heute auf ARD um 20.15 Uhr.
Für jeden, der seine "Vorurteile" bestätigt (oder widerlegt) haben möchte.
Erwin
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Die ganze Welt lässt bei Foxconn Elektronik fertigen - angelastet wird das merkwürdigerweise immer nur Apple.
Weil deren Gewinnspannen unverständlicherweise überdurchschnittlich hoch sind.
Wenn man Waren kauft, die landläufig als Asia-Billigkram gelten, kann sich im Prinzip jeder denken, dass die produzierenden Arbeiter damit nicht viel verdienen können.
Wenn man aber Waren kauft, die zum obersten Preissegment in der Consumer-IT-Branche zählen, können zumindest schlecht informierte Käufer durchaus der irrigen Meinung sein, dass die produzierenden Arbeiter besser bezahlt werden. Und wenn man dann hört, dass genau das Gegenteil der Fall ist, ist es eben besonders verwerflich.
Selbst wenn woanders produzieren wird, wer sagt, dass es dort signifikant menschenfreundlicher und gerechter zugeht?
Ich denke mal, dass in den USA oder auch in der EU deutlich bessere Standards gelten, was Lebens- und Einkommensbedingungen anbelangt als in China.
Gibt es noch Apple-Produkte, die in den USA oder in der EU produziert werden? Also in Regionen mit halbwegs anständigen Arbeitsbedingungen?
Die Arbeiter bekommen ihr Geld von Foxconn, nicht von Apple.
Man kann die Verträge für eine Auftragsproduktion auch an menschenwürdige Produktionsbedingungen knüpfen - wenn man will und wenn man auf ein paar Prozent Marge verzichten würde.
Das ist doch alles von vorn bis hinten nicht durchdacht.
Doch, das ist es schon. Nur ist eben zwischen "durchdenken" und "durchsetzen" noch ein längerer Weg zurückzulegen. Es wird aber nicht mehr lange dauern, biss sich auch die Arbeiter in Asien ihrer Macht bewusst werden. Schließlich haben die auch alle mal den Marxismus lernen dürfen. Da muss doch noch ein bisschen hängen geblieben sein...
Spannend wird es hierzulande, wenn das Ganze dann "umkippt": Große Nachfrage und große Kaufkraft in Asien - Billigproduktion in Europa.
Gruß, mawe2