Beim Experimentieren mit meiner neuen Panasonic ist mir Folgendes aufgefallen:
Aus 4m Entfernung fotografiere ich eine Telefonliste, die an der Wand hängt. (Mit bloßem Auge ist aus 4m Entfernung nichts mehr zu lesen.)
1.Aufnahme mit 6x OPTISCHEM Zoom: Das Ergebnis ist nicht schlecht. Lesen kann man jedoch kaum etwas, auch nicht nach anschließendem digitalen Vergrößern.
2.Aufnahme mit 6x OPTISCHEM und 4x DIGITALEM Zoom: Jetzt kann ich tatsächlich jedes Wort lesen...
Das würde aber doch heißen, daß ein digitaler Zoom doch nicht nur Augenwischerei ist, oder ????
Wer kann mir das Phänomen erklären ?
Grüße
alphonz
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>>RAW ist kein datenformat, sondern, wie der name es schon nahe legt, roh und unbearbeitet. Das ist das, was in jeder digitalkamera die CPU/DSP an daten bekommt. Daraus wird dann ein RGBbild bild berechnet (unskaliert, komplett hochskaliert [höhere auflösung, interpoliert] und ein teil aus der bildmitte hochskaliert [digital-zoom]) und direkt bzw. als JPG gespeichert. Hab ich etwas Gegenteiliges behauptet? RAW ist allerdings in gewissem Sinne ein eigenes Dateiformat, zumindest die Form in der die Daten abgespeichert werden, sonst gäbe es dieses Hickhack um ein einheitliches Format ja nicht. Jeder Hersteller bestimmt in welcher Weise diese Daten abgelegt werden und letztlich sind sie auch nicht 100%tig unbearbeitet. Canon schärft z.B. stärker nach als Nikon, während Nikon wiederum etwas unterbelichtet, um den Kontrast zu schönen.
>>Es wäre ja auch widersinnig, wenn ein zusätzlicher Arbeitsschritt weniger Zeit beanspruchen würde.
Wer hat denn das behauptet? Steht irgendwo, dass das jemand behauptet hätte? Reiss bitte Zitate nicht aus dem Zusammenhang. Nach deiner ersten Erklärung könnte man aber denken, dass eine Kamera erst einmal RAW Daten sammelt, um daraus ein JPEG zu errechnen. Das passiert aber nicht, sondern nur die für JPEG benötigten Informationen werden verarbeitet.
>>Speichern schon, aber die komprimierung erfolgt auch nicht ohne zeitverbrauch. Mach es einfach. Schiess ein Bild in JPEG und eines in Tiff. Nach dem Auslösen für Tiff kannst du dich getrost erst einmal anderen Dingen zuwenden. Datenverarbeitung braucht immer Zeit, evtl ist sie in einer Quantenkamera in 100 Jahren einmal nicht mehr messbar. Es fragt sich nur, wie viel davon für ein Datenformat benötigt wird. Tiff ist etwas für den PC, genau so wie die anderen Genannten. Noch einmal, JPEG hat keine signifikanten Nachteile für die Fotografie, im Vergleich zu anderen Formaten. Mit der Einschränkung, dass man eben "Speichern unter" (z.B. Tiff) verwenden sollte und nicht das Original dauernd verändert und erneut abspeichert. Das wird im professionellen Bereich so gesehen und sollte darum für den Privatman mit einer 200€ Kamera erst recht eine gewisse Gültigkeit besitzen. Mal als Beispiel, ich kenne den Inhaber eines Studios und der fotografiert prinzipiell nur in JPEG. Anscheinend muss er was richtig machen, denn er lebt nicht schlecht davon.
Hier mal ein Beispiel für den Unterschied einer Ausschnitt Vergrösserung zwischen Kamera und EBV. Die Bilder wurden heute im Abstand von wenigen Sekunden mit Stativ aufgenommen, mit gleicher Einstellung. Das Ergebnis habe ich nur noch komplett nachgeschärft, da ich das Schärfen zur besseren Vergleichbarkeit ausgeschaltet hatte. Das ist ein 3,4x Digizoom, mit einer 3 MP Kamera. Bezogen auf Alter und Bildqualität der Kamera sollte es etwa vergleichbar mit einer aktuellen Knipse sein. Welcher Teil mit PhotoImpact vergrössert wurde, dürfte wirklich auffällig sein. Bis auf das Schärfen und Webanpassung hat keinerlei andere Bearbeitung statt gefunden.
Noch etwas zum Schluss, je weniger ich die Kamera machen lasse, desto mehr Ressourcen stehen für die Speicherarbeit zur Verfügung.