Was die Einschätzung eines menschenwürdigen Gehalts betrifft, sieht man ja im Moment wieder am besten bei PIN. Ich tue mich zwar auch etwas schwer mit der Debatte um den Mindestlohn, aber was da über die Bühne geht, spottet ja wieder jeder Beschreibung.
Wenn ein Herr Gerster von vornherein sagt, sobald der Mindestlohn eingeführt wird, stehen 1000 Leute auf der Straße, und das mit Konkurrenzfähigkeit begründet, dann hat er aus marktwirtschaftlicher Sicht schon zweimal versagt. Erstens ist ein Unternehmen, welches seine Rentabilität nur am Gehalt der Angestellten ausmacht, sowieso nicht konkurrenzfähig, und zweitens ging es bei der PIN wohl auch um noch etwas Anderes.
Der Springerverlag mußte seine Steuern wohl in ein "Verlustgeschäft" stecken, um sie nicht zu bezahlen. Wenn jetzt aber nach Mindestlohn bezahlt wird, ist wohl der "Verlust" zu groß, da muß man gegenhalten. Ein Firmensitz in Luxemburg spricht ja diesbezüglich Bände.
Und Herr Gerster wird als ehemaliger Vorsitz der Agentur für Arbeit noch einen kleinen Bonus für die vielen Arbeitslosen herausgeschunden haben, die zu so tollen Gehältern jetzt bei der PIN arbeiten dürfen. Da avanciert man dann auch schnell vom "Sozial"demokraten zum Unternehmer. Fein, wie sich alle wieder treffen, bei den Hartz4-Empfängern läuft das genauso, nur auf niedrigerem Niveau, die haben ja auch keine Lobby und deswegen kann man da schikanieren auf Teufel komm raus.