Dazu von mir ein klares Ja! Wenn die Kinderrechte im Grundgesetz verankert würden, wäre endlich einmal klar gestellt, daß Kinder eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Rechten sind. Hierzu müßte sich natürlich auch die Politik für Kinder ändern, indem sie nicht nur als Mittel zum Zweck betrachtet werden - Arbeitsmarktentschärfung oder Rentenkassenfüller - . Auch würden die Beteiligungsmöglichkeiten von jungen Menschen gestärkt. Kinder und Jugendparlamente würden dann nicht nur die Ausnahme von besonders engagierten Gemeinden sein.
Werden die Rechte der Kinder verletzt, wären sie per Verfassungsklage einklagbar. Der Schutz vor Gewalt, Vernachlässigung und Ausbeutung würde erleichtert. Meiner Meinung nach ist es doch nur als grotesk zu bezeichnen, daß der Tierschutz ( ich habe nichts gegen Tiere ) schon vor Jahren aufgenommen worden ist und die Kinderrechte immer noch zur Diskussion stehen.Ob es in dieser Legislaturperiode noch was wird?
Grüße
Archaeopteryx
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Hi!
Wikipedia erklärt den Begriff IMHO gut, aber etwas trocken:
"Da existenzgefährdende, absolute Armut in industrialisierten Gesellschaften selten ist, wird Kinderarmut in den Industrieländern als materielle, relative Armut gemessen: Kinder gelten als arm, wenn sie in Haushalten leben, deren Einkommen unterhalb einer relativen Armutsgrenze liegt. Diese Grenze wird unterschiedlich definiert - oft bei 50 % und 60 % des Medians vom jeweiligen gewichteten Nettoäquivalenzeinkommen eines Landes angesetzt;(..)vielfach wird der Durchschnitt anstelle des Medians verwendet."
--> http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderarmut_in_den_Industriel%C3%A4ndern
Der Begriff bzw. die Definition ist aber offenbar nicht eindeutig, da dieser Erklärung dann noch einige kBytes an Text folgen. ;-)
Ich denke dieser Abschnitt aus dem Kapitel "Geschichte" verdeutlicht mehr, worum es geht und das die Sache dahinter kein neues Thema ist:
"Kinderarmut wurde in den meisten Industrieländern seit der industriellen Revolution zu einem gravierenden Problem und zum Bestandteil der „sozialen Frage“. (..)
Seit Beginn der Industrialisierung hat die Kinderarmut ihr Gesicht verändert. Sie ist nun nicht mehr absolute, sondern relative Armut, die sich nicht mehr im Mangel an Nahrung, Unterkunft, Kleidung und Zugang zur Schule, sondern in Erscheinungsformen wie eingeschränkter materieller Grundversorgung, verminderten Bildungschancen, schlechterer Gesundheit und geringerer soziale Teilhabe zeigt."
Bis dann
Andreas