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News: Schlechte Aussichten

Dramatischer Einbruch bei CD-Verkäufen

Redaktion / 13 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Audio-CD verliert immer mehr Kunden. Nächstes Jahr sollen die Verkäufe um 20% zurückgehen, nach 18% in diesem Jahr, jedenfalls im US-Markt. Sind es die Raubkopierer, die alles kaputt machen?

Eine von Forbes veröffentlichte Studie nennt digitale Musikverkäufe als Grund, vor allem durch iTunes: Nach Walmart (15,8%) und BestBuy (13,8%) liegt iTunes mit 9,8% Marktanteil an dritter Stelle noch vor Amazon (6,7%).

Der Absatz von Musik-Dateien soll 2008 um 28% steigen, insgesamt sollen die Umsätze aber in diesem und im nächsten Jahr um je 9% zurückgehen.

Quelle: forbes.com

Full ACK! - Greetz, Olaf Olaf19
Tilo Nachdenklich Redaktion „Dramatischer Einbruch bei CD-Verkäufen“
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Ja und nun ist die Beute weg.
Früher hat man die Plattenfirmen geliebt für die tollen Sachen, die sie rausbrachten, inzwischen herrscht milder Hass, so wie sie sich benehmen. Sie sind in ihren eigenen Hype dermaßen selbstverliebt, dass sie denken, sie erschaffen sich die passende Welt. Die Sicht auf die Welt hat diese mächtige Lobby nicht nötig.

Die Labels sind nicht mehr mit guter Musik in den Medien präsent; ohne öffentlich-rechtliche Medien sähe es sogar ganz krass aus. Aber auch dort ist aktuelle POP-Musik eher ein Feiertagsgeschäft, nix zum Angewöhnen. Es gibt
1) den Dudelfunk. Da wird ellenlang in die Titel gequatscht, mit Werbung unterbrochen, die Tonqualität ist lausig. Ergebnis => das Radio bleibt aus, man bekommt nichts mehr mit. Das ist eben der Trugschluss, sie nehmen die durchaus kaufkräftigen, aber älteren Höhrerschichten nicht ernst. Diese sprechen auch auf neue Musik an, haben aber keine Zeit für solchen Blödsinn bzw. Nervkram. Es fehlt an Information ohne Zeitverschendung, Hinhalten, Wartezeiten. Ein Waterloo des Jugendwahns. Sie haben ihren Marketingexperten vertraut, vielleicht Experten mit absonderlichen sexuellen Präferenzen (oder vielleicht Drogenwünschen) und weniger sicherer Datenlage.
2) Es gibt keine Fernsehsendungen mehr, die vernünftige redaktionelle Arbeit leisten, Dinge vorstellen und kommentieren.
3) MTV, VIVA, Musik Deluxe, imusic, go to, Entertainment Channel, Giga.
Wunderbar konnte man beobachten, wie 1 Jahr Würfelzucker die Landschaft der freien Musiksender veränderte. Neben diesem Angebot mussten diese Sender auch ein wenig ihre Qualtiät verbessern. Kaum ist Würfelzucker vom Sender, herrscht allseits wieder Öde. Man merkt deutlich, dass absichtlich auf möglichst niedrigem Niveau operiert wird. Diese Sender haben zum Teil ja fast ganz das Musiksenden eingestellt oder sie haben das Bild mit Werbung zugepflastert, wie Yavido das extrem betreibt. Und dieses entsetzliche Klingelton-Gebrüll!
Fast alle Musiksender haben die Bild- und vor allem Tonqualtiät reduziert (480 x 576, Mono-Ton mit eingeschränktem Frequenzbereich).
4) Eine Audio-CD ist oft doppelt teuer, wie z.B. eine Video-DVD mit dem gleichen Konzert (vergleichbarem Konzert, ev. einer anderen Band).
5) In den Plattenabteilungen (CD-Abteilungen) der Supermärkte sind die Fachverkäufer verschwunden, die Leute, die einem etwas zu Titeln und Interpreten JEDER Musikrichtung sagen konnten und die willig Platten zum Reinhören auflegten. Da haben die Rationalisierer gesiegt. Vergessen wurde, was passiert, wenn kein Laden mehr solche Verschwendung (Kundenpflege) zulässt.

Die Musiksender - die für die Industrie den Nachteil haben, dass man von dort auch aufzeichnen kann - diese Musiksender wären eigentlich DIE Werbeplattform. Der Zuhörer verträgt dann aber kein zusätzliche Werbung. D.h. die Labels dürften für ihre Clips nicht abkassieren, sondern müssten im Gegenteil fürs Senden bezahlen.

Die Grateful Dead haben als erste erkannt, dass man das beste Geschäft macht, wenn man möglichst viel frei herausgibt. Am besten ging es dem Musikbusyness, als z.B. die Durchschnitts-LP 13,75 kostete und die jugendlichen Zuhörer auf Bandmaschinen kopierten. Später wurden die oft fehlerhaften Bandaufzeichnugnen durch Schallplatten und CDs ersetzt (auch eine Zeitfrage), später als man über Einkommen verfügte.

Hervorragende Analyse! dr_gjh