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Ist "Made in Germany" noch ein Verkaufsargument?

Anonym / 29 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen,

Egal, auf welchem Sektor wir uns umschauen, sei es der Automarkt, sei es die Unterhaltungselektronik etc.etc., "Made in Germany", so hat man den Eindruck, ist nicht mehr gefragt.

Wenn ich so alte Hifi - Jahrbücher durchschaue, dann sehe ich Namen wie BASF, Braun, Dual, Grundig, ITT, Saba, Nordmende, Telefunken usw.. Loewe und Grundig existieren nur noch als Markenname.

Namen wie Akai, Hitachi, Onkyo, Sony, Kenwood waren auch schon alle da. Im Gegensatz zu den schon erwähnten deutschen Firmen existieren diese aber immer noch.

Wer kann sich noch an Namen wie NSU, Kreidler, Zündapp oder Hercules erinnern? Wo ist die deutsche Kameraindustrie geblieben? Belächelt wurden die Japaner, als sie mit neuen Methoden versuchten, die Märkte aufzurollen.

Welches war denn nun das japanische Geheimnis und warum haben es immer mehr westeuropäische Firmen übernommen? Sind wir dem Dünkel erlegen, daß "Made in Germany" immer für Qualität stand und neue Methoden nicht nötig seien?

Liegt es vielleicht doch am fehlenden Qualitätsmanagement, daß auch für viele deutsche Unternehmen heute noch nicht selbstverständlich ist?

Was meint ihr?



mfg



Landoran

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hundevatta Anonym „ Ich würde also mal ganz dreist behaupten es ist kein deutsches Phänomen, es...“
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Einfaches Beispiel: Wir hatten einen Nissan, der uns viele Jahre lang ohne Mucken und nur mit dem normalen Verschleiss verwöhnt hat. Teile wurden schnell und problemlos besorgt/eingebaut. Nach vielen Jahren war die Schaltung noch exakt und knackig und die Sitze top im Gegensatz zu unserem VW Passat Kombi - ungleich teurer und spartanisch ausgestattet. Jeder Wechsel eines Verschleissteils wurde zum Abenteuer. Kommentar der Werkstätten (und auch Werksangehöriger): "Die kaufen halt ein, was billig ist. Wo ist VW völlig egal!"
Folge: Bremsklötze/-belege erneuern wurde zum Geduldsspiel. Man gab den Wagen an der Werkstatt ab und die telefonierten. Dann kam irgendwann ein Servicewagen mit einer Kollektion von Bremsbelegen, die in dem Baujahr normalerweise verbaut worden waren. Hatte man Glück passte was; wenn nicht wurde bestellt. Und man hatte für dusselige Bremsbelege den Wagen zwei Tage in der Werkstatt. Bremsleitungen musste die Fachwerkstatt selber zurechtwurstelt; "so welche haben wir in einem Passat noch nie gesehen!" Auspuff: dito!
Mein Schwager fuhr einen Golf; wir konnten uns in trauter Runde darüber unterhalten, das wievielte Paar Bremsbelege denn bei ihm passten. Sein Rekord lag bei 7 Versuchen der Werkstatt - bei einem stinknormalen 50-PS Golf!
Von meiner, wie sich später herausstellte, völlig überdimensionierten französischen Lichtmaschine und den Anpassungsproblemen beim Wechsel will ich gar nicht erst reden.
Um VW mal zu entlasten: Das war wohl bei so ziemlich allen deutschen Autoherstellern so; besonders schlimm war es später bei Opel. Dies zur Lernfähigkeit der Vorstände... ;o))

Damals hat mein Vertrauen in "Made in Germany" stark gelitten - gelinde gesagt. Und ist für mich kein Argument mehr.

- Boh glaupse ey! -
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Noch eine Ungereimtheit Marcel39