http://blog.dimis.de/2012/01/16/osterreich-storsender-bei-abschlussprufung/
Irgendwie war es ja schlau, so etwas einzusetzen, aber doch nicht richtig durchdacht.
So war es ein Rohrkrepierer.
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- und überhaupt: Warum sollten die Schüler nicht lernen, wie man abschreibt?
Das ist doch inzwischen gesellschaftsfähig.
Wer abschreibt, braucht nicht zu lernen, wer nicht lernt, ist leichter zu lenken.
Jürgen
Und die, die lernen, lernen auswendig und begreifen garnicht wirklich was sie da lernen. An den Schulen wird ja üblicherweise kein praktisch anwendbares Wissen gelehrt, sondern lediglich lehrpolitisch korrekte Antworten abgefragt.
mfg :)
Darf man fragen, wo (Bundesland) Du auf welche Art von Schule gegangen bist, dass Du dies in dieser Pauschalität behaupten kannst?
Darunter waren eine (Nur-)Grundschule, zwei Hauptschulen, eine Volkshochschule (Mittlere Reife) und SGD-Abitur-Fernstudium (nicht ganz zu Ende gebracht), und zwei abgeschlossene Berufsausbildungen.
Auch habe ich durch meinen Sohn noch einen ganz guten Einblick in den Lehrplan (und dessen Umsetzung) einer Waldorfschule. Diese würde ich mal als Ausnahme gelten lassen.
Ausserdem arbeite ich seit ein paar Jahren im PC- und Bibliotheksbereich einer Schule (nicht als Lehrkraft!) und kann auch unsere Schule reinen Gewissens als Ausnahme gelten lassen. Wir haben hier viele engagierte Lehrer/innen, die sehr viele praktische Schülerprojekte, usw., auf die Beine stellen.
Übrigens werden doch auch schon seit vielen Jahren, von vielen Seiten Reformen in der Bildungspolitik angemahnt. Dies betrachte ich mal als kleinen Indikator dafür, dass ich nicht ganz Unrecht habe.
mfg :)
Eurythmie als praktisch anwendbares Wissen. Nun ja.
Das Bundesland hast Du aber leider immer noch nicht genannt. Das wäre aber - v.a. im Hinblick auf den tatsächlichen Reformbedarf - durchaus von Interesse. Die Unterschiede zwischen z.B. Bremen und Bayern sind gewaltig.
Stimme ich insofern nicht ganz zu, als dass ich meine Eindrücke nicht gänzlich aus eigenen schulischen Erfahrungen ableite, sondern im Wesentlichen aus Online-Medien und TV-Reportagen, Berichte über Studien, usw., die einem halt im Laufe der Jahre immer wieder mal vor die Augen kamen.
Ausserdem bin ich mir nicht ganz sicher, ob du in deiner Betrachtung nicht einem Denkfehler unterliegst, da es ja (mir!) nicht um Leistungsvergleiche zwischen Schulen verschiedener Bundesländer, hinsichtlich Noten und Abschlüsse geht, sondern um das Lehrsystem als solches.
Wenn man sich anschaut wieviel Zeit für Schule und Studium aufgewendet werden und was am Ende davon noch in den Köpfen der Absolventen hängen geblieben ist, ist es glaube ich erlaubt und angebracht, das System als solches zu hinterfragen.
mfg :)
Das dürfte aber u.a. damit zusammenhängen, dass die schulische Ausbildung möglichst breit qualifizieren will, die berufliche Ausbildung dann zur Spezialisierung und Vertiefung der für diesen einen Beruf relevanten Qualifikationen führt.
Mit ein und derselben Schulausbildung kann man Bauarbeiter, Konzertpianist, Literaturprofessor, Maschinenbauer, Versicherungsmathematiker oder Astrophysiker werden. Ist doch klar, dass die Schwerpunkte abweichen und die drei letztgenannten z.B. ganz andere Mathematikkenntnisse benötigen (und präsent haben) als die drei erstgenannten.
Ein großer Teil dessen, was in der Schule gelernt wird, ist später "nutzlos" - man weiß nur vorher nicht, welcher Teil das ist.
Alternative: Es wird (staatlicherseits) bereits kurz nach Geburt eines Kindes festgelegt, was dieser Mensch später einmal machen soll. Dann kann er a) exakt darauf ausgebildet werden und b) wird ein "Fachkräftemangel" wirksam vermieden. Man braucht halt eine staatliche Planungsbehörde, die den genauen Bedarf ermittelt. Wem das lieber ist - bitte.
