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fakiauso Fetzen „Meine Benzinkosten beliefen sich auf genau 120€: A3 mit 1,4 TFSI Motor mit 125...“
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Hallo Fetzen

Diese Kostenvergleiche beziehen sich eben auf nur Auto oder nur Zug oder nur Flugzeug, sprich, wer kein Auto hat, hat die Fixkosten natürlich auch nicht, aber wer hat das schon außer Großstädtern mit einer gute Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz.
So gesehen stimmt für Deinen Fall die Rechnung schon und auf dem Land ohne Auto sieht man eben alt aus.
Leider hat eine Bahn ihr echtes Geld früher im Güterverkehr gemacht, aber der ist ja jetzt schon nicht mehr vorhanden außer in Ganzzügen von A nach B, das Einzelwagengeschäft hat die Bahn schon lange aufgegeben, weil es eben trotz aller Rationalisierung personalintensiv ist.
Mit dem Profit in normalen Maßstäben gebe ich Dir natürlich auch recht, aber wer 1 und 1 zusammenzählt, wird wissen, das eine Bahn mit ihrem ganzen Material, Immobilien und Grundstücken eigentlich nicht ohne Zuschüsse betrieben werden kann.
Die Gewinne sind eigentlich nur schöngerechnetes Geld, welches zwischen den einzelnen Geschäftsbereichen zirkuliert.
Im Nahverkehr wird ja letzten Endes auch der Verlust, der nicht über Fahrgelder erwirtschaftet wird, durch die Länder ausgeglichen und dieser schwankt meines Wissens derzeit um die 30%.
Im Fernverkehr ist die Spanne noch höher, weil ja dort die Unterhaltungskosten auch höher sind.
Private Eisenbahnverkehrsunternehmer, die dieselbe Förderung (im Nahverkehr) erhalten, erzielen ihren Vorteil nur über die Personalkosten, also niedrigere Löhne und oft durch einen Mietpark an Fahrzeugen, um die Unterhaltung zu sparen, die Anschaffung wird ja im Regelfall auch durch die Länder gefördert.
Wenn es jetzt noch nicht Klick gemacht hat, es sind unsere Steuergelder, mit denen die Bahn an die Börse geht und die sich dann die Heuschrecken unter den Nagel reißen, eigentlich könnte man es auch überweisen, das wäre dann der direkte Weg.
Leider geht der Trend selbst bahnintern auch in die Richtung des Dumpings, entweder werden Töchter gegründet, die nicht im Tarifwerk der Bahn verankert sind, aber nach außen trotzdem als DB auftreten, die neueingestellten Lokführer werden in einer eigenen Beschäftigungsgesellschaft angestellt, im Rahmen derer sie deutschlandweit eingesetzt werden können, natürlich zu niedrigeren Löhnen und mit minimaler Aussicht, mal in eine feste Dienststelle zu gelangen.
Wie dann der Trend aussieht, wenn die "große" Bahn erst mal an der Börse ist, möchte ich noch gar nicht wissen.
Man sollte im Zug ruhig mal nach vorn gehen oder da, wo er noch vorhanden ist, sich den Zugbegleiter ansehen. Die Propangandasprüche in der Bahn-Bild sind die eine Seite, die Wirklichkeit eine andere.
Da also jetzt schon ordentlich abgeschöpft wird, ist die Preiserhöhung eigentlich unnötig, sondern dient m.E. nur dazu, das erste Aktienpaket noch etwas zu versüßen.
Insfern wäre es wirklich besser, den Verlust einer Bahn auszugleichen, als einer AG in den Rachen zu werfen, das ist am Ende für die Allgemeinheit auf jeden Fall teurer.

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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