus zu betätigen, der ihn erst dann in Raum C läßt, wo natürlich schon die nächsten Gegner umgelegt werden müsssen. Dem Spieler wird nicht die Wahl überlassen, ob er die Gegner töten oder nur mittels Betäubungswaffen ins Reich der Träume schicken möchte. Außerdem gibt es meistens keine alternativen Wege, um z.B. kampflos an den Gegnern vorbei von Raum A in Raum C zu gelangen.
Mir gefällt es viel besser und ich finde es sehr viel interessanter, meinen Gegner, statt zu töten, einen schmerzhaften Betäubungspfeil in den Hintern zu schießen oder sie intelligent auszutricksen.
Wenn in den Spielen nicht immer getötet werden müßte, hätten wir auch ein Argument mehr gegen die Diskussion um das Thema, daß Computerspiele nur blutige Schlächtereien seien.
Seit ich jedenfalls Deus Ex und Deus Ex2, Splinter Cell und FarCry gespielt habe, öden mich die meisten Shooter nur noch an.
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In den letzten Jahren habe ich zig Ego-Shooter gespielt. Manche ganz fertig, andere aber nur zur Hälfte oder noch weniger. Öfters mußte ich mich jedoch ziemlich ärgern, weil die Levels künstlich auseinandergezogen waren, damit das Spiel wohl nicht noch schneller beendet wurde. Z.B. ist Chaser so ein Fall: Irgendwo in Rußland habe ich mich in eine Autowerkstatt gekämpft, kann das dortige Fahrzeug jedoch nicht starten, weil ein Ersatzteil fehlt. Anstatt der Ersatzteillageraum neben oder in der riesigen Werkstatt ist, muß ich erst wieder in die verschneite Umgebung raus, das weitgezogene Lager durchqueren, mich wieder mit lebendig gewordenen Gegnern herumärgern, um dann irgendwo, natürlich ziemlich versteckt, den Lagerrraum zu finden. Das Ersatzteil genommen und wieder den gleichen ewig langen Weg in die Werkstatt zurück freikämpfen. Dieser Schwachsinn gab es in fast jedem Level. Da frage ich mich, ob die Macher einen verarschen wollen. So etwas empfinde ich absolut als Zeitverschwendung. Da könnte ich besser meine alten Socken stopfen, das wäre sinnvoller.
Vor einigen Tagen habe ich ziemlich über XIII aufgeregt. Ich erledige zeitaufwendig nach und nach alle Wachen, muß dann aber zum Schluß meine zu beschützende Person gegen weitere Gegner verteidigen, die wie aus dem Nichts auftauchen, obwohl es keinen Alarm gegeben hat. Natürlich denkt mein Schützling nicht daran mal in Deckung zu gehen, weshalb er ruckzuck tod ist. Tja, und weil es kein Quicksave in dem Spiel gibt, muß ich den gleichen Mist nochmal von vorne beginnen. Und wieder zwei bis drei Stunden für nichts und gar nichts. Ich habe das Spiel wieder von der Platte gekratzt. In Spielen gibt es kaum was kränkeres, als wenn der Spieler seine Computermitspieler beschützen muß.
Und noch ein dickes Ding: Warum muß es in vielen Ego-Shooter, auch in FarCry, einen Endgegner geben, der, obwohl auch nur eine normale Spielfigur, nun gegen fast jeden Waffeneinsatz immun ist? Ein Sölder im Hubschrauber, denn ich zig Rakten oder viele hundert Schuß Blei an den Kopf schießen kann, ohne das er stirbt?? Vorher langte schon eine Rakete und ein Schuß. In Chaser fraß der Levelgegner, ein ganz gewöhnlich Typ, tonnenweise Blei, bevor er starb. Das ist alles ziemlich unglaubwürdig.