Die geplante Vorratsdatenspeicherung löst Begehrlichkeiten aus: So fordert die Musikindustrie einen zivilrechtlichen Auskunftsanspruch gegenüber Internetprovidern für sich ein. So will man sich der lästigen Behörden entledigen und besonders den Richtervorbehalt umgehen, um lieber direkt zuzuschlagen. Dass Privatfirmen oder Lobby-Verbände in Deutschland Exekutivgewalt haben, ist seit den GVU-Beteiligungen bei Hausdurchsuchungen erwiesen.
Der bisherige Gesetzesentwurf beschränkt den Auskunftsanspruch auf Straftaten und Terrorismusabwehr. "Der jetzt vorliegende Gesetzentwurf des Justizministeriums ist ein Freibrief für Internet-Piraterie. Aus Datenschutz wird so Täterschutz", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Phonoverbände Michael Haentjes.
Meinung: Als ob das beliebige und grundlose Abhören privater Kommunikation durch Jedermann nicht schon schlimm genug wäre, will man jetzt auch noch die Provider gesetzlich zwingen, personenbezogene Daten an die Privatwirtschaft auszuhändigen. Von Datenschutz bleibt da keine Spur mehr. Da darf man sich auf das Schlimmste gefasst machen: Unter dem Deckmäntelchen der Terrorabwehr werden wieder einmal Bürgerrechte mit drakonischen Gesetzen eingeschränkt, die letztlich doch nur gegen MP3-Kopierer im Kinderzimmer eingesetzt werden. Und Schuld hat natürlich - wie meistens - Brüssel. Pfui.
Quelle: IFPI
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es wurde ja in letzter zeit darüber geredet, dass die cd's zu teuer wären. nun gemessen an der leistung die dahinter steckt, ist der preis denke ich mal unter berücksichtigung der inflation und co schon halbwegs gerechtfertigt.
lediglich die "künstl(er)ichen" inhalte sind ganz schlicht gesagt, zumindest aus meiner sicht ihr geld nicht mehr wert. und dass die stars so schnell aus den medien verschwinden, das liegt auch nicht unbedingt nur daran, dass die nächste saison was neues kommt, sondern auch daran, dass es keine echten evergreens mehr gibt. sicherlich waren auch in den früheren zeiten echte evergreens eher eine ausnahmeerscheinung, aber es gab sie wenigstens.
das problem ist tatsächlich auch irgend wo in der kundschaft verankert, wobei ich mir und den anderen daraus keinen vorwurf stricken will. denn immerhin haben wir es ja so gewollt... nicht um sonst haben shows wie dsds gute einschaltquoten.
nur ist es ja so, wenn die kunden einer gewissen supermarktkette mehr oder weniger alle samt von cola die nase voll haben, und statt dessen lieber apfelsaftshorle trinken, dann wird früher oder später der stapel mit den kolakisten kleiner, statt dessen wird mehr platz für apfelsaftshorle geschaffen.
was die MI nun vor hat, ist zu verhindern, dass wir, wenn wir keine kola mögen, unseren dürst am wasserhahn stillen.
sicherlich ist die verbreitung der musik via filesharing im gegensatz zum kopieren auf kassetten oder so ein echtes problem, nur zeigt sich doch, dass es immer mehr leute gibt, die schon aus eigenen intressen lieber ihre musik im internet legal kaufen....