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Nochmal Hartz IV

gelöscht_84526 / 20 Antworten / Flachansicht Nickles

Da wird schon wieder von einem "Ökonomen" behauptet, dass der Hartz IV-Satz zu hoch ist. Die Empfänger dieser Leistungen hätten dadurch, dass sie "so hohe Leistungen" erhalten, keinen Anreiz mehr, sich Arbeit zu suchen: Klick.

Ausschnitt aus dem Bericht: "Die Höhe der Sozialleistungen bestimmt, ab welchem Lohn ein Mensch bereit ist zu arbeiten", sagte Straubhaar der "Bild am Sonntag" (BamS). Wer den gewerkschaftlich geforderten Mindestbruttolohn von 7,50 Euro pro Stunde bekomme, habe netto nur zwei Euro pro Stunde mehr als ein "Hartz-IV-Empfänger. "Bei einem niedrigeren 'Hartz IV'-Regelsatz würde sich eigene Arbeit vergleichsweise besser lohnen und der Anreiz, arbeiten zu gehen, wäre stärker", prognostizierte der Ökonom."

Wieso wird da geschrieben, dass "die Höhe der Sozialleistungen" dafür verantwortlich ist, ob der Mensch bereit ist, zu arbeiten oder nicht? Wieso schreibt nicht mal jemand, dass "die Höhe der Löhne" dafür verantwortlich ist. Wieso müssen die Hartz IV-Leistungen gekürzt werden, damit die Leute sich Arbeit suchen? Wieso wird nicht mal geschrieben bzw. gefordert, dass die Löhne angehoben werden, damit der Unterschied zwischen Hartz VI-Bezügen und Lohn/Gehalt größer wird? Wenn man Hartz IV noch weiter senken würde, dann würde es nicht lange dauern, und die Löhne würden ebenfalls "angepasst", also sinken. Das ist meine feste Überzeugung.

Es wird immer schlimmer. Demnächst wird in Deutschland die Sklavenhaltung eingeführt. Und für Arbeitslose gibt es so schöne Lager, über deren Eingangstore dann der Satz "Arbeit macht frei" zu lesen ist. Lange kann das nicht mehr dauern....

Gruß
K.-H.

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Oskar und seine Linken peterson
fakiauso Crazy Eye „und wenn man sich mal anschaut, was sie in Sachsen machen ... Ich denke die...“
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Aber die Bourgeoisie hat nicht nur die Waffen geschmiedet, die ihr den Tod bringen; sie hat auch die Männer gezeugt, die diese Waffen führen werden – die modernen Arbeiter, die Proletarier.

In demselben Maße, worin sich die Bourgeoisie, d.h. das Kapital, entwickelt, in demselben Maße entwickelt sich das Proletariat, die Klasse der modernen Arbeiter, die nur so lange leben, als sie Arbeit finden, und die nur so lange Arbeit finden, als ihre Arbeit das Kapital vermehrt. Diese Arbeiter, die sich stückweis verkaufen müssen, sind eine Ware wie jeder andere Handelsartikel und daher gleichmäßig allen Wechselfällen der Konkurrenz, allen Schwankungen des Marktes ausgesetzt.

Die Arbeit der Proletarier hat durch die Ausdehnung der Maschinerie und die Teilung der Arbeit allen selbständigen Charakter und damit allen Reiz für die [21] Arbeiter verloren. Er wird ein bloßes Zubehör der Maschine, von dem nur der einfachste, eintönigste, am leichtesten erlernbare Handgriff verlangt wird. Die Kosten, die der Arbeiter verursacht, beschränken sich daher fast nur auf die Lebensmittel, die er zu seinem Unterhalt und zur Fortpflanzung seiner Race bedarf. Der Preis einer Ware, also auch der Arbeit [22], ist aber gleich ihren Produktionskosten. In demselben Maße, in dem die Widerwärtigkeit der Arbeit wächst, nimmt daher der Lohn ab. Noch mehr, in demselben Maße, wie Maschinerie und Teilung der Arbeit zunehmen, indemselben Maße nimmt auch die Masse [23] der Arbeit zu, sei es durch Vermehrung der Arbeitsstunden, sei es durch Vermehrung der in einer gegebenen Zeit geforderten Arbeit, beschleunigten Lauf der Maschinen usw.

