Moin zusammen,
ich habe zuletzt einen Bericht über die neuen Nano-Technologien verfolgt und mache mir darüber so meine Gedanken.
Es gibt bereits zahlreiche Einsatzbereiche.
- Luft kann von Feinstäuben (Diesel-Verbrennung) gereinigt werden
- Erde kann von z.B. TriClorEthylen gereinigt werden
- Wasser kann von Arsen gereinigt werden
- Es können Oberflächen mit Nanolacken behandelt werden, zwecks Energiegewinnung (Fotovoltaik)
Das Thema ist recht komplex, daher nur oberflächlich angerissen. Ich mache mir Gedanken über die Langzeitfolgen. So haben z.B. einige Nanopartikel einen ähnlichen Aufbau wie Asbestpartikel, deren Langzeitfolgen ja inzwischen bekannt sind.
Jahrmillionen der Evolution und dennoch müssen Nano-Partikel künstlich hergestellt werden. Wenn es so gut funktioniert, warum hat die Natur es noch nicht selber entwickelt, frage ich mich?
Ebenso sind die Wechselwirkungen noch nicht hinreichend erforscht. Nur ist es, wie so oft, die Industrie vermarktet den neuen Geschäftszweig, trotz diverser Bedenken.
Eure Meinung dazu?
Gruß
Maybe
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Hi!
Jahrmillionen der Evolution und dennoch müssen Nano-Partikel künstlich hergestellt werden. Wenn es so gut funktioniert, warum hat die Natur es noch nicht selber entwickelt, frage ich mich?
Naja, mal ganz ernsthaft gesagt: als Douglas Adams in seiner Anhalter-Reihe davon schrieb, das es in einem unendlich großem Universum alles das, was der Mensch erfunden hat, auch als natürlich Lebensform geben müsste, da fand ich das damals wirklich lustig. Er beschrieb dann einen Planeten auf dem freilaufende Matratzen lebten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Sommerkom/Figuren_aus_%E2%80%9EPer_Anhalter_durch_die_Galaxis%E2%80%9C#Matratzen
Die Frage warum es in der Natur keine Nanopartikel gibt, kann ich dir nicht erklären - zumal ich nicht weiß, ob es sie nicht doch irgendwo gibt. Ich kann dir nur sagen, dass ich bisher keinen Baum gesehen habe, auf dem Verbrennungsmotoren wachsen, selbst Sträucher an den M8-Gewindeschrauben wachsen, sind soweit ich weiß, nur extrem selten in freier Natur zu finden. ;-)
Abgesehen davon teile ich deine Bedenken, wobei ich der Meinung bin, dass ich zum Thema Gefährdung durch Nanopartikel mal einen Artikel in der Technology Review (TR; Heise-Verlag) gelesen hätte.
Ah, im Gegensatz zur c't veröffentlicht Heise die TR-Artikel auch online: http://www.heise.de/tr/artikel/Nanotechnik-in-der-Warteschleife-1362546.html
In diesem Artikel ist ein Report über 10 Jahre Sicherheitsforschung auf diesem Gebiet verlinkt bzw. dieser Report wird im Artikel erläutert. Das gibt einen IMHO sehr guten Überblick über den aktuellen Stand der Forschung auf diesem Gebiet, zumal auch die Probleme angesprochen werden (u.a. anderem streiten man darüber, ob die Risikountersuchungen nicht zuspät angelaufen sind).
Aus dem Bericht lese ich eine Tendenz heraus, dass die Gefahr als recht gering eingestuft wird. Ich persönlich würde mir allerdings eine vorsichtige Haltung bei der industriellen Nutzung wünschen.
Allerdings beschränkt sich die aktuelle Sicherheitsforschung um Nanobereich nicht nur auf gezielt hergestellt Nanoartikel, sondern ach auf Nano-Partikel, die z.B. bei Verbrennungsvorgängen freigesetzt werden (die Feinstaubdebatte bei Autos in Städten, kommt aus dieser Richtung). Ich hätte jetzt übrigens die Vermutung, das auch bei "natürlicher" Verbrennung von Holz oder Kohle Nanopartikel in sehr kleinen Mengen freigesetzt werden. Ob man das nun als natürliches Vorkommen bewerten kann, überlasse ich jetzt aber anderen...
Bis dann
Andreas