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News: Analogkäse Teil 2

Verbot von geklebtem Fleisch gefordert

Michael Nickles / 94 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit einigen Monaten sorgt das sogenannte "Klebefleisch" für Schlagzeilen. Dabei wird beispielsweise als "vom Stück" beworbener Schinken aus kleinen Fleischteilen zusammengeklebt. Im April ergab eine Untersuchung von 13 verpackten Schinkenprodukten, dass sechs davon "geklebt" waren (dazu unter anderem Bericht der Berliner Morgenpost).

Generell gibt es dafür die Bezeichnung "Formfleisch", wobei sich die Hersteller natürlich drum bemühen, die zu vermeiden. Weder den Schinken selbst noch den Verpackungen lässt es sich ansehen, dass es sich nicht um "richtigen" Schinken handelt. Jetzt kommt ein bisschen Bewegung in die Sache.

Die Bundesregierung wurde vom Bundesrat heute dazu aufgefordert, aktiv zu werden, eine "Kennzeichnungspflicht" zu schaffen. Die Verbraucherzentrale hat gleich mal mit einer Pressemitteilung gekontert. Sie lehnt eine Kennzeichnungspflicht ab und fordert stattdessen ein konsequentes Verbot.

Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband: "Wo Schinken drauf steht, muss auch Schinken drin sein".

Einen kleinen Etappensieg gegen Klebefleisch hat die Verbraucherzentrale bereits im Mai dieses Jahres errungen. Aufgrund massiver Kritik des Verbands hat das EU-Parlament die Zulassung des Enzyms Thrombin als Lebensmittelzusatzstoff gestoppt, dessen Einsatz als "Klebstoff" geplant war.

Laut Bericht des Spiegel kam die Ablehnung im Europaparlament nur mit knapper Stimmermehrheit von 370 zustande - benötigt wurden mindestens 369 Stimmen.

Der EU-Gesundheitskommissar John Dalli hatte Thrombin im Vorfeld der Abstimmung als gesundheitlich unbedenklich beworben.

Michael Nickles: Im Juli 2009 brachte die Verbraucherzentrale die Lebensmittelindustrie zum "Kochen". Sie veröffentlichte eine Liste von Lebensmittelimitaten.

Daraus geht beispielsweise hervor, dass mit "gefangen im indischen Ozean" beworbene Garnelen, nicht unbedingt Garnelen sind. Sie können auch aus nicht verwertbaren "Fischabfällen" oder Hühnereiweiß zusammengebastelt werden. Dabei ist die Liste der Verbraucherzentrale noch harmlos.

Viel ekelhafter wird es, wenn man recherchiert, was sich in Lebensmittel überhaupt so für Zeugs befindet. Beliebt bei Brötchen und generell Backwaren ist beispielsweise der Zusatzstoff "E-920" (Cystein). Das macht den Teig besser knetbar und hält das Gebackene länger in Form.

Cystein lässt sich unter anderem aus Menschenhaar gewinnen. Dass dafür vor allem chinesische Häftlinge regelmäßig geschoren werden, ist hoffentlich nur ein blödsinniges Gerücht. Auf jeden Fall Guten Appetit.

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Scheissegal... lard
schmoldovia Michael Nickles „Verbot von geklebtem Fleisch gefordert“
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liebe gourmets und gourmands,

natürlich möchte der fleischesser, dass ihm zuliebe genau ein tier sein leben lässt, nichts vermengt, nichts hinzugefügt, nichts weggenommen, alles meins
... und glücklich sollte es auch gewesen sein, damit keine stresshormone das fleisch zäh machen. das kilo zu fünf euro, dann darf's auch ein bisschen mehr sein, im stück oder in scheiben?

dass die herstellung jedes kilo fleisch 'zig kilo futter erfordert, wer weiss wie viel mineralöl für pestizide und medikamente, transport, verarbeitung und kühlung, längst vergessen ... nur dieser klebstoff, der stört ungemein.

dabei bin ich auch ein (maßvoller?) fleischesser, vermute, dass ich rund 30kg fleisch und fleischnebenprodukte jährlich zu mir nehme. formschinken (200g für 1,29euro) ist fettarm und eiweißreich, mir ist das lieber als emulgierte wurstfantasien und weit billiger als ungeklebter bratenaufschnitt. sofern natürliche/naturidentische klebstoffe verwendet werden ist das für mich in ordnung, ehrliche deklaration vorausgesetzt!

ökologisch sind joghurt, quark und käse auch nicht. für ein kilo käse z.b. braucht es 10 liter milch. wenn wir uns allesamt nicht überwinden können, auf massentierhaltung und industrielle fleisch- und milchproduktion zu verzichten, ist der aufschrei der gerechten nur selbstgerecht.

vor 140 jahren wurde die fantasievoll in der chemieindustrie zusammengepanschte creme "margarine" erfunden. heute gilt sie als gesunde alternative zur butter. margarine ist künstlich! und das ist auch gut so weil ökologisch. so wie margarine wünschte ich mir eine vielfalt schmackhafter analogkäsesorten, rein pflanzlich also cholesterinfrei ... ich warte wirklich darauf. ehrliche deklaration vorausgesetzt.

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:- Joerg69