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Zeitarbeit / Leihfirmen ?

Bärliner80 / 30 Antworten / Flachansicht Nickles

Hi ,

1. ) was haltet ihr von o.g. Firmen ?

2. ) was sollte man beachten , wenn man bei so einer Firma anfangen muß ?


Gruß

Bär

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seinup GarfTermy „ ...Ich halte es für moderne Ausbeuterei u. Sklaventreiberei.... sorry seinup -...“
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Mag sein, dass es sich insgesamt so entwickelt, aber einen nicht unbedeutenden Anteil daran haben gerade Zeitarbeitsfirmen. Von vielen Kommolitionen weiß ich, dass sie mittlerweile sogar als Juristen und Rechtsanwälte bei speziellen Akademiker - Zeitarbeitsfirmen eingesetzt werden. Heute hier morgen da, nach 6 Monaten gibts meistens erst Urlaubsanspruch und einen festen Vertrag mit Ansprüchen und gescheiter Kündigungsfrist. Sowas kann ich mich nicht erinnern, dass es das im Akademikergrad früher gab, dass ein Rechtsanwalt quasi ein Bittsteller war, der jeden Tag anfragen musste "Haben sie nicht was für mich". Das war ja nicht einmal früher der Fall bei unseren Hilfarbeitern an der Maschine, selbst die hatten eine recht feste Position im Sattel.

Die Denke unserer Unternehmen ist kurzfristig geprägt, Quartalsdenken, wieso sollten die besser sein, als die Politiker, die von Periode zu Periode denken. Gerade in großen GmbHs oder AG's, wo der Chef sowieso keinen Bezug mehr zur Basis hat, wird auf Zahlen geschaut, dass sowas bereits vor 100 Jahren am Fließband nicht geklappt hat, scheinen viele vergessen zu haben. Ich habs selbst gemerkt - die Arbeiter von der Zeitarbeit hatten wenig Bezug zur Materie, wussten, sie werden nächste Woche sowieso woanders sein, was juckt es sie dann, wenn eine Retoure kommt und die Reklamation "wen anderes" trifft? Juckt nicht .Am Band hat man einfach alle Artikel durchlaufen lassen, wurscht ob defekt oder nicht. Vollkommen anders der Mitarbeiter, der persönlich dafür die Verantwortung trägt, weil er auch nächste Woche noch da steht und den Arsch herhalten muss.


Naja - klar entwickelt sich das System so. In den USA gibts das schon länger, dass die Weisungsbefugnis beim Unternehmen liegt, die Zeitarbeitsfirma hat dafür eben die rechtlichen Bindungen zum Arbeitnehmer.

Ich verstehe ohnehin nicht, wie betriebsblind man sein kann, um zu denken, dass ein Arbeiter austauschbar ist, wie eine Maschine oder ein Bauteil.

Leider ist es so - ja haste Recht! Aber der Boom der Zeitarbeitsfirmen kam immerhin nur dadurch auf, dass eine Nachfrage da ist. Ohne Nachfrage kein Angebot. Und die Großunternehmen hier lieben die Worte "Flexibilität, keine Verpflichtung, Ungebundenheit, jederzeit kündbar". Das ist es, worauf die Bosse schauen, was an der Basis passiert, ist egal.

Ich glaube aber nicht, dass das System rückgängig zu machen ist, im Gegenteil - die Zeitarbeitsfirmen boomen wie noch nie und mittlerweile sind alle Bereiche betroffen, Rechtsanwälte, Betriebswirte, Ärtzte - austauschbar und flexibel, jederzeit überall einsetzbar, jederzeit ohne Verpflichtung auswechselbar, wenn man nicht zufrieden ist und jederzeit kündbar.


Die Verträge der Zeitarbeitsfirmen sind Knebelverträge. Bei mir hätte ich (habs ja nicht durchgezogen, da ich woanders unterkam und die Semesterferien eh nicht so lange gingen) nach 3 Monaten erstmals einen relativ festen Arbeitsplan gehabt, d.h. zuvor wurde ich morgends um 5 angerufen und mir mitgeteilt, fahren sie nach Duisburg. 40km weiter weg vom Wohnort. Ihr Einsatz beginnt um 8 Uhr. Seien Sie pünktlich. Nach 6 Monaten dann der erste Urlaubsanspruch und eine gescheite Kündigungsfrist.
Wenn sie dich anschließend einen Monat lang nicht vermitteln konnten, warst du draußen und das grenzte an Willkür. Die meisten sind überhaupt garnicht erst über die 3 Monate Frist hinausgekommen, wurden vorher entlassen und meist 2-3 Wochen später wieder eingestellt, quasi wie ein Game Over ohne Speicherfunktion, immer wieder rollt man nach oben und purzelt nach wenigen Wochen wieder raus aus der Mühle.

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Tipp: www.bpv-info.de Olaf19
Lesen und verstehen! Soulmann63