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out-freyn gelöscht_300542 „ Stimme ich insofern nicht ganz zu, als dass ich meine Eindrücke nicht...“
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Wenn man sich anschaut wieviel Zeit für Schule und Studium aufgewendet werden und was am Ende davon noch in den Köpfen der Absolventen hängen geblieben ist, ist es glaube ich erlaubt und angebracht, das System als solches zu hinterfragen.

Das dürfte aber u.a. damit zusammenhängen, dass die schulische Ausbildung möglichst breit qualifizieren will, die berufliche Ausbildung dann zur Spezialisierung und Vertiefung der für diesen einen Beruf relevanten Qualifikationen führt.

Mit ein und derselben Schulausbildung kann man Bauarbeiter, Konzertpianist, Literaturprofessor, Maschinenbauer, Versicherungsmathematiker oder Astrophysiker werden. Ist doch klar, dass die Schwerpunkte abweichen und die drei letztgenannten z.B. ganz andere Mathematikkenntnisse benötigen (und präsent haben) als die drei erstgenannten.

Ein großer Teil dessen, was in der Schule gelernt wird, ist später "nutzlos" - man weiß nur vorher nicht, welcher Teil das ist.

Alternative: Es wird (staatlicherseits) bereits kurz nach Geburt eines Kindes festgelegt, was dieser Mensch später einmal machen soll. Dann kann er a) exakt darauf ausgebildet werden und b) wird ein "Fachkräftemangel" wirksam vermieden. Man braucht halt eine staatliche Planungsbehörde, die den genauen Bedarf ermittelt. Wem das lieber ist - bitte.

Ausserdem bin ich mir nicht ganz sicher, ob du in deiner Betrachtung nicht einem Denkfehler unterliegst, da es ja (mir!) nicht um Leistungsvergleiche zwischen Schulen verschiedener Bundesländer, hinsichtlich Noten und Abschlüsse geht, sondern um das Lehrsystem als solches.

Mir ging es um die pauschale Aussage "An den Schulen wird ja üblicherweise kein praktisch anwendbares Wissen gelehrt, sondern lediglich lehrpolitisch korrekte Antworten abgefragt.". Wenn bayerische Realschulabsolventen in Vergleichsstudien besser abschneiden als Abiturienten aus Bremen, scheint es mir da doch deutliche Unterschiede im Schulsystem zu geben, die genau eine solche Pauschalisierung nicht zulassen.

Denken ist Glückssache: http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,806981,00.html
Da bestätigt sich wieder, was ich schon wiederholt festgestellt habe: Textaufgaben werden nicht gelesen, sondern bestenfalls überflogen und anschließend eine Hypothese aufgestellt, was die Aufgabe sein könnte. Ob das aber ausschließlich (!) die Schuld der Schule ist, sei mal dahingestellt.
The conspiracy theory of society [...] comes from abandoning God and then asking: »Who is in his place?« (Sir Karl Popper, Conjectures and Refutations, 1963)
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