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ARD/ZDF - erneute Zahlungserinnerung mit gefälschtem Datum

Michael Nickles / 85 Antworten / Flachansicht Nickles

Es kam wieder Post von den Kassierern des öffentlich rechtlichen "Werbefernsehens" ARD/ZDF. Und wie versprochen berichte ich lückenlos weiter, was abgeht. Der vorherige Abkassierversuch des Beitragsservice fand am 1. Februar mit Betreff "Zahlung der Rundfunkbeiträge" statt. Konkret war das am 8. Februar - das Datum des Schreibens war nachweislich gefälscht, künstlich zurückdatiert. Beim jetzigen Schreiben hat die "GEZ 2.0" das Datum noch dreister gefälscht:

Laut Analyse des Data Matrix Codes wurde das Schreiben des ARD/ZDF-Beitragsservice am 14.4.2014 frankiert/eingeliefert. Und es landete auch postüblich einen Tag später am 15.4.2014 in meinem Briefkasten. Als Datum (siehe Pfeil unten) ist der 4.4.2014. angegeben. Zwischen Verfassen des Schreibens und seiner Ankunft sind also angeblich 11 Tage vergangen. Das ist Quatsch, weil das Schreiben in einem Vorgang gedruckt/frankiert wurde.

Das mit der Datumsfälschung scheint bei der "GEZ 2.0" also ein gewisses System zu haben. Das ist deshalb höchstbedenklich, weil mit Data Matrix Code frankierte Briefe keine Briefmarke und kein "Stempeldatum" haben. Das einzige Datum, das ein Empfänger mit menschlichem Vermögen lesen kann, ist also das aufgedruckte Datum. Und da die "Zahlungserinnerung" eine Zahlung innerhalb von zwei Wochen fordert, reduziert sich die Frist durch den "Datumsnepp" also auf gerade mal 3 Tage!

ACHTUNG: Entscheidend für die Fristeinhaltung sind weder Data Matrix Code noch das Datum auf dem Schreiben. Einzig relevant ist das Datum der Zustellung! Liegt kein "Einschreiben" vor, ist fraglich, wie das Zustellungsdatum beweisbar ist. Infos und Diskussion dazu gibt es im Forum von GEZ-Boykott: http://www.gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,8721.0.html Interesant ist das Auslesen des Datamatrix-Codes dennoch, um eventuell im Verfahrensverlauf einen naheliegenden Betrugsverdacht nachzuweisen. (Infos von Bürger/gez-boykott.de)

Genau - "Zahlungserrinnerung" - das war der Betreff, der diesmal auf dem Schreiben von ARD/ZDF stand:

Als Einsteig wird geseiert, dass meine Beiträge angeblich zum 15.2.2014 fällig waren und kein Zahlungseingang festgestellt wurde. Dem folgt die Bitte (!), dass ich die rückständigen Rundfunkbeiträge vob 269,70 Euro innerhalb von zwei Wochen zahlen soll.

Ab wann diese zwei Wochen zu rechnen sind, wird nicht verraten. Der "freundlichen" Bitte folgt dann die indirekte Drohung, dass sich zusätzliche Kosten ergeben, wenn ich nicht bleche.

Garniert wird die wiederholte Nötigung mit einer recht interessanten neuen Information. Künftig krieg ich keine Zahlungsaufforderungen mehr. Stattdessen wird man die Rundfunkbeiträge per Gebühren-/Beitragsbescheid festsetzen und (!) einen Säumniszuschlag erheben.

Was ich jetzt tun werde? Richtig: nichts! Die Rechtsmäßigkeit des ganzen Klimbims stinkt schon seit geraumer Zeit zum Himmel. Und es stinkt immer schlimmer.

Erst kürzlich hat das Bundesverfassungsgericht geurteilt, dass es bezüglich des Rundfunk-Staatsvertrags beim ZDF erkennbare verfassungswidrige Elemente gibt, der Anteil von Politikern im Verwaltungsrat zu hoch ist.

Dieser Dreck muss erstmal weggewischt werden, bevor auch nur ansatzweise über Gebühren diskutiert werden kann. Aber bekanntlich mahlen die Mühlen des öffentlichen Rundfunks allerdings noch lahmer, als die der Justiz. So weit ich mich entsinnen kann, war Werbung im öffentlich rechtlichen Rundfunk nach 20 Uhr schon immer unzulässig.

Im Fall der "Wird Ihnen präsentiert von…"/"Sponsoring"-Tricks (also die "Krombacher-Tatort-Masche") hat es immerhin 570 Tatort-Folgen, 18 Jahre (in Worten: achtzehn) gedauert, bis derlei Sponsering nach 20 Uhr am 1. Januar 2013 endlich ein Riegel vorgeschoben wurde. Mehr dazu hier: ARD/ZDF - das öffentlich rechtliche Werbefernsehen durchleuchtet,

Fortsetzung demnächst in diesem Theater…

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schuerhaken nettermensch „Hallo schuerhaken, ich mache es so wie Du, ähnlich werde ...“
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Mich wundert vor allem, dass die Prüfer die Verschwendungssucht
bei den Sendern nicht zumindest rügen. 
Wo früher eine Kamera reichte und man durch das Einkellern 
von Zwischenschnitten dafür sorgen musste, beim Schneiden 
genug Material zum Überdecken von Schnitten zu haben, sind 
heute zwei oder gar drei Kameras am Werk. Dazu wird dann 
auch noch ohne Ende "Licht gesetzt". 

Scobels Interviews sind ein Paradebeispiel für ausgelebte 
Eitelkeit durch übermäßigen Material- und Personaleinsatz. 
Dann glänzt auch noch Moor durch verschwenderisches Vorgehen 
beim Dreh. 
Nur für billige Effekte, die zur Aussage eines Beitrages nichts 
Wesentliches vorzeigen, werden auch noch Hubsäulen, Kräne 
sowie neuerdings auch Drohnen (meist Oktokopter) eingesetzt; 
aber nicht von allen Realisatoren, sondern nur von den sehr 
privilegierten (senderintern prominenten) Leuten. 

Die Preise für oft extern produzierte Sendungen wie Jauch, Illner, 
Maischberger und Konsorten sind absolut überzogen. Es sind 
"Angstpreise", für die man argumentiert, dass die Realisatoren 
sonst zu anderen Sendern abwandern könnten. 
Dabei würde ich vor allem Anne Will nicht vermissen, wenn sie 
sogar vollkommen verschwände.

Und es ist nachweisbar, dass manche Erhöhungen der Rundfunk- 
gebühren aus einem angemeldeten "Bedarf" errechnet wurden, 
der bereits Verschwendung beinhaltete. 
Ich weiß, wovon ich rede, denn ich war lange genug bei einem 
ARD-Sender produzierend tätig. 
Mit meinen Vorschlägen, bestimmte Dinge einfacher, billiger, 
schneller und trotzdem besser machen zu können, zog ich mir 
eine Menge Feinde zu. 
Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, mich mit der verkrusteten 
und arroganten Hierarchie herumzuschlagen, und quittierte...

Danach ging es mir richtig gut.

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So muss es sein! Michael Nickles