Hi Olaf,
"und man hat den Schock noch längst nicht verdaut, schon stehen die ersten stockkonservativen Hardliner auf der Matte und fordern...": Schock ist hier das richtige Wort; unter Schock redet jeder Blödsinn, also auch Hardliner und Politiker und besonders die, die von der Materie keine Ahnung haben, aber unter einer Profilierungsneurose leiden und sich zwanghaft öffentlichkeitswirksam artikulieren müssen. Von Politikern wird erwartet, dass sie reagieren, und da sie öffentlich nicht eingestehen können oder wollen, dass Vorfälle wie in Erfurt auch auf das sozialpolitische Versagen der Politiker zurückzuführen ist, brauchen sie ein Alibi-Argument und einen Pseudoschuldigen, auf das bzw. den die öffentliche Erregung auch noch abgeleitet werden kann (diversion of attention) - die Killerspiele. Danach wird dann zum Mittel der Symptom-, nicht der Ursachenbehandlung, gegriffen. Sich noch darüber aufzuregen ist schon langweilig, weil die Dinge immer so abliefen und ablaufen werden. Ist hier jetzt die Gefahr gegeben, politisch stumpfsinning und damit zum Politikerkiller zu werden?
HAND
Sylvia