Mit der Mehrheit der im Bundestag vertretenen Parteien wurde jetzt beschlossen, das ALG II bei längeren Aufenthalten in einem Krankenhaus oder einer Reha-Klinik pauschal zu kürzen.
Von der Partei "Die Linken" wurde die Regierung aufgefordert, diese Verordnung zurückzunehmen; diese Forderung wurde jedoch abgewiesen. Die neue Anordnung soll bereits zum 1. Januar 2008 wirksam werden.
nochmals bestraft. Vielleicht wollen sie dann im Winter auch noch die ersparte Heizung und Licht in Abzug bringen.
Quelle: http://de.news.yahoo.com/
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Ich wollte dir damit nicht nahetreten, sorry.
- mehrere tausend Arbeitnehmer entlassen werden
- die Gehälter der verbleibenden AN *gekürzt* werden
- und das Management sich die Bezüge 2stellig erhöht
Ich nehme an, Du denkst da an einen ganz bestimmten Fall. Wenn man da nicht ganz genau die Details kennt - und die kennt meist nur die Geschäftsleitung und der Aufsichtsrat, z. B., ob die Auftragsbücher voll sind, ob sich die Marktlage geändert hat, ob aus historischen Gründen die AN Gehälter weit über der Norm sind, was für die selbe Leistung in vergleichbaren Unternehmungen gezahlt wird, usw. usw. -, kann man nicht wirklich mitreden. Die Reaktion des Aktienmarktes zeigt, was die Eigentümer von diesen Maßnahmen halten. Steigt der Kurs, dann sind die Eigentümer der Meinung, dass da die richtigen Maßnahmen gesetzt wurden, weil rechtzeitig die Weichen gestellt wurden, um einer künftigen Entwicklung Rechnung zu tragen. Natürlich können sich die Eigentümer auch irren, die Analysten können sich in ihren Argumenten irren, warum die Maßnahmen sich positiv auswirken werden, aber das ist eben dann auch deren Risiko. Dass die von Kündigung betroffene AN über die Maßnahmen nicht jubeln, ist nachvollziehbar.
Man muss wirklich die Details kennen, denn auf den ersten Blick könnten die paar Tausend entlassene AN um die Milliardengewinne durchaus noch ein paar Jahre finanziert werden. Die Frage ist, in welchem Verhältnis diese Milliardengewinne zum Gesamtkapital diese Unternehmens steht. Wenn die Eigentümer (Geldgeber) dieses Unternehmens nämlich nach anteiliger Aufteilung der Milliardengewinne auf die Aktien nicht nennenswert mehr Dividende erwirtschaften als auf einem gewöhnlichen Sparbuch, überlegen die es sich natürlich, ob sie bereit sind, weiterhin ihr Geld einem Unternehmen zur Verfügung zu stellen, das unbenötigte Arbeitskräfte beschäftigt - als "Sozialkredit" sozusagen. Wie es einem Unternehmen geht, dem kein Geld mehr für Investitionen zur Verfügung steht, weil sich keine Geldgeber (Aktionäre) finden, braucht nicht weiter erläutert zu werden.
Grundsätzlich ist es immer so, dass (richtige) Rationalisierungsmaßnahmen die Überlebenschance des Unternehmens am Markt und die Gewinne erhöhen, darum macht man sie ja, und diejenigen, die erfolgreich rationalisieren und das Projekt durchziehen, bekommen dafür (auch) eine finanzielle Anerkennung. Der Rest ist Markt: Waren die Maßnahmen falsch, geht das Unternehmen in Konkurs, die Aktionäre haben einen Totalverlust, die restlichen AN werden arbeitslos. Andernfalls: Das Unternehmen überlebt, die Gewinne stimmen und die restlichen AN haben weiterhin einen Arbeitsplatz. Man wird sehen. Jedenfalls, was mich betrifft, erwarte ich von einem verantwortungsvollen Management schon, dass es _rechtzeitig_ die erforderlichen Maßnahmen trifft und nicht erst dann, wenn man schon in den roten Zahlen oder gar konkursreif ist.
Dass eine moderne Gesellschaft aber Maßnahmen setzen muss, dass Arbeitslose nicht verhungern, ist auch klar. Versicherungstechnisch lässt sich das kalkulieren und daraus die Prämienhöhe der Arbeitslosenversicherung ermitteln. Aber wie jede Versicherung ist auch die Arbeitslosenversicherung nicht vor Versicherungsbetrug gefeit. Da es sich um eine Sozialversicherung handelt, ist der Staat daher aufgerufen, Maßnahmen zu setzen, die diesen Betrug möglichst verhindern, da sonst die Versicherungsprämien erhöht werden müssten, was wieder von allen anderen AN zu finanzieren wäre und unsozial diesen gegenüber wäre, denn jeder erwartet von diesen Zwangsabgaben, dass mit ihnen sparsam und umsichtig gewirtschaftet wird.
Gruß, Gerhard