Ich (und viele andere) sehen den Virenscanner nur als eine Komponente, was den Schutz des Rechners betrifft. Die wichtigste ist der Anwender vor dem Gerät. Mein Arbeitgeber fährt für alle Mitarbeiter eine Schulung um sie auf Sicherheitsprobleme aufmerksam zu machen. Das reicht von Banalitäten, wie lassen sie keine Firmeninterna offen herumliegen und sperren Sie ihren Rechner, wenn sie ihn verlassen, bis zum Erkennen der einzelnen Adressbestandteile einer URL (um Fälschungen zu erkennen), Parallel kommen unangekündigten Trainingsschädlingsmails rein, die dann die Anwender testen.
Im beruflichen Umfeld ist dann eine Firewall, die einzelne Seiten sperrt die nächste Komponente. Dann das zuverlässige und automatische Verteilen von Updates. Und dann läuft da noch ein Virenscanner.
So sehr ich die Arbeit der Stiftung Warentest schätze, sie testet In diesem Fall an der Praxis vorbei. Der Anwender muss wissen, was er tut und klickt, die Software muss aktuell sein (durch Updates) und dann kommt als letzte Hürde der Virenscanner.
Einen Test zu fahren und die internen Scutzmaßnahmen von Chrome zu deaktivieren, um die Schutzfunktion des Virenscanners zu testen, ist dermaßen weit an der Praxis vorbei, dass man sich nur wundern kann, wo diese Idee hergekommen ist. Wie gesagt: die Schutzfunktionen ergänzen sich, spielen zusammen - mit dem Menschen als erste Schutzebene.
Mit diesem Blickwinkel ist es egal, welcher Virenschutzprogramm eingesetzt wird. Warum also nicht den, der im Betriebssystem vorhanden ist und von dessen Updatemaßnahmen mit versorgt wird? Mir erscheint das sinnvoll zu sein und ausreichend. Und das schreibe ich mit dem Hintergrund als privater Linuxnutzer.