Off Topic 20.238 Themen, 224.683 Beiträge

News: Analogkäse Teil 2

Verbot von geklebtem Fleisch gefordert

Michael Nickles / 94 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit einigen Monaten sorgt das sogenannte "Klebefleisch" für Schlagzeilen. Dabei wird beispielsweise als "vom Stück" beworbener Schinken aus kleinen Fleischteilen zusammengeklebt. Im April ergab eine Untersuchung von 13 verpackten Schinkenprodukten, dass sechs davon "geklebt" waren (dazu unter anderem Bericht der Berliner Morgenpost).

Generell gibt es dafür die Bezeichnung "Formfleisch", wobei sich die Hersteller natürlich drum bemühen, die zu vermeiden. Weder den Schinken selbst noch den Verpackungen lässt es sich ansehen, dass es sich nicht um "richtigen" Schinken handelt. Jetzt kommt ein bisschen Bewegung in die Sache.

Die Bundesregierung wurde vom Bundesrat heute dazu aufgefordert, aktiv zu werden, eine "Kennzeichnungspflicht" zu schaffen. Die Verbraucherzentrale hat gleich mal mit einer Pressemitteilung gekontert. Sie lehnt eine Kennzeichnungspflicht ab und fordert stattdessen ein konsequentes Verbot.

Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband: "Wo Schinken drauf steht, muss auch Schinken drin sein".

Einen kleinen Etappensieg gegen Klebefleisch hat die Verbraucherzentrale bereits im Mai dieses Jahres errungen. Aufgrund massiver Kritik des Verbands hat das EU-Parlament die Zulassung des Enzyms Thrombin als Lebensmittelzusatzstoff gestoppt, dessen Einsatz als "Klebstoff" geplant war.

Laut Bericht des Spiegel kam die Ablehnung im Europaparlament nur mit knapper Stimmermehrheit von 370 zustande - benötigt wurden mindestens 369 Stimmen.

Der EU-Gesundheitskommissar John Dalli hatte Thrombin im Vorfeld der Abstimmung als gesundheitlich unbedenklich beworben.

Michael Nickles: Im Juli 2009 brachte die Verbraucherzentrale die Lebensmittelindustrie zum "Kochen". Sie veröffentlichte eine Liste von Lebensmittelimitaten.

Daraus geht beispielsweise hervor, dass mit "gefangen im indischen Ozean" beworbene Garnelen, nicht unbedingt Garnelen sind. Sie können auch aus nicht verwertbaren "Fischabfällen" oder Hühnereiweiß zusammengebastelt werden. Dabei ist die Liste der Verbraucherzentrale noch harmlos.

Viel ekelhafter wird es, wenn man recherchiert, was sich in Lebensmittel überhaupt so für Zeugs befindet. Beliebt bei Brötchen und generell Backwaren ist beispielsweise der Zusatzstoff "E-920" (Cystein). Das macht den Teig besser knetbar und hält das Gebackene länger in Form.

Cystein lässt sich unter anderem aus Menschenhaar gewinnen. Dass dafür vor allem chinesische Häftlinge regelmäßig geschoren werden, ist hoffentlich nur ein blödsinniges Gerücht. Auf jeden Fall Guten Appetit.

bei Antwort benachrichtigen
Scheissegal... lard
Ma_neva Joerg69 „ Na ja, zwischen Spanplatte und Massivholzbalken - da ist schon noch ein...“
Optionen

Nabend schön,

von mir aus soll jeder essen was er möchte, doch eins muß Pflicht sein, er muß deutlich informiert sein was er konsumiert oder kauft. Da ist die Industrie aber strikt dagegen, sie haben Angst vor der Informationspflicht. Sie müßten unbedingt auch über die Kalorien und Nährwerte deutlich informieren sowie über die Zusatzstoffe. Doch da sie dann wohl einen Umsatzverlust fürchten darf es auf keinen Fall passieren und da lassen sie ihre Muskeln und Einfluß spielen und die Politik knickt ein. Gegen das Wohl der Verbraucher wird so entschieden, wie immer gegen das Volk zugunsten der Monopole entschieden wird.

Gruß
Manfred

Das Genie tut was es muß, das Talent tut was es kann
bei Antwort benachrichtigen
:- Joerg69