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. Putin ist ein übler Autokrat, aber durch und durch KGBler und nicht blöd. Würde er sich mal in 'seinen' Staaten umsehen, dann würde er evtl. eine kleine Ahnung davon bekommen, warum sich ganze Länder von ihm verabschieden möchten.
Putin ist mit Sicherheit kein lupenreiner Demokrat. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob man an Putin's Führungsstil, in Anbetracht der Geschichte Russlands, strenge westliche Maßstäbe anlegen sollte.
Bei der Bewertung Putins und seines Führungsstils, sollte man sich in Erinnerung rufen, welchen Trümmerhaufen ihm Gorbatschow und Jelzin in wirtschaftlicher und sozialgesellschaftlicher Hinsicht hinterlassen haben. Bei Antritt Putin's 1999 zum Ministerpräsidenten war Russland faktisch Bankrott. Banditen-/Oligarchtentum rissen sich die Staatsressourcen unter die Nägel. Die alten, fest an das sozialistisch, kommunistische System gebundenen Sozialstrukturen waren zusammengebrochen, neue funktionierende Strukturen gab es noch nicht. In der Phase des Umbruchs herrsche Arbeitslosigkeit u. Hunger!
Und wenn man sich Russland heute anschaut, hat Putin enormes geleistet. Das Oligarchentum wurde teils enteignet/entschädigt oder unter Kontrolle gebracht. Löhne u. Renten werden regelmäßg gezahlt, usw.. Das Militär ist modernisiert, so dass Russland auch wieder als "Macht" wahrgenommen wird. Wenn du Russen nach Putin fragst, wirst du in der Regel so etwas hören wie: "Putin hat uns wieder stark gemacht!". Die Russen sind wieder stolz auf ihr Land!
Quelle bzgl. Oligarchentum: Interview (Min. 39:30) mit Kai Ehlers (Russlandexperte). Gesamtinterview von Min. 16 bis 1:19:45.
Und dass sich Russland wirtschaftlich nicht über ein gewisses Level hinaus entwickelt, liegt vielleicht auch daran, dass sich der Westen es gegenüber bisher abweisend verhalten hat. Annäherungsversuche u. Gesten seitens Putin's an den Westen gab es einige.