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Frage zu Druckerpatronen Tinte umfüllen

Conni3 / 50 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo, folgende Frage, wer kann mit einen Tipp geben?
Mein Drucker ist kaputt gegangen. Ich habe nun einen anderen, allerdings benötigt der andere Tintenpatronen als der alte defekte. Im alten habe ich erst kurz bevor er kaputt ging, neue Tintenpatronen eingesetzt (30 Euro) Die Patronen sind noch voll. Ich will diese nicht wegwerfen. Gibt es die Möglichkeit, die Tinte zu retten und umzufüllen in die anderen Patronen des neuen Druckers? 30 Euro sind für mich viel Geld. Ich würde gern die Tinte retten. Wenn so was machbar ist, wie macht man das genau? Habe leider keinerlei Erfahrung in so was.
Danke

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mawe2 Conni3 „Nun hat mir jemand folgenden Tipp gegeben: ich soll lieber einen Drucker kaufen,...“
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Da ist was dran...

Die Thematik, die Du ansprichst, hat mich auch vor einiger Zeit intensiv beschäftigt - zu einer eindeutigen Aussage konnte ich mich trotzdem nicht durchringen.

Grundsätzlich geht es doch (neben einer hervorragenden Druckqualität) um die Minimierung der Druckkkosten. Längere Zeit bin ich davon ausgegangen, dass dafür die Trennung von Tintentanks und Druckkopf unverzichtbar ist. Außerdem sollte natürlich auch jede Farbe in einem separaten Tintentank sein, damit man nicht Cyan und Magenta halbvoll wegwerfen muss, wenn Gelb alle ist. (Der Canon Pixma IP4000 erfüllt z.B. diese Bedingungen.)

Es gibt viele Beispielrechnungen für die Kosten. Man kann sich diverse Druckertests ansehen, man kann sich die Aussagen der Druckerhersteller ansehen, man kann andere Meinungen einholen.

Immer gibt es einige (mehr oder weniger) unbekannte Größen, die die Kosten maßgeblich beeinflussen, die Du aber am Anfang nicht kennst:
(1.) Die regelmäßige Druckleistung (Seiten / Monat), (2.) Der Zeitpunkt des plötzlichen Druckkopf"todes", (3.) Die Gesamtnutzungsdauer usw.

In gewissen Szenarien kann man evtl. die Druckleistung noch vorhersagen. Der Zeitpunkt des plötzlichen Druckkopftodes ist jedoch nicht vorhersagbar. Da der Druckkopf einem natürlichen Verschleiß unterliegt, ist er von der Garantie meist ausgenommen.

Um die tatsächlichen Druckkosten einschätzen (und damit auch minimieren) zu können, müsste man mindestens folgende Parameter am Anfang kennen:

* Anschaffungskosten des Druckers (meist vernachlässigbar)
* Gesamtnutzungsdauer des Gerätes (normalerweise nicht vorhersagbar)
* Kosten für die Tintentanks (original oder Fremdhersteller)
* Kosten für einen (oder mehrere) Ersatzdruckköpfe
* Kosten für Austausch / Reinigung des Resttintenbehälters
* Anzahl der zu druckenden Seiten (sw / farbig)
* Anzahl der über die Gesamtnutzungsdauer benötigten Druckköpfe (normalerweise nicht vorhersagbar)
* Kosten für andere Ersatzteile / Reparaturen (normalerweise nicht vorhersagbar)
* Kosten für Kollateralschäden (z.B. beim Selbstbefüllen der Tintentanks)
* Papierkosten (können beim Vergleich entfallen, da diese bei jedem Druckertyp anfallen)

Nun ist es schon unmöglich, dies alles für einen einzelnen Druckertyp einzuschätzen. Um aber zwischen verschiedenen Druckern wählen zu können, bräuchte man diese Angaben auch für die anderen in Frage kommenden Druckertypen. Außerdem bräuchte man hellseherische Fähigkeiten um einzuschätzen, welche besseren (preiswerteren) Druckverfahren während der geplanten Nutzungsdauer des Druckers noch auf den Markt kommen bzw. wie sich die Tintenkosten (insbes. der Fremdhersteller) im Laufe der Jahre entwickeln.

Bei Druckertypen, die Tintentanks mit intergrierten Druckköpfen verwenden, ist der Nachkauf dieser Verbrauchsmaterialien i.d.R. relativ teuer. Dafür sind hier die Anschaffungskosten des Druckers meist sehr gering und es entfallen die Unsicherheiten, ob im Laufe der Zeit mehrere (ebenfalls teure) separate Druckköpfe nachgekauft werden müssen.

Fazit: Es ist nach dem derzeitigen Stand der Erfahrungen unmöglich, beim Druckerkauf alle diese Faktoren zu kennen, die die Druckkosten maßgeblich beeinflussen.

Wer sich viel Mühe gibt, kann über die gesamte Nutzungsdauer alle diese Kosten aufzeichnen und hinterher eine konkrete Aussage machen. Dann wird diese Aussage aber niemanden mehr interessieren, da der Druckertyp dann nicht mehr im Handel ist, die Bedingungen sich alle schon wieder geändert haben und Gebrauchtgeräte dieses Typs nicht mehr genutzt werden können, da es für die dann aktuellen Betriebssysteme keine Treiber mehr gibt.

Viel Glück bei der zwangsläufig falschen Entscheidung für ein System!

Gruß, mawe2

(Danke, dass ihr Euch die Zeit genommen habt, diesen langen Beitrag zu lesen!)

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