Viele der heutigen Computerspiele verdienen nicht die Bezeichnung Spiel, weil sie den Spieler unterwerfen und wie ein Hündchen an der Leine von Frauchen durch die Level ziehen. Der Spieler spielt nicht und ist nicht frei und kreativ in seinen Handlungen, sondern wird in ein lineares Leveldesign gequetscht, wo er sich den Entscheidungen der Spielmacher unterwirft. Er muß in Raum A, um dort Gegner A zu töten, um dann in Raum B zu gelangen und dort auch Gegner B zu töten, um dann einen Öffnungsmechanismus zu betätigen, der ihn erst dann in Raum C läßt, wo natürlich schon die nächsten Gegner umgelegt werden müsssen. Dem Spieler wird nicht die Wahl überlassen, ob er die Gegner töten oder nur mittels Betäubungswaffen ins Reich der Träume schicken möchte. Außerdem gibt es meistens keine alternativen Wege, um z.B. kampflos an den Gegnern vorbei von Raum A in Raum C zu gelangen.
Mir gefällt es viel besser und ich finde es sehr viel interessanter, meinen Gegner, statt zu töten, einen schmerzhaften Betäubungspfeil in den Hintern zu schießen oder sie intelligent auszutricksen.
Wenn in den Spielen nicht immer getötet werden müßte, hätten wir auch ein Argument mehr gegen die Diskussion um das Thema, daß Computerspiele nur blutige Schlächtereien seien.
Seit ich jedenfalls Deus Ex und Deus Ex2, Splinter Cell und FarCry gespielt habe, öden mich die meisten Shooter nur noch an.
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Half-Life 2 kann ich auch empfehlen, sogar unter dem Aspekt non-lineares Spieldesign.
Mit etwas Kreativität und wenn man sich der Physik-Engine bedient, kommt man an vielen Stellen durch, ohne selbst eine Waffe auf den Gegner zu richten.
Natürlich ist der Story-Verlauf in HL2 streng linear und es kommt nur wenige Male vor, dass man wieder in ein altes Level zurückkehrt.
Eine nette Strategie in HL2 finde ich, sich selbst zu verschanzen, indem man herumliegende Objekte als Barrikade nutzt (klappt in den Prisons sehr gut, wo die Ankuft der Gegner angekündigt wird und man sich eine gewisse Zeit lang verteidigen muss).
Woanders kommen immer lästige Alien-Monster (die Antlions) aus dem Boden, wenn man den Sand mit den bloßen Füßen betritt. Aber da liegen ja auch Bleche und Bretter rum ... ;-). Man kann auch den Weg über die Felsen an der Seite gehen. Man kann sich den Kampf also ersparen.