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Wie sehen defekte Elkos aus ?

Ralf41 / 45 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

da mein PC X Anläufe braucht bis er mal hochfährt, habe ich mir mal die Elkos angeschaut. Viele sind an der Oberfläche nach oben gewölbt und es befindet sich ein braunes Zeugs darauf.

Sind diese defekt ?

Gibt es irgendwo Bilder dazu ?

Danke

Grüße

Ralf

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Bad Caps rill
Doof sind wir hier nicht! rill
dl7awl rill „Ich rate von MoBos aus dieser Zeit ab ...“
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Klasse! So sieht ein wirklich konstruktiver Beitrag aus! Übrigens auch rechtschreibmäßig eine Wohltat, wie sie leider zunehmend selten wird.

Dies nur mal als "Anregung" für alle Legastheniker und Streithähne (die Ihr natürlich auch alle "irgendwie" Recht habt)...

Obwohl es schon anklang, nochmals in aller Deutlichkeit: Wer einen Austausch erwägt, sollte wissen, dass es nicht reicht, Ersatztypen gleicher Kapazität und mindestens gleicher Spanungsfestigkeit einzubauen, obwohl das zwingend ist. Aber genauso zwingend: es müssen "low ESR" Typen sein (zu deutsch: verlustarm, "schaltfest" und für die vorkommenden Frequenzen bis ca. 50 KHz geeignet).

Ansonsten sollte der Austausch für alle, die einen Lötkolben am richtigen Ende anzufassen wissen (sprich: nicht zum ersten Mal benutzen) machbar sein - im Zweifel hat man ja nichts zu verlieren, was nicht ohnehin bald ganz perdü wäre. Wichtig ist zügiges Entlöten und Löten mit ausreichender Hitze, das ist besser als endloses Herumbraten.

Das Hauptproblem ist das Auslöten. Dabei aufpassen, dass die Durchkontaktierung nicht mit herausgerissen wird; das wäre sehr wahrscheinlich das Ende des Mainboards. Deshalb im Zweifel den defekten Elkos lieber vor der Lötkolbenanwendung "die Beine ausreißen" (besser wäre abschneiden, aber meist wird man selbst mit einem Mini-Seitenschneider nicht herankommen).
Anschließend kann man die Anschlussdrähte einzeln und deshalb mit weniger Krafteinwirkung auf die Lötstellen auslöten. Dazu wird unter Erhitzung der Lötstelle mit reichlich Zinn (zwecks Wärmeübertragung) der Draht gefühlvoll mit einer Pinzette herausgezogen. Das Bohrloch bekommt man danach zinnfrei, indem man unter Erhitzung eine Stahlnadel einführt; sie verbindet sich nicht mit dem Zinn und lässt sich nach dem Erkalten herausziehen. Mutige Typen machen auch einfach gut heiß und pusten zeitgleich mit Wegnahme des Lötkolbens kräftig von der Bauteileseite her durch - danach muss man aber sorgfältig nach Zinnspritzern Ausschau halten und diese entfernen, damit es keine Kurzschlüsse gibt.

HTH und Gruß, Manfred

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Ralf41
Ralf41
Klare Fall ... rill