Schade eigentlich, denn auf die Weise konnte man die Geräte in Augenschein nehmen wg. Kratzern und Gebrauchsspuren und testen ob alles funktioniert
Das kann man bei Ebay so lösen, dass man bei einem bestimmten Artikel einschränkt auf z. B. Angebote im Umkreis von 10 km zum eigenen Wohnort. Wenn es dann ein Angebot gibt, kann man sich mit dem Verkäufer wegen eines Besichtigungstermins ins Einvernehmen setzen, und wenn der ablehnt, würde ich dieses Angebot sofort von meiner Liste streichen.
Das lohnt sich für die Händler nicht mehr
Ja eben. Wenn Du nämlich selbst Käufer bist, hast Du überhaupt kein Interesse daran, unnötig viel zu zahlen, nur um einen (Zwischen-)Händler zu finanzieren (es sei denn, der Händler übernimmt irgend eine Art von Garantie für den Artikel, d. h. er erbringt irgend eine Leistung, die zu honorieren Du bereit bist). Es liegt jetzt an der Menge der Kunden, ob ihnen die Dienstleistung des Händlers so viel wert ist, was sie bei ihm mehr zahlen müssen wie beispielsweise bei Ebay. In manchen Bereichen können sich die Händler ganz gut behaupten, in anderen weniger. Jedenfalls habe ich kein besonderes Bedauern, wenn Geschäftsmodelle, die vom Markt nicht akzeptiert werden, ihre Existenzberechtigung verlieren (in Deiner Diktion: "platt gemacht werden"), auch wenn einzelne Aspekte dieser "platt gemachten" Geschäfte durchaus attraktiv sind. In die persönliche Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses wird halt viel einbezogen, sicher nicht nur der Preis, aber eben auch.
(Ganz nebenbei: "platt gemacht" finde ich in diesem Fall unpassend: Wenn jemand einen Artikel oder eine Dienstleistung A anbietet, und die Kunden sind damit zufrieden und kaufen daher nicht mehr B, so hat m. E. A nicht B "platt gemacht", sondern B hat die Bedürfnisse der Kunden nicht richtig eingeschätzt. "platt gemacht" würde ich dann sehen, wenn A weit unter den eigenen Kosten solange anbietet, bis B in Konkurs ist, und sodann die Preise auf ein willkürliches, hohes Niveaus setzt, weil ja jetzt der lästige Konkurrent B weg ist. )
Die Alternative wäre, Ebay zu verbieten, damit Käufer mehr oder weniger gezwungen werden, teuer beim Händler zu kaufen, nur damit der ein Geschäft macht, und das, obwohl dort weniger Auswahl ist wie bei Ebay? Oder Ebay mit einer so hohen Transaktionssteuer zu belegen, dass potentielle Käufer und Verkäufer abgeschreckt werden? Oder die kleinen Fachgeschäfte aus Steuergeldern zu subventionieren, damit sie weiterhin Keyboards als Kommissionsware vermitteln (denn Du als Verkäufer wirst ja kaum gewillt sein, auf einen größeren Teil des zu erwartenden Erlöses aus dem Verkauf deines Keyboards zu verzichten, damit der Händler nicht nur seine Unkosten decken kann, sondern auch noch was daran verdient).
Gruß, Gerhard