Nett, daß mein Posting gelöscht wurde. Dürfte ich auch erfahren warum?
Ich habe mir mal interessehalber die Spielregeln durchgelesen und habe
nichts gefunden, gegen das mein Posting verstoßen hätte.
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Anscheinend ist eine Verständigung auf diesem Wege doch etwas Fehleranfällig was die Interpretation angeht, deswegen will ich meine Maximen einmal etwas genauer darlegen, auch wenn es den ein oder anderen womöglich nicht interessiert.
Meine Aussage sollte derart verstanden werden, daß ich eine von mir einmal getroffene Entscheidung in die Tat umzusetzen pflege, wenn ich es für eine gute Entscheidung halte, auch wenn mir dabei klar ist, daß sie zwangsläufig einigen anderen mißfallen wird. Der Entscheidungsprozeß ob eine Entscheidung gut oder schlecht ist schließt selbstverständlich mit ein, daß man abwägt, ob durch diese Entscheidung Menschen unangenehm berührt werden, und was wichtiger ist. Unangenehme Entscheidungen, auch für andere, gehören aber nun einmal zum geschäftlichen Alltag, und wenn die Entscheidungen nur unangenehm für die Konkurrenz sind. Zur Verdeutlichung ein kleines Beispiel. Anfang diesen Jahres hat sich meine Firma um einen Auftrag beworben, bei dem wir nur eine Konkurrenzfirma hatten. Diese Konkurrenzfirma stand kurz vor der Insolvenz und hätte diesen Auftrag dringend benötigt um zu überleben, meine Firma hätte jedoch auch ohne diesen Auftrag problemlos weiterleben können. Auch wenn ich zugeben muß, daß ich kurzfristig ein schlechtes Gewissen hatte, so habe ich den Auftrag übernommen, die Abwägung fiel einfach so aus.
Das selbe Problem hat man mit Personalentscheidungen, denn man kann nicht Leute entlassen, wenn man seine Entscheidungen davon abhängig macht, ob sie jemandem gefallen oder nicht.
Um auf den konkreten Fall zurück zu kommen, ich bin ein Freund nordischer Sagen und Mythen, demnach sind für mich Trolle Fabelwesen, auch wenn sie für andere Menschen mit einer anderen Bedeutunng behaftet sind, jeder erdenkliche Namen könnte für irgendeine Person negativ behaftet sein. Diese Diskussion haben wir hier ja gerade mit dem Thema Anarchie. Der eine versteht darunter das, was er darunter verstehen will und er sich womöglich aus Unkenntnis der Hintergründe vorstellt, der andere hat sich mit dem Thema eingehend beschäftigt und denkt über den allgemeinen Horizont zu diesem Thema hinaus. Jemand der sich politisch mit Anarchie auseinander gesetzt hat weiß, daß Anarchie eigentlich eine wertfreie politische Struktur ist, genauso wie Kommunismus. Jemand der das Thema nur aus Populärmedien kennt, setzt es in Verbindung mit realen Ausprägungen, die mit dem Urgedanken jedoch nie etwas zu tun hatten. Viele übersehen anscheinend den Grundsatz, daß ein Gedanke oder eine Theorie an sich nicht böse oder schlecht ist, sondern nur die daraus resultierenden Taten. Dies lässt sich beliebig Fortsetzen, denn ist der Islam schlecht, weil er mißbraucht wird zur Gleichschaltung und Kontrolle der Bevölkerung in fundamentalistisch islamistischen Staaten? Ist das Christentum schlecht, weil Fanatiker es sich aus ihre Fahnen schreiben um Intoleranz zu predigen? Ist Darwins Evolutionstheorie schlecht, weil technokratische Rassisten sie als Rechtfertigung heranziehen? Man könnte das Thema jetzt zu einer Grundsatzdiskussion ausweiten, aber ich glaube das will nicht wirklich jemand.
Ich hoffe diese Ausführung hat meinen Standpunkt etwas klarer gemacht.