O-Ton unserer Kanzlerin, deren Erziehung und Einstellung wohl noch aus der Zeit im Westen Sibiriens stammt.
In dieser Zivilisationsstufe waren Ethik und Moral noch Fremdwörter.
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Die Kernaussage meines Postings war und ist:
(Abscheu-)Empfindungen aus der Niederungen der Seele machen blind, führen dazu, dass man gar nicht erst auf den Gedanken kommt, die Frage nach den Folgen einer solchen Beseitigung eines verhassten Menschen zu stellen.
Denn bin Laden ist ein Dreckskerl und Schweinehund - ihn zu eliminieren ist sowas von eindeutig, dass sich ja der Gedanke an solche Fragen von selber verbietet.
Grenzt ja schon an Ketzerei, überhaupt bis dahin gedacht zu haben...
Da bleibe ich doch lieber (ohne es zu merken) emotional verbohrt und bin auch noch stolz darauf.
Doch selbst, wenn diese Frage doch mal kurz angedacht wird (woran ich erhebliche Zweifel habe) - spätestens dann interessiert es dieses niedere "gesunde Volksempfinden" nicht, wenn sich am Ende einer (eher kurz angedachten) Überlegung herausstellen sollte, dass nicht der eigene Kultrurkreis den Blutpreis für diese Aktion zu zahlen hätte, sondern der "feindliche" Kulturkreis, der diese verbrecherische Al-Quaida entsprungen ist.
Du sagst ja selbst: hätte [man] den einfach weitermachen lassen sollen?
Nirgendwo sonst gibt es mehr radikale Dschihad-Krieger (und Menschen, die empfänglich dafür sind oder unter Druck gesetzt werden können) als in Pakistan und Afghanistan.
Genau deswegen hat Pakistan ja auch ganz massive innenpolitische Probleme - befindet sich im Dauerzustand eines hochexplosiven inneren Minenfelds.
Doch Pakistan hat Atomwaffen und atomwaffenfähiges Plutonium.
Und ausgerechnet dort wird solch ein Fass aufgemacht (in einer Nacht-und Nebelaktion bin Laden eliminieren)...
Genausogut könnte man darangehen, noch mehr AKWs in den erdbebengefährdesten Regionen der Welt zu bauen. Wohin das führt, haben wir gerade eben noch gesehen.
Die Gefahr des (terroristischen) Supergaus ist schlicht und ergreifend größer geworden.
Nicht aus dem arabischen Raum - im Gegenteil schwindet dort die Zulaufbereitschaft, da die Menschen ganz andere Perspektiven (bedingt durch die Unruhen dort) sehen und weil Obama ganz anders dort "rüberkommt" als George Bush.
Das gilt jedoch nicht für Pakistan. Dort ganz besonders nicht...
Doch das hat die USA, fest in der Tradition ihres politischen Kurzfristigkeitsdenkens stehend, nicht weiter berücksichtigt.
Manchmal ist es tatsächlich besser, auf günstigere Gelegenheiten zu warten oder diese durch langfristig angelegtes Handeln herzustellen.
Emotionalität und Abschaumdenken jedoch fressen Hirn, wollen nichts davon wissen, dass es im Leben auch Situationen gibt, die einem nur die Wahl zwischen kleinerem und größerem Übel lassen.
Gruß
Shrek3