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fakiauso Borlander „ Kinder bis einschließend 14 Jahren fahren inzwischen doch kostenlos bei ihren...“
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Ich will es mal so sagen:

1. Bahnfahren ist teuer.
2. Mehdorn (oder wer auch immer, der ist auch nur die Galionsfigur) respektive die Bahn hätte die Preise sicherlich sowieso erhöht, irgendein Grund findet sich immer.

Jetzt die Vor- und Nachteile von Auto, Flugzeug und Bahn hin- und herzurechnen spare ich mir, das haben andere genug getan, auch muß man beim Kfz nicht nur die reinen Fahrtkosten rechnen, sondern auch Steuern, Versicherung, Unterhalt, Maut usw. Da ist der rechnerische Vorteil schnell wieder aufgebraucht.
Die eigentliche Problematik an der ganzen Sache ist die, das die Privatisierung und der Börsengang um jeden Preis über die Bühne muß, damit sich die Heuschrecken endlich sattfressen können, solange der Bund noch Eigentümer ist, geht das nur begrenzt.
Dazu mal noch soviel, es werden jetzt schon Unternehmensbeteiligungen in Form von Mitarbeiteraktien angeboten, für das Fußvolk stimmlose und ohne Dividende, die Leitungsebene bekommt separate, die dann auch kapitalfähig sind, mehr muß man ja dazu nicht sagen.
Der Kleine Angestellte darf von seinem Gehalt fein einzahlen, der Große kassiert den Gewinn.

Weiterhin wurde seit dem Beginn der Bahnreform diese nur schöngeredet, um die Sache beim Volk durchzubringen, in Wirklichkeit ist das der letzte große Batzen Staatsbetrieb, in dem über Immobilien, Grundstücke etc. noch echtes Geld zu holen ist.
Leider sind die, die diese Reform beschlossen haben, die Gleichen, welche über 3 Ecken mit absahnen und sei es nur als Vorstände und Aktionäre irgendwelcher Unternehmen, da sind ja unsere Herren Volksvertreter gut untergebracht.
Und auch wenn das manche anders sehen, solche Sachen wie Bahn, Strom, Gesundheitswesen, Post, Telefon hat nichts in privater Hand verloren, das sind gesellschaftliche Notwendigkeiten für die Allgemeinheit und hat damit zum Selbstkostenpreis zur Verfügung zu stehen.
In dem Moment, wo dabei auch nur der minimalste Gewinngedanke existiert, ist es um den Nutzeffekt geschehen, weil dann immer versucht wird mit weniger Einsatz mehr Gewinn herauszuholen.
Ich kenne auch bis dato keinen einzigen Bereich, in dem eine Privatisierung bei Verbesserung des Angebotes zu einer gleichzeitigen Vergünstigung geführt hat, meist ging es bei beiden Ansprüchen in die andere Richtung, aktuellste Beispiele sind (wiedermal) Strom und Gas.
Es kann gar nicht sein, das z.B. irgendein Anbieter aus XY-Schießmichtot ein Interesse haben kann, innerhalb europaweiter Ausschreibungen irgendwo am Ende der Welt jemanden zu bevorteilen, da geht es definitiv nur um Abzocke und die wird im Regelfall über die Personalkosten in Form von Dumpinglöhnen wie bei der PIN gemacht und auf der anderen Seite durch horrende Gebühren oder dadurch, das jedes Extra auch extra bezahlt wird, das bis dahin dazugehörte.
Die Zukunft der Bahn wird so, wie es jetzt aussieht, darin bestehen, das mehr oder weniger nur noch weiße, schnelle züge auf ein paar Magistralen durch Deutschland brausen und Nah- und Güterverkehr existiert dann nur noch in rudimentären Zügen auf ein paar ausgesuchten Stücken, der Rest ist Abfall.
Vielleicht wird der Durchschnittsbürger erst dann schlau, wenn er den teuren Sprit im Stau auf der mautpflichtigen Autobahn verheizt für nichts.

Ein Lokführer

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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