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Guter digitaler Bilderrahmen gesucht. Bitte um Tipps!

Mic2004 / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Leute!

Ich bin momentan auf der Suche nach einem digitalen Bilderrahmen. Ziel ist es, die Möglichkeit zu haben auch mal digitale Fotos anzusehen, wenn kein Computer oder Fernseher in der Nähe ist. Bisher hatte ich mich mit dieser Thematik noch nicht beschäftigt. Daher würde ich mich gern mal nach euren Erfahrungen erkundigen.

Was sollte so ein Gerät alles können? In welchem Preissegment finde ich ein gutes Gerät? Worauf muss man beim Kauf achten? Kann mir vielleicht jemand ein Modell empfehlen?

Also ich hoffe auf eure zahlreichen Tipps und Empfehlungen. Danke schon mal im Voraus!

Grüße,
Mic2004.

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dl7awl Mic2004 „Guter digitaler Bilderrahmen gesucht. Bitte um Tipps!“
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Ja, das wüsste ich auch gern. Ich habe mir vor einiger Zeit mal einige bezahlbare Produkte angesehen, aber das Thema wieder fallen gelassen, weil ich sie alle irgendwie höchst unbefriedigend fand. Inzwischen mag sich da was getan haben, aber damals wurde ich für mich jedenfalls nicht fündig.

Für mich waren u.a. folgende Dinge wichtig, aber bei den erlebten Produkten alles andere als selbstverständlich:

  • Genügend hohe Auflösung - VGA reicht definitiv nicht, dabei sind sogar Geräte mit noch geringerer Auflösung im Handel. Da kommt keine Freude auf - aber genau den Zweck soll so ein Ding ja haben! Jegliche Kompromisse sind hier deshalb fehl am Platze.
  • Aus dem gleichen Grund müssen auch die Farben (Farbraum, Farbtiefe usw.) stimmen. Einige Geräte haben überdrehte Kontraste und unerträglich knallige "Bonbonfarben" - da sehen allenfalls noch die mitgelieferten Demo-Fotos gut drauf aus. Geht gar nicht!
  • Das Bildseitenverhältnis sollte nicht, wie blöd dem allgemeinen Trend hinterherrennend, 16:9 oder ähnlich betragen, sondern zum gängigen Digitalfoto-Format passen. Hat man etwa den "Goldenen Schnitt" vergessen? Digitalfotos im klassischen Format entsprechen dem noch recht gut, und das wird hoffentlich auch noch lange so bleiben. Auf einem 16:9 Display sieht sowas dann "verloren" bis "gequält" aus.
  • Das Gerät muss Bilder im Hoch- und Querformat selbst unterscheiden bzw. diesbezügliche Infos der JPG-Datei auswerten und das Bild ggf. richtig drehen können. Oder soll ich meine Sammlung von >10000 Fotos etwa alle manuell für das Gerät vorbereiten müssen? Einige Hersteller halten das offenbar für zumutbar.
  • Das Gerät muss vernünftig mit Bildern umgehen können, die nicht seinem eigenen Seitenverhältnis entsprechen, meines Erachtens kann das in der Regel nur sinnvoll und maßstäblich skalieren, aber niemals Verzerren oder Abschneiden von Bildteilen bedeuten! Das gilt auch, wenn Hochkant-Formate ("Portrait") auf einem quer stehenden Rahmen ("Landschaft") angezeigt werden und umgekehrt. Klingt trivial und selbstverständlich, aber was die von mir getesteten Geräte da zum Teil verbrochen haben, ist kaum zu glauben. Da bieten einige Geräte dann u.U. sogar mehrere Anpassungsvarianten zur Auswahl an, aber die einzig richtige ist dennoch nicht dabei...!
  • Die Zeitintervalle bei automatischer Wiedergabe sollten in einem weiten Bereich einstellbar sein, was ja auch, weil bloße Software, in der Serie nix extra kostet. Trotzdem wurde hier teilweise schaurig "gespart" und nur wenige, praxisferne Zeiten zur Auswahl angeboten (z.B. 15 Min. als kürzeste Zeit...).
  • Unbedingtes Muss: die simple Möglichkeit der Zufallswiedergabe! Wohl bei jedem Billigst-MP3- und CD-Player ist das selbstverständlich, nicht jedoch bei Foto-Frames. Aber es wäre unerträglich, wenn die noch so tolle Serie von zigtausend Fotos nach jeder Betriebsunterbrechung, Stromausfall usw. in ewig gleicher Folge wieder von vorn beginnen würde! Gerade der Überraschungseffekt bei Zufallswiedergabe macht einen großen Reiz aus und lässt auch die bekannteste Bildserie immer wieder interessant bleiben, das kann man beim Windows-Bildschirmschoner mit einer großen Menge eigener Fotos testen.
    (BTW, auch Geräte, die nur "seriell" wie ein Diaprojektor wiedergeben können, können sich den erreichten Stand in der Regel nicht merken! Das wäre aber eine weitere Forderung, denn nicht immer will man Zufallswiedergabe, manchmal muss es eine bestimmte Folge sein, und die muss dann auch nach Unterbrechungen am gleichen Punkt fortsetzbar sein).
  • Die sichere und vernünftige Navigation innerhalb großer Bildmengen muss selbstverständlich möglich sein. Ich muss ein bestimmtes Bild oder eine bestimmte Serie mit wenigen und einleuchtenden Bedienschritten aufsuchen können. Fehlanzeige! Da gab es z.B. Geräte, die haben zwar gnädigerweise Unterordner der ersten Ebene erkannt (immerhin, nicht mal das war selbstverständlich!), diese Ordner dann aber nicht mit ihrem Originalnamen, sondern nur mit einer willkürlich vergebenen Nummer angezeigt. Unbrauchbar! Was soll so ein Unfug?
  • Für die dekorative Dauerverwendung wie das klassische Bild auf dem Schreibtisch oder im Regal sollte die Möglichkeit gegeben sein, Betriebszeiten mindestens pro Tag vorzugeben, idealerweise kann auch noch der Wochentag berücksichtigt werden. Die innere Uhr muss dann aber auch ohne Stom weiterlaufen und sich die Einstellungen merken, sonst ist es nicht praxistauglich. Mit einer jahrelang haltbaren Lithium-Knopfzelle wie im PC wäre das kein Problem, gesehen habe ich es aber trotzdem noch nicht.
  • Für Viel- oder Dauerbetrieb sind zudem die Lebensdauer von Display und Hintergrundbeleuchtung ein wichtiges Thema, ebenso wie auch der Stromverbrauch im Betrieb und im Standby (z.B. während der durch die innere Uhr abgeschalteten Nachtzeiten). Wenn Angaben dazu schamhaft verschwiegen werden, kann das nichts Gutes bedeuten!
Meine damalige Feststellung war, dass die Hersteller wohl überwiegend ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht haben. Die Geräte wirkten bestenfalls wie von Technikern entwickelt, die nicht an die Bedürfnisse des Anwenders gedacht und die Geräte niemals selbst unter Alltagsbedingungen ausprobiert haben, im schlimmsten Fall sogar einfach lieblos hingeschludert. Zum Ausgleich ist dann mancher technikverliebte Schnickschnack drin, den man nicht braucht. Ich habe zum Beispiel mindestens einen MP3-Player und zusätzlich ein Handy, das ebenfalls MP3s abspielen kann. Wozu also sollte mein Bilderrahmen es auch noch können, noch dazu aus schäppernden Mini-Lautsprechern?

