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Warum kleine Blende bei schlechten Lichtverhältnissen?

Sovebämse / 66 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallöchen

Also, die Zusammenhänge zwischen Blende, Verschlusszeit etc. sind mir eigentlich bekannt. Jetzt liest man oft, es sei sinnvoll z. B. ein Objektiv mit Lichtstärke 1.4 zu haben, wenn man z. B. bei wenig Licht fotografieren will. Das leuchtet mir zwar so weit ein, aber! der Nachteil dieser grossen Blende ist doch bekanntlich, dass es zu enorm wenig Tiefenschärfe kommt, die man aber ja vielleicht trotz schlechter Lichtverhältnisse will. Ausserdem hätte man dann auch wieder unscharfe Fotos, wenn man mit dem Fokus nicht 100% genau trifft.

Nun, bei Weitwinkelaufnahmen (z. B. Konzert, allgemein in Räumen, Landschaft) wird das vermutlich trotz 1.4 funktionieren, zumal man hier oft den Fokus auf unendlich stellt, bzw. bei kleinen Brennweiten der Effekt der weniger guten Tiefenschärfe und Unschärfe durch Verwackeln weniger zum Tragen kommen. Aber nehmen wir an, wir haben es bei diesen Aufnahmen mit bewegten, sich eher weit entfernten Objekten (z. B. spielende Kinder oder Kinder, die sich gar nicht fotografieren lassen wollen) zu tun, wo man mit Brennweite > 50mm arbeiten muss. In solch einer Situation wird man doch mit Blende 1.4 nur noch unscharfe Bilder kriegen, da man hier gar nie so genau und gleichzeitig schnell fokussieren kann. Habe ich das richtig verstanden und es ist also so, dass man bei sich schnell bewegenden Objektiven keine Wahl hat und die Blende etwas kleiner halten und halt die ISOs hochdrehen muss?

Besten Dank und Gruss
Thomas

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Hallo Jürgen De_prodigo_Filio
Fetzen RogerWorkman „Eine grosse offene Blende führt außerhalb der Fokusebene immer zu mehr Unschärfe. Egal, welchen Abstand Du zum Objekt ...“
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Es ist ein Irrglaube, das unterschiedliche Sensorgrößen bei gleichem Objektiv und Blende eine unterschiedliche Schärfentiefe erzeugen,

Dann ist Mathematik nur eine Glaubensfrage? Also macht es nichts, dass ich darin so schlecht bin, weil dies nur an meiner Ungläbigkeit liegt?

Wie kommt es aber, dass mit 50mm Objektiv und f2 bei APS-C eine 51cm tiefe Schärfeebene entsteht und mit Kleinbild 77cm? (sagt der DOFmaster) Bei 4m Abstand die Differenz zwischen Nah- und Fernpunkt. 26cm als Irrglaube abzutun scheint mir dabei ein wenig gewagt, aber gut, ich will mich als Mathepfeife nicht in den Vordergrund drängen. 

Vielleicht können Olaf19, oder Borlander, beide ziemlich bewandert auf dem Gebiet (quasi Priester und Bischof), näheres dazu sagen. Selbstverständlich auch jemand, der nicht Olaf, oder Borlander heißt.

Wenn Du Spass am Knipsen hast, mach z.B einen VHS-Kurs mit. Da wird sowas in Theorie und Praxis fürs Verständnis gemeinsam geübt.

Dazu sollte man wissen, dass praktisch jeder sich als Kursleiter/in bewerben kann. Sicher werden die Teilnehmer schlechte Leistungen entsprechend bewerten, natürlich erst danach. Örtliche Fotoclubs halte ich für die bessere Alternative.

Knipsen kann jeder, fotografieren muss man lernen.

Ich halte nichts von teuer bezahlten Workshops mit "berühmten" Fotografen. Die werden stets von der Industrie gesponsert, um in Workshops Kaufbedürfnisse zu wecken, zu erzeugen.

Mag letztendlich der Plan der Industrie sein, da immer das eigene System benutzt wird. Einer, der kein Nikon-System nutzt, wird kaum von denen eingeladen, wenn es um Beispiele mit ihren Geräten geht. Warum auch, die Praxis fehlt in jedem Fall.

Allerdings denke ich, dass sich der Prozentsatz, der deswegen glaubt etwas unbedingt haben zu müssen im überschaubaren Rahmen hält. Vielleicht als letzter Anstoss, weil man vorher schon überlegte. Es ist ja nicht wie im Fernsehen, wo einem ständig einer ins Hirn tröpfelt: kaufen sie dies- kaufen sie das, ohne ist ihr Leben nichts mehr wert.

Wenn man einen Portrait-, Blitz-, Macro-Workshop bucht ist das meist markenunabhängig. Letztlich bevorzugen allein aus finanziellen Gründen der Großteil eine best. Marke, auch der/die Kursleiter/in an der VHS.

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
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