Ausserdem bin ich mir nicht ganz sicher, ob du in deiner Betrachtung nicht einem Denkfehler unterliegst, da es ja (mir!) nicht um Leistungsvergleiche zwischen Schulen verschiedener Bundesländer, hinsichtlich Noten und Abschlüsse geht, sondern um das Lehrsystem als solches.
Mir ging es um die pauschale Aussage "An den Schulen wird ja üblicherweise kein praktisch anwendbares Wissen gelehrt, sondern lediglich lehrpolitisch korrekte Antworten abgefragt.". Wenn bayerische Realschulabsolventen in Vergleichsstudien besser abschneiden als Abiturienten aus Bremen, scheint es mir da doch deutliche Unterschiede im Schulsystem zu geben, die genau eine solche Pauschalisierung nicht zulassen.
Denken ist Glückssache: http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,806981,00.html
Da bestätigt sich wieder, was ich schon wiederholt festgestellt habe: Textaufgaben werden nicht gelesen, sondern bestenfalls überflogen und anschließend eine Hypothese aufgestellt, was die Aufgabe sein könnte. Ob das aber ausschließlich (!) die Schuld der Schule ist, sei mal dahingestellt.
Hilfe, soviel Text! Vergiss nicht, ich bin ebenfalls Opfer des von mir kritisierten Schulsystems! :D
Naja, zum Glück schön gegliedert und flüssig lesen kann man es auch.. ;)
Denken ist Glückssache: http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,806981,00.html
Da bestätigt sich wieder, was ich schon wiederholt festgestellt habe:
Ähm, naja, also ein bisschen bestätigt das aber auch meine Kritik, finde ich ;)
Es wird zu wenig logisches Denken, hin auf die Anwendbarkeit von Wissen geschult und ein zu großer Schwerpunkt auf das Auswendiglernen gelegt.
Wie kämen denn auch sonst so viele Schüler dazu, aus einer Additionsaufgabe als Summe Jahre zu errechnen, usw., in der Schafe und Ziegen addiert werden :D
Ein fertiges Konzept habe ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht im Kopf, aber unser Schulsystem ist verbesserungswürdig.
mfg :)
Leider wahr.
Ein Lehrausbilder, ein Verwandter von mir, lies Abiturienten beim Eignungstest eine halbe Seite, einen geschlossenen Absatz, aus dem Kinderbuch "Blauvogel" vorlesen.
Das brachten fast alle mehr oder weniger fließend..
Aber dann schlug er das Buch zu und forderte die Abiturienten auf, das eben Gelesene mit ihren eigenen Worten zu erklären, also den Inhalt grob wiederzugeben.
Das schaffte nicht einer!
Gut mainpulierbare Staatsbürger. Konsumiereinheiten.
Jürgen
Das ist verständlich.
Beim Vorlesen konzentriert man sich aufs Vorlesen.
Liest man es für sich, dann konzentriert man sich aufs Merken.
Für mich nicht. Ich weiß, was ich vorlese - zumindest grob. War ja kein Fachtext.
Für mich ist "Lesen" kein mechanischer, sondern ein bewußter Akt. Und da bleibt zumindestens das Thema hängen.
Genau das ist eines der großen Fehler in unserem auf Einsparung orientierten Bildungs- System:
Wenn die Schüler schon halbwegs lesen können, so sind sie doch immer seltener in der lage, das Gelesene zu interpretieren. Sage nicht ich, sagt nicht der Lehrmeister - sagt PISA.
Diesen test hat sich mein Verwandter übrigens nicht ausgedacht - diese Eignungsprüfung wurde von der Handwerkskammer (?) empfohlen.
Genau so, wie die ungleich schwierigere Frage, was denn die Quadtratwurzel aus 36, oder noch schlimmer, aus 81 sei.
Das hat ohne Taschenrechner kaum einer hinbekommen!
Jürgen
Das hat ohne Taschenrechner kaum einer hinbekommen!
Kenne ich - da wird der Rechenknecht schon bemüht, wenn man 10% von 100 € ausrechnen soll. Hat man sich dann vertippt und kommt auf einen Betrag von 1.000 €, wird der kritiklos übernommen - der Taschenrechner hat's ja schließlich angezeigt, da braucht man doch keine Plausibilitätsprüfung mehr...