In Zeiten endlich, wo der Klassenkampf sich der Entscheidung nähert, nimmt der Auflösungsprozeß innerhalb der herrschenden Klasse, innerhalb der ganzen alten Gesellschaft, einen so heftigen, so grellen Charakter an, daß ein kleiner Teil der herrschenden Klasse sich von ihr lossagt und sich der revolutionären Klasse anschließt, der Klasse, welche die Zukunft in ihren Händen trägt. Wie daher früher ein Teil des Adels zur Bourgeoisie überging, so geht jetzt ein Teil der Bourgeoisie zum Proletariat über, und namentlich ein Teil dieser Bourgeoisideologen, welche zum theoretischen Verständnis der ganzen geschichtlichen Bewegung sich hinaufgearbeitet haben.

Von allen Klassen, welche heutzutage der Bourgeoisie gegenüberstehen, ist nur das Proletariat eine wirklich revolutionäre Klasse. Die übrigen Klassen verkommen und gehen unter mit der großen Industrie, das Proletariat ist ihr eigenstes Produkt.

Die Mittelstände, der kleine Industrielle, der kleine Kaufmann, der Handwerker, der Bauer, sie alle bekämpfen die Bourgeoisie, um ihre Existenz als Mittelstände vor dem Untergang zu sichern. Sie sind also nicht revolutionär, sondern konservativ. Noch mehr, sie sind reaktionär [35], sie suchen das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Sind sie revolutionär, so sind sie es im Hinblick auf den ihnen bevorstehenden Übergang ins Proletariat, so verteidigen sie nicht ihre gegenwärtigen, sondern ihre zukünftigen Interessen, so verlassen sie ihren eigenen Standpunkt, um sich auf den des Proletariats zu stellen. – Das Lumpenproletariat, diese passive Verfaulung der untersten Schichten der alten Gesellschaft, wird durch eine proletarische Revolution stellenweise in die Bewegung hineingeschleudert, seiner ganzen Lebenslage nach wird es bereitwilliger sein, sich zu reaktionären Umtrieben erkaufen zu lassen.

Die wesentliche [39] Bedingung für die Existenz und für die Herrschaft der Bourgeoisklasse ist die Anhäufung des Reichtums in den Händen von Privaten, die Bildung und Vermehrung des Kapitals; die Bedingung des Kapitals ist die Lohnarbeit. Die Lohnarbeit beruht ausschließlich auf der Konkurrenz der Arbeiter unter sich. Der Fortschritt der Industrie, dessen willenloser und widerstandsloser Träger die Bourgeoisie ist, setzt an die Stelle der Isolierung der Arbeiter durch die Konkurrenz ihre revolutionäre Vereinigung durch die Assoziation. Mit der Entwicklung der großen Industrie wird also unter den Füßen der Bourgeoisie die Grundlage selbst hinweggezogen [40], worauf sie produziert und die Produkte sich aneignet. Sie produziert vor allem ihren [41] eigenen Totengräber. Ihr Untergang und der Sieg des Proletariats sind gleich unvermeidlich.

Alles Zitate aus Marx/Engels Manifest der kommunistischen Partei
An bestimmten Dingen werden auch die Opportunities aus der SPD nichts ändern, die Welt, auch in Deutschland wird radikaler.
Gewisse Parallelen zu den Zwanzigern und anderen Krisen des Systems lassen sich nicht leugnen, siehe auch damals Inflation, die Heere der Arbeitslosen (die heute mit Hartz4 geschönt werden für die Statistik), die Abspaltung der USPD von der SPD und anschließender Vereinigung mit der damaligen KPD usw.
Eigentlich ist der Unterschied zwischen CDU und SPD wirklich nur noch die Farbe, ansonsten haben beide Parteien nur gegen die Kleinen und für die Großen unter Vermehrung des eigenen Wohlstandes gewirkt ohne Rücksicht auf Umwelt, Volk und Vernunft.
Hauptsache die Kohle rollt, aber das haben die zwei alten Knacker mit dem Rauschebart auch schon anno dunnemals festgestellt, das damit die eigenen Totengräber herangezogen werden.
Das einzig Traurige ist, das die neofaschistischen Organisationen diese lage wieder ausnutzen, eigentlich hätten bei diesen Demos um die kleine Michelle der Rest der Bevölkerung dieses Gesockse wieder mit Trillerpfeifen durch die Stadt jagen sollen.
Sollte mich nicht wundern, wenn ein frustrierter Beck oder auch eine Ypsilanti auf einmal in der Linken wieder auftauchen, koscher war dieser Rücktritt jedenfalls nicht, aber wenn man schon andeutet, die Agenda 2010 zurücknehmen zu wollen, sei es auch nur in Teilen...
Zum Glück leben wir ja in einer Demokratie und es gibt keinen Druck auf Andersdenkende oder Ausgrenzungen, man sieht's ja.
"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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