Ok, Lautsprecher machen evtl. schon wegen der Video-Wiedergabe Sinn, welche ja manchmal ganz praktisch sein kann. Aber wenn schon Lautsprecher, dann muss es auch klingen. Auch kleine Lautsprecher können, bassarm zwar und nicht sonderlich laut, aber ansonsten exzellent klingen. Viele Handys machen es vor, aber bei Bilderrahmen habe ich es noch nicht erlebt. Dabei finde ich: entweder richtig oder gar nicht! Ich persönlich könnte auf Video-Wiedergabe ganz gut verzichten, zumindest aber sollten erstmal die hauptzweckbedingten "Kernkompetenzen" stimmen, bevor man weitere Features einbaut...

Nochmals: der Hauptzweck ist, Freude zu machen - und zwar nicht kurzzeitig wegen eines Superschnäppchens, sondern langfristig durch immer wieder ansprechende, exzellent dargestellte Fotos und eine "fluffige" Bedienung. Gutes Fotomaterial natürlich vorausgesetzt, ist es entweder ein Augenschmaus, oder es ist gar nichts. Denn es gibt ja in den meisten Haushalten bereits genug vorhandene Möglichkeiten, Bilder anzusehen, sei es mit PC, Notebook, Netbook, Handy, PDA oder Fernseher. Elektronische Bilderrahmen dienen demgegenüber nur diesem einen einzigen Hauptzweck - also müssen sie sich wenigstens in dieser angestammten Disziplin qualifiziert von den anderen Möglichkeiten abheben, sonst entfiele die Daseinsberechtigung.

Exzellente Bildqualität ist dabei das eine, aber auch Bedienung und Gesamtanmutung müssen sich stimmig und "sexy" anfühlen, sonst landet der Neuerwerb bald ungenutzt "bei den anderen" in der Schublade. Andererseits darf der Preis aber, bei allen Qualitätsanforderungen, auch nicht zu hoch sein. Er muss auch gegenüber demjenigen von Geräten, die insgesamt sehr viel mehr können (z.B. Netbooks), noch halbwegs nachvollziehbar bleiben.

Ich fürchte, da haben die Hersteller noch einiges zu tun...

Gruß, Manfred


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