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News: Woher stammt die Kopie?

Raubkopien als Beweismittel

Redaktion / 10 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Anwalt Michael Witti hat die 20th Century Fox sowie weitere Firmen und Einzelpersonen verklagt, weil sie in der Komödie "Borat" die Bewohner eines Dorfes als "Abtreibungsgynäkologen" und "Dorfvergewaltiger" betitelt hatten. In dem Dorf wusste man gar nichts von dem Film, weil es dort kein Kino gibt. Am 19.11. legte Witti als Beweis eine Kopie des Films vor. Nur woher hatte er die, fragt Telepolis in einem Artikel vom gestrigen Sonntag?

Borat ist noch nicht auf DVD erschienen, vermutlich stammt die Kopie aus illegaler Quelle. Damit drohen dem Anwalt bis zu 3 Jahre Gefängnis. Das ist ihm aber anscheinend egal, braucht er das Gesetz nicht zu fürchten? Dazu Telepolis:

"Wahrscheinlicher ist, das hier ein Beispiel für die Unsicherheit und das mittlerweile evident gewordene extreme Auseinanderklaffen von geschriebenem Recht und Alltags-Rechtsbewusstsein im Bereich Urheberrecht vorliegt."

Mit anderen Worten: Der Anwalt darf das, Otto Normalverbraucher aber nicht und: Urheberrecht steht über Persönlichkeitsrecht.

Quelle: Telepolis

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haegar the horrible holger47 „Unsinn. Natürlich haben die was für den Film bekommen, nicht viel, aber...“
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Du liegst absolut falsch! Den Bewohner des Dorfes geht es in erster Linie um die Ehre, ihren Leumund. In der Druckausgabe des Spielgel von voriger Woche stand ein Artikel darüber. Die Leute sind schlicht verarscht worden. Da keiner der englischen Zunge mächtig ist - und es auch niemand für nötig gehalten hat, ihnen zu übersetzen (warum wohl nicht???) - ist ihnen die ganze widerwärtige Sache auch erst sehr viel später zur Kenntnis gekommen.

In der Gegend, in der dieses wirklich existierende Dorf liegt (Rumanien, wenn ich mich recht erinnere), gilt die Ehre einer Person noch sehr viel. Und "Ehre" ist hier im ureigentlichen Wortsinn gemeint! Ein Beispiel in dem Spiegel-Artikel war ein (wenn ich aus das richtig erinnere) einarmiger oder unterarmamputierter Mann, dem - deutlich im Film zu sehen - ein (ungefähres Zitat) "in der Schwulenszene gern und oft benutztes Sexspielzeug auf seinen Unterarm" gesteckt wurde. Ihm sei versichert worden, es handle sich um eine Armprothese. Er wurde dann im fertigen Film als einer der "tätigsten" Sexunholde des Dorfes präsentiert.

Und genau darüber hat der arme Mann nun größten Seelenkummer: in der Welt gilt er nun als ultimativer Sexmaniac. Als Gegenteil von dem, was der Mann in wirklichen Leben wirklich ist. Der Mann, ja, das ganze Dorf, ist noch dermaßen der ländlichen Idylle verhaftet, das keiner der für 20 Dollar angeheuerten Bewohner auch nur im allerentferntesten geahnt hat, was da für eine widerwärtige Veralberung und Verarschung mit ihnen im Gange ist. Sie wollen ihre Ehre und Reputation wieder hergestellt wissen. Dazu habwen sie absolut jedes Recht der Welt.

Und da kommt der Anwalt ins Spiel. DEM IST NATÜRLICH NUR DAS GELD WICHTIG.Daß er, um es für sie und sich selber zu bekommen, die Filmfirma zwingen muß, die Reputation der Vergewaltigten wiederherzustellen, ist in seinen Augen wohl eher in Richtung "notwendiges Übel" zu suchen, es gibt eben das eine nicht ohne das andere. Er will Prozente, keine Unkostenerstattung.

Apropos "Borat": mit dem Typ kann es nicht weit her sein. Als das Machwerk kürzlich in Australien in die Kinos kommen sollte, mußten die Reporter vorher schriftlich ihrre Fragen einreichen, man entschied dann, welche davon gefragt und beantwortet werden würden, wobei das Einhalten des exakten! Wortlautes der eingereichten bzw. genehmigten Formulierung Grundvoraussetzung war. Offenbar ist die trübe Tasse eben in Wirklichkeit NICHT ANNÄHERND so schlagfertig wie im dem Machwerk. Man wollte wohl nicht, daß die Australier mit ihm das machen, was er seinen Opfern antut... Peinlich! Peinlich! Peinlich!

Im übrigen: ein paar Wochen vor der Premiere habe ich per Zufall auf mtv einige Proben seines "Könnens" mitbekommen. Weiß nicht, ob es sich um eine Filmbesprechung, also Ausschnitte aus dem Kinofilm, handelte oder um für mtv extra gedrehte Szenen, jedenfalls ging es wohl zu wie im Kinofilm.

Um es mit einem Wort zu sagen: J*Ä*M*M*E*R*L*I*C*H!

Mein englisch ist zwar nicht das allerbeste, habe aber trotzdem eine Menge mitbekommen.

Nochmal: J*Ä*M*M*E*R*L*I*C*H!

SO platt, hohl und dennoch dumm war schon lange nichts mehr. Erbärmlich! Insofern hoffe und wünsche ich den vergewaltigten Dorfbewohnern einen totalen Sieg! Darf ruhig so teuer werden, daß die Filmfirma pleite geht. Vielleicht sogar das Machwerk in der weltweiten Versenkung verschwindet.

Die Ehre und Reputation der Dorfberwohner ist dann zwar immer noch in den Schmutz gezogen, aber die Rache dafür möge so erfolgreich sein wie überhaupt nur irgendwie möglich